"Jeder Bruder m�ge sich an die Worte des Herrn erinnern: Ich bin als der Dienende unter euch", mit diesen Worten beginnt die Regel des Melanesian Brotherhood. Die melanesischen Br�der versuchen, in Armut und einm�tig zu leben, gen�hrt durch die Liturgie der Kirche und durch den Rhythmus des Gebetes. Sie ziehen zu zweit durch die D�rfer, verk�ndigen das Evangelium und helfen den Armen und Kranken.
Als Pilger haben sie ihr Gewand geg�rtet und halten einen Stab in der rechten Hand. Ein umgeh�ngtes Medaillon mit dem Antlitz Christi erinnert sie daran, wessen Diener sie sind. Diese Symbole begleiteten das Leben der sieben Br�der, Robin Lindsay, Francis Tofi, Alfred Hill, Ini Paratabatu, Patteson Gatu, Tony Sirihi
und Nathaniel Sado. Die Kirche von Sankt Bartholom�us nimmt heute diese Symbole auf, um an ihr Friedenszeugnis zu erinnern, das sie bis zum blutigen Ende f�hrte. Sie haben sich nicht mit einer Insel oder mit einem Stamm identifiziert, sondern mit denen, die leiden. Mit ihrem Leben haben sie den Salomonen Hoffnung und Vers�hnung angeboten in einer Zeit des Hasses und der Gewalt. Heute vereint sie ihr Tod mit der weltweiten Familie der Christen, weit �ber die Grenze ihrer Heimat und Wirkungsst�tte hinaus.
Seit Ende der 90er Jahre herrscht auf den Salomonen ein B�rgerkrieg zwischen den Bewohnern der Insel Guadalcanal und den Einwanderern aus der Malaita-Insel. Im Laufe des Konflikts �ffneten viele Ordensgemeinschaften ihre H�user als Krankenstationen f�r Bed�rftige. Die melanesischen Br�der lie�en sich zwischen den feindlichen Fronten nieder, beteten mit den gegnerischen Gruppen und baten im Namen Gottes, die Barrikaden nicht zu �berschreiten und verhandelten �ber die Freilassung von Geiseln. Immer wieder wandten sich Soldaten an die Ordensleute, nicht nur um ihnen ihre Waffen abzugeben, sondern um mit ihnen einen wahren Ritus der Vers�hnung und Vergebung zu feiern.
Im April 2003 reisten sechs Melanesische Br�der mit einem Kanu von Honiara in Richtung Weather Coast. Sie wollten den Leichnam von Nathaniel Sado nach Hause zur�ck bringen, der w�hrend einer Missionsreise verstorben war. Der Mitbruder sollte einem der Kriegsherren, Harold Keke, einen Brief des anglikanischen Erzbischofs von Melanesien �berreichen, der versuchte, ein Friedensgespr�ch in die Wege zu leiten. W�hrend der ganzen Zeit, in der man dachte, die Ordensleute w�ren noch am Leben, betete die Gemeinschaft Nacht f�r Nacht in ihrer Kapelle. Erst viele Monate sp�ter wurde bekannt, dass die Ordensleute bei ihrer Ankunft durch die Milizen Kekes get�tet worden waren, kurz nachdem sie am Strand angekommen waren.
Am 8. August erkl�rte Keke mit der Best�tigung der Ermordung der Br�der, den bedingungslosen Waffenstillstand. Die Geste der Liebe dieser Br�der war der Same f�r die Hoffnung auf Frieden f�r die Salomonen, die Erf�llung eines Lebens, das im Evangelium verwurzelt und im gemeinsamen Leben der Melanesischen Br�der gereift ist.
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