Menschen mit geistiger Behinderung |
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3. Februar 1982 |
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Die Demonstration wurde organisiert durch eine repr�sentative Gruppe f�r alle Bewegungen, die sich gegen Ausgrenzung einsetzen Dreitausend
Sch�ler haben gestern auf dem Kapitol |
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Nicht zur Erkl�rung eines Generalstreiks, sondern zu einer Demonstration mit einer Podiumsdiskussion versammelten sich gestern fast dreitausend Gymnasiasten auf dem Kapitol zu einer Demonstration mit einer �ffentlichen Diskussion. Mund-zu-Mund-Propaganda und ein Flugblatt, das erst gestern in Rom erschien, hatten sie mobilisiert. Gespr�chspartner waren die Vertreter des Schulamtes und die Assessoren Roberta Pinto und Franca Prisco (die in letzter Minute durch Marisa Musu vertreten wurde), die Verantwortlichen der Schulen und des Gesundheitswesens der Kommune. Das Thema: �Behinderte in der Schule, Behinderte in der Stadt�. Organisiert wurde die Veranstaltung durch �Pulcinella�, ein Motto, das Gruppen und Bewegungen der Gemeinschaft Sant�Egidio und von Capodarco sammelt, die sich in den �rmsten Randgruppen der Stadt engagieren, bis hin zu verschiedenen r�mischen Vereinigungen zur Verteidigung der Rechte von Behinderten. Der Slogan der �Pulcinella� hei�t: �Solidarit�t mit den Schwachen�. Deutlich sichtbar wird hier eine neue b�rgerliche und politische Kraft, die sich zum Vertreter der vielen �Pulcinella� machte, �die ohne Stimme und ohne W�rde sind, Menschen, die reich sind an Menschlichkeit, die jedoch erdr�ckt werden durch die Starken�. Trotz der K�lte wurde �ber zwei Stunden lang in verschiedenen Slogans und Redebeitr�gen Licht auf die Probleme und die Bed�rfnisse der Bev�lkerungsschicht geworfen, die Tr�ger physischer oder geistiger Behinderungen sind. Allein im Latium leben heute ca. 800 000 Menschen mit Behinderung, die H�lfte davon in Rom. Die j�ngste Geschichte der Situation der Behinderten und ihrer Beziehung zur Schule l�sst sich in wenigen Zahlen ausdr�cken: 1970/71 gab es in Italien 8.000 �Differenzialklassen� in der Grundschule und 900 in der Hauptschule. So gut wie niemand erreichte eine h�here Schulbildung. Neben den Behinderten im engeren Sinne wurden Tausende von Kindern dort versammelt, die sehr schnell eine Laufbahn von �Ausl�nder� �ber �verhaltensauff�llig� hin zu �behindert� vollzogen. Das Gesetz Nr. 118 des Jahres 1971 schuf diese sogenannten �Differenzialklassen� ab, doch in vielen F�llen wurden sie durch �Rotationsklassen� ersetzt, wodurch eine neue Ausgrenzung geschaffen wurde. Erst seit wenigen Jahren wurden die Sonderschulklassen durch die Intergration von Behinderten in die �normale� Schule abgel�st - 1978 waren es 40.000, 1980/81 bereits 80.000 Behinderte. In Rom besuchen allein im Grundschulbereich 3.340 Kinder, also zwei Prozent aller Kinder, die Regelschule. Diese Rate ist doppelt so hoch wie der nationale Durchschnitt. 8.000 Kinder leben in Heimen oder in Internaten, 8,9 Prozent der unter achtzehnj�hrigen Personen mit Behinderung nehmen eine h�usliche Betreuung in Anspruch. Die Situation ist in Bewegung. Vom Problem der architektonischen Barrieren (manche �ffentlichen Busse wurden behindertengerecht ausgebaut, als Alternative zu der v�llig unzug�nglichen U-Bahn, die von Alfa Romeo vor zwei Jahren angek�ndigten 200 Taxis existieren dagegen offensichtlich noch nicht) bist hin zum Problem der Freizeit ( in diesem Jahr nahmen 1.200 Behinderte die M�glichkeit von Ferien in Ferienzentren der Kommune in Anspruch). Doch parallel zu diesen positiven �Signalen� gab es auch Hindernisse und negative Zeichen: Von der Grundschule Mancini im Tuscolano, wo im Dezember ein behindertes Kind abgewiesen wurde �ber die Kardinal-Massaia-Schule, wo ein Behinderter, der abgewiesen worden war, nur nach vielen Bem�hungen zur�ckkommen konnte, nachdem die Probleme der Kompetenzen �berwunden worden waren. Zu den bekannteren F�llen f�gt sich tausendfach das Schicksalen von Personen, die �benutzt� wurden, um sich zu vergn�gen, kommen die unz�hligen rassistischen Urteile von Menschen, die sich gesund und gut f�hlen und noch immer wie selbstverst�ndlich sagen: �Er macht mich ganz betroffen�./p> Mit Beispielen aus dem allt�glichen Leben wurde eine �kranke Kultur� beklagt, die in der Stadt noch immer besteht. Die konkreten Vorschl�ge zeigten die pers�nliche Teilnahme: �Um jemandem beizubringen, wie man sich den Mantel zukn�pft oder wie man alleine Bus f�hrt, braucht man oft nicht mehr Zuneigung, sondern mehr Intelligenz und Professionalit�t�, sagte einer der Redner. Sie Synthese der Beweggr�nde, die zu der Demonstration gef�hrt hatten, kann man zusammenfassen in dem Schriftzug, der �ber dem Podium wehte: �Gegen eine Kultur der Gesunden und Starken, f�r eine Kultur der Solidarit�t�. Es wurde nicht ins Leere hinein gesprochen. In Bezug auf mehrere Schl�sselprobleme wichen die Vertreter der Verwaltung des Kapitols, die im Namen des B�rgermeisters und des Stadtrates sprachen, den Fragen nicht aus. Zu den wichtigsten Punkten geh�rten: der Abbau architektonischer Barrieren in Schulen und die Suche nach Formen der konkreten Unterst�tzung zur Eingliederung von Behinderten in der Schule; Unterst�tzung der in der h�uslichen Betreuung t�tigen Kooperativen; Initiativen zur Neuqualifizierung des Lehrpersonals mit dem Ziel, Lehrpl�ne und eine individuelle F�rderung zu entwickeln; Wohngemeinschaften; Einbeziehung der Gewerkschaften und der Vereinigungen von Unternehmern zur Erstellung eines Ausbildungsplanes f�r Menschen mit Behinderung, der an die realen Erfordernisse der Produktion und an die Eingliederung in den Arbeitsprozess gebunden ist; Erstellung von �bereink�nften mit den �rtlichen Firmen bez�glich der Einstellung von Menschen mit Behinderung in Bereichen der �ffentlichen Anlagen (z.B. Erhaltung der Umwelt usw.). Mario Marazziti |