Comunità di S.Egidio


 

25/02/2003

Die katholische Gemeinschaft Sant'Egidio k�mmert sich in M�nchengladbach um Kinder und Senioren
Regenbogen f�r die Freundschaft

 

F�r die Jungen ist es h�ufig die einzige Abwechslung von der Stra�e, f�r die Alten ein Weg aus der Einsamkeit. Sant'Egidio k�mmert sich mit 40.000 Mitgliedern in 60 L�ndern um Kinder und Senioren �auch in M�nchengladbach.

Seinen Ursprung hat die katholische Gemeinschaft in Italien. Jugendliche und Studenten wollten das Evangelium nicht nur lesen, sondern es auch leben. "Es ist eine besondere Qualit�t der Freundschaft mit den Armen" erkl�rt Manuela Br�lls von der Gladbacher Ortsgruppe die Anf�nge in den Slums von Rom. In M�nchengladbach hat sich die Gruppe zun�chst vor allem um Kinder gek�mmert. "Es gibt viele, die die meiste Zeit auf der Stra�e verbringen", sagt die Krankenpflegerin. Wie in anderen St�dten hat Sant'Egidio auch in Gladbach eine "Regenbogenschule" aufgebaut.

Gemeinsame Mahlzeiten

In einem Wohncontainer gibt es dreimal w�chentlich Nachmittagsbetreuung, wo die Kinder von drei bis zw�lf Jahren Hilfe bei den Schulaufgaben bekommen. Auch didaktische Spiele und gemeinsame Mahlzeiten geh�ren zum Programm der sechs ehrenamtlichen Helfer.

"Wir wollen in der 'Regenbogenschule' Mauern einrei�en", betont Br�lls. Dazu geh�rt zum einen der Umgang mit 15 verschiedenen Kulturen, die die Schule in ihren etwa 40 Kindern vereint. Au�erdem wollen die Verantwortlichen Barrieren gegen�ber �lteren Menschen aufheben. Seit drei Jahrzehnten sorgt die Gemeinschaft f�r Senioren in Heimen und zu Hause. "Die Einsamkeit ist sehr verbreitet", sagt Kerstin Birke-Glaser von Sant'Egidio.

250 Aktive

Die Gruppe mit 250 Aktiven k�mmert sich vor allem um die Bewohner des Altenheims an der Bettrather Stra�e. "Wir lesen vor, gehen gemeinsam spazieren, begleiten zum Arzt und gehen zum Gottesdienst", beschreibt Birke-Glaser. Und das eben auch mit der Unterst�tzung der Regenbogen-Kinder. "Die Kleinen fragen uns immer, wann sie mit ins Altersheim d�rfen", sagt Br�lls. Viele von ihnen bek�men im Alltag wenig Zuneigung. "Die Kinder haben eine hohe Sensibilit�t f�r die Alten, nehmen sie an die Hand, st�tzen sie" � und bekommen eine besondere Art der Freundschaft zur�ck.

Die Kinder k�mmern sich jedoch nicht nur um die Senioren, sie unterst�tzen mit Sant'Egidio unter anderem ein Aidsprojekt in Mosambik. F�r einen Spielzeugmarkt haben die Jugendlichen im Dezember vergangenen Jahres gebrauchte Spielwaren gesammelt, repariert und wieder verkauft. Der Erl�s kam dem Projekt in Afrika zu Gute.

"Im Jahr 2000 sind wir mit den Kindern zu einem gro�en Treffen mit 10 000 Jugendlichen nach Rom gefahren", erz�hlt Br�lls. Das Gef�hl, dass es Kinder in anderen L�ndern �hnlich geht, schwei�e die Kleinen zusammen. So sehr, dass sie nach ihrer "Regenbogen-Zeit" meist als Betreuer dabei bleiben, um das Gef�hl der Gemeinschaft an die J�ngeren weiterzugeben.

Ilka Schmitt