Rom. Kurz nach Beendigung der �Gebetswoche f�r die Einheit der Christen� fand in der Basilika St. Bartholom�us auf der Tiberinsel eine von der Gemeinschaft �Sant�Egidio� eindrucksvoll gestaltete �kumenische Ged�chtnisfeier zum Gedenken an den im KZ Buchenwald ermordeten evangelischen Pastor Paul Schneider statt. Kardinal Walter Kasper, Pr�sident des P�pstlichen Rates zur F�rderung der Einheit der Christen;
Dr. Ishmael Noko, Generalsekret�r des Lutherischen Weltbundes (Genf); Nikolaus Schneider, Vizepr�ses und als Nachfolger von Manfred Kock zuk�nftiger Pr�ses der Evangelischen Kirche im Rheinland; Karl Adolf Schneider und Eva-Maria Vorster, die beiden Kinder von Paul Schneider mit ihren Ehegatten und dessen Neffe Pr�lat Paul Dietrich nahmen zusammen mit zahlreichen �kumenischen Vertretern r�mischer Pfarreien an der Feier teil.
Am 7. Mai des Jubil�umsjahres 2000 war zusammen mit Papst Johannes Paul II. der katholischen, orthodoxen und protestantischen Zeugen des 20. Jahrhunderts am Kolosseum gedacht worden. Die Teilnahme von hochrangigen Vertretern hatte bei dieser Feier die �kumenische Bedeutung der gemeinsamen Zeugen deutlich gemacht. Zu den dort erw�hnten Glaubenszeugen geh�rte auch der evangelische Theologe und Pfarrer Paul Schneider. Sein furchtloses Eintreten f�r den Glauben in der �bekennenden Kirche� f�hrte zu Zusammenst��en mit dem NS-Regime und wiederholten Verhaftungen. Als Schneider der Ausweisung aus dem Rheinland (1937) nicht nachkam, wurde er in das Konzentrationslager Buchenwald gebracht. Dort wurde er zum �Prediger von Buchenwald�, der an jedem Morgen von seiner Zelle aus mit lauter Stimme eine Morgenandacht f�r seine Mith�ftlinge hielt und den auf dem Appellplatz Angetretenen ein tr�stendes Bibelwort zurief. An den Folgen der Pr�gelstrafen und einer t�dlichen Spritze starb er am 18. Juli 1939 als ein treuer Zeuge Jesu Christi.
Kardinal Kasper betonte in seiner Predigt die gro�e Bedeutung der Erinnerung an Glaubenszeugen wie Paul Schneider f�r die �kumene. �Glaubenszeugen sind Samen f�r die Einheit�, so der Kardinal. Das Beispiel des im KZ Buchenwald ermordeten Theologen gelte f�r alle Christen.
Generalsekret�r Noko bezeichnete das Zeugnis Schneiders als Herausforderung f�r uns, die wir in einer Welt leben, in der das Vertrauen zerst�rt ist. Sein Blut sei zum Samen des Evangeliums und sein Glaube eine geistliche Bereicherung f�r die Kirche geworden. Er rief dazu auf, Kraft aus dem Beispiel von Pfarrer Schneider und seinem Zeugnis f�r Christus zu sch�pfen.
Am Anfang der �kumenischen Bewegung stand ma�geblich der geistliche �kumenismus, der nun durch das Ged�chtnis an die modernen Glaubenszeugen eindrucksvoll bereichert wird. Es ist das Verdienst der Gemeinschaft �Sant�Egidio�, den Wunsch von Papst Johannes Paul II. in die Tat umgesetzt zu haben, der Glaubenszeugen des 20. Jahrhunderts in St. Bartholom�us zu gedenken. Der Ged�chtnisort wurde mit einer �kumenischen Feier am 12. Oktober