Die Patenschaften im Gebiet von Pemba in Mosambik begannen im Jahr 1997. Es werden ungef�hr 350 Kinder unterst�tzt, die teilweise in der Stadt, aber vor allem auch in den umliegenden D�rfern leben.
Im Verlauf unserer Besuche, bei denen wir uns �ber die Lage der Patenkinder informieren wollten, haben wir zwei dieser D�rfer besucht: Mecufi und Nancaramo (dieser Name bedeutet "Ort der L�wen"!).
Es sind arme D�rfer, die zum gro�en Teil von Frauen und Kindern bewohnt werden. Es gibt nur wenige M�nner: einige sind nach S�dafrika emigriert, andere sind Fischer, die vor Sonnenaufgang aus dem Haus gehen und erst sp�t in der Nacht zur�ckkehren.
Eine Choleraepidemie hat 1997 viele Opfer gefordert, und auch AIDS spielt eine Rolle: es gibt viele Witwen und Familien, um deren Unterhalt sich alte Frauen k�mmern, die als einzige �brig geblieben sind, um die Kinder zu versorgen.
Als wir mit den Patenschaften in dieser Region begannen, waren die Lebensbedingungen am Rande des Ertr�glichen. Nur wenige besa�en eine H�tte als Unterkunft, die �rmsten schliefen ohne Unterkunft, sie besa�en nichts zum Leben, hatten nichts zu essen und nicht einmal Kleidung.
Doch seit einigen Jahren, seit dem Beginn der Patenschaften und durch die Unterst�tzung der Familien kann ihnen ein w�rdiges Leben garantiert werden, die Lebensbedingungen im Dorf haben sich verbessert.
Wir sind den M�ttern und Gro�m�ttern der Patenkinder begegnet. Es war ein bewegender Augenblick, bei dem wir verstanden haben, dass ganze Familien durch die Patenschaften der Kinder aus einer elendigen Situation befreit wurden und wieder Hoffnung gefunden haben.
Die Frauen haben sich mit den Kindern im Schatten eines gro�en Mangobaumes versammelt. Sowohl in Mecufi als auch in Nancaramo kamen sie auf "mosambikanische" Weise mit T�nzen und Ges�ngen zusammen: "H�tte ich diese Familie nicht gefunden, w�re ich jetzt nicht hier; h�tte ich nicht eine Mutter gefunden, dann w�re ich nicht hier".
Die Mutter ist die Gemeinschaft Sant'Egidio; die Familie besteht aus den vielen Familien, die Patenschaften f�r Kinder �bernommen haben und so aus der Ferne in Treue und Liebe ihnen allen eine Hilfe garantiert haben, die ihr Leben vollkommen ver�ndert hat.
Die M�tter kommen zu uns: sie sind gl�cklich, uns die gesunden, gut gekleideten und gewachsenen Kinder vorzustellen, die jetzt eine Schule besuchen... .
Mit gro�er Ernsthaftigkeit berichtet jede kurz von ihrer eigenen Geschichte. Sie sprechen Mac�a, und Marieta �bersetzt:
"Ich war allein, ohne Mann, ich hatte keine Wohnung, nichts zu essen, ich besa� nichts. Mit den Kindern schliefen wir im Wald vor dem Dorf. Durch die Hilfe der Patenschaft konnte ich ein Haus bauen, ich habe zu essen, die Kinder haben Kleidung, und ich kann sie in die Schule schicken. Ich kann ihnen Hefte kaufen. Wie kann ich daf�r danken?"
"Ich hatte vier Kinder, doch ich habe sie alle verloren, eines nach dem anderen. Ich hatte keine Milch, um sie zu stillen. Die Kinder verhungerten jedes Mal. Sie starben vor meinen Augen. Mein Schmerz war grenzenlos. Dann kamen Marieta und Annarita, sie waren wie Engel. Sie gaben mir Milchpulver. Marieta kam jeden Tag in mein Dorf, um mir beizubringen, wie man das Milchpulver zubereitet. Jeden Tag ging sie drei Stunden zu Fu�, damit mein Sohn leben kann. Jetzt habe ich zwei Kinder. Sie leben, es geht ihnen gut. Wie kann ich meinen Dank ausdr�cken? Es gibt keine Worte, die all das ausdr�cken k�nnten..."
Eine alte Frau erz�hlt mit vor R�hrung erstickter Stimme: "Meine Tochter ist gestorben, und ihre Kinder blieben bei mir. Wie h�tte ich ihnen zu essen geben k�nnen? Wir w�ren nach kurzer Zeit gestorben. Ich besa� nichts. Doch jetzt habe ich ein Haus, das wir langsam aufbauen konnten, die Kinder essen, sie gehen in die Schule. Was soll ich als Dank sagen? Niemals kann ich genug danken!"
