Comunità di S.Egidio


Andrea Riccardi
Der Pr�ventivfriede
Hoffnungen und Gedanken in einer unruhigen Welt
Echter Verlag, W�rzburg, 2005

F�r das dritte Jahrtausend hatte sich die Menschheit Frieden erhofft � stattdessen kamen neue Kriege. Einige Konflikte kann man geradezu live am Bildschirm verfolgen, andere werden von der �ffentlichkeit v�llig ignoriert. Doch eines steht zweifellos fest: Die Kriege breiten sich in der Welt aus und allen Anzeichen nach wird dieser Zustand von Dauer sein.
Auch die Akteure haben gewechselt: Fr�her haben sich Staaten mit feierlicher Rhetorik gegenseitig den Krieg erkl�rt. Heute sind viele Nationen eher Objekte von Kriegen. Es sind oft Terrororganisationen, die Waffenindustrie und die Gewalt der Wirtschaft, die Kriege ansto�en.
Hat es Sinn, in einer solch beunruhigenden Zeit vom Frieden zu sprechen? Diese Frage steht am Anfang des Buches von Andrea Riccardi. Der Pr�sident und Gr�nder der Gemeinschaft Sant�Egidio schreibt in der Einleitung: �Das st�ndige Gerede �ber den Frieden ist nicht besonders interessant und hat wahrscheinlich viele erm�det. Doch es geht darum, neu dar�ber nachzudenken, was Friede ist, wie man ihn erreicht und wie man den inneren und den �u�eren Frieden sicherer machen kann.� Der Friede ist kein vorgegebener Zustand, sondern ein Ziel, das es zu erobern gilt. W�hrend sich die Idee, dem Terrorismus mit Krieg zuvorzukommen, als ein Desaster erwiesen hat, fordert Riccardi dazu auf, einen Pr�ventivfrieden aufzubauen.
Die Kriege der letzten Jahre bildeten den Anlass f�r dieses Buch. Auf die Thesen von Samuel Huntington �ber den Kampf der Kulturen antwortet Riccardi mit einer fundierten Reflexion �ber die Motive f�r den Frieden und die M�glichkeiten, ihn zu leben und zu verwirklichen.
Ein anregendes Buch, ein Versuch, den Pessimismus derer zu �berwinden, die vor dem Krieg resigniert haben.

Andrea Riccardi ist Professor f�r Zeitgeschichte an der Universit�t Rom III und Gr�nder der Gemeinschaft Sant�Egidio. Er besch�ftigt sich besonders mit der Geschichte des Christentums und mit der Papstgeschichte im 20. Jahrhundert und hat dazu zahlreiche Werke ver�ffentlicht. Ein weiterer Schwerpunkt seiner Studien ist das Zusammenleben der Kulturen und Religionen im Mittelmeerraum.