"Ich war arm, ich hatte nichts. Nur meine Kinder, doch ich hatte nichts, was ich ihnen zu essen geben konnte. Durch die Patenschaften konnte ich dann ein Haus bekommen, die Kinder in die Schule schicken und ihnen Kleidung besorgen. Doch nicht nur das! Mit anderen Frauen, die wie ich kein Land zum Beackern besa�en, haben wir uns zusammengetan und gemeinsam eine "Machamba" (ein kleines St�ck Ackerland, das als Garten bewirtschaftet wird) gekauft. Wir haben Tomaten, Kohl, Zwiebeln und all das angebaut, was wir brauchten. Wir haben Arbeit gefunden, und etwas zum Leben".
"Meine Geschichte unterscheidet sich ein wenig. Ich bin auss�tzig. Ich hatte Aussatz und habe Finger und Zehen verloren. Ich lebte allein, von allen verlassen, von den Menschen versto�en. Ich hatte nichts zum Leben. Ich wollte sterben. Oft habe ich daran gedacht, einen Strick zu nehmen und mich am Baum aufzuh�ngen. Ein Leben war f�r mich nicht m�glich! Doch dann sind Annarita und Marieta gekommen. Sie brachten mir die Hilfe, die ich brauchte. Jetzt habe ich zu essen und Kleidung. Mein Herz ist wieder voller Hoffnung. Mein Leiden ist vor�ber. Danke!"
"Durch die Hilfe der Patenschaft konnte ich ein Haus bauen und hatte es fertig gestellt. Ich hatte auch einen Tisch und zwei St�hle gekauft. Als ich eines Tages auf dem Feld war, ist das Haus abgebrannt. Ich hatte alles verloren. Alles war wieder wie vorher. Doch mein Herz war nicht verzweifelt. Ich wusste, dass ich mich auf Hilfe verlassen konnte. Jetzt ist mein neues Haus fast fertig."
"Ich m�chte von meinen Kindern erz�hlen. Sie waren krank und lagen im Sterben. Keiner wusste, wie man sie behandeln konnte. Ich habe mit Marieta gesprochen. Wir sind zum Krankenhaus gegangen, sie haben sie behandelt. Jetzt geht es ihnen gut. Eines Tages war auch ich im Krankenhaus. Jetzt lebe ich. Wenn ihr nicht da gewesen w�ret, dann w�re ich gestorben."
"Diese Kinder waren Waisen. Sie lebten allein mit der Mutter. Die Mutter ist an Cholera gestorben. Jetzt leben sie bei mir, ich bin die Gro�mutter, sie sind keine Waisen mehr. Sie haben euch, sie haben eine Familie, die an sie denkt, sie haben eine gro�e Familie."
Viele Erz�hlungen und viele Geschichten haben wir geh�rt. Jede Patenschaft ist eine Geschichte. Jeder wollte von dem Wertvollsten erz�hlen, was er besitzt: ein Fahrrad (um zum Markt zu fahren und Dinge zu verkaufen), ein Schwein, Kaninchen, H�hner, Tauben, ein Bananenbaum, ein Papajabaum, ein Haus mit T�r und vieles andere.
Auch in der Stadt Pemba wollte jede Familie ihr eigenes Dankesch�n sagen. Die Situation in der Stadt unterscheidet sich sehr, doch es gibt viele wirtschaftliche Schwierigkeiten, und oft m�ssen die Kinder das ausbaden. Doch mit Hilfe der Patenschaften konnten sie zur Schule gehen und viele wurden medizinisch behandelt. Die R�hrung verschlug den M�ttern oft die Sprache. In einigen F�llen konnten Kinder, die Aidswaisen waren, durch die Unterst�tzung der Patenschaft eine neue Familie finden, die sie aufgenommen hat.
Am Ende der Begegnungen finden T�nze statt, bei denen die Geschenke �bergeben werden, die jede Familie machen wollte: sie bringen uns Eier, Tauben, Strohtaschen... . Bei der �bergabe jedes Geschenks wird jeweils der Name des Patenkindes genannt.
Es ist f�r uns und f�r sie ein bewegender Augenblick: wir haben wirklich den Eindruck, dass Europa und Afrika sich n�her gekommen sind, wir f�hlen uns als Teil derselben Familie, die mit ihren Kindern feiert und deren Zukunft aufbaut.
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Wir sitzen unter dem Mangobaum
Es ist sch�n, die gesunden und gut gekleideten Kinder zu zeigen
Die �bersetzung ist auf Mac�a
Manche konnten ein Haus bauen
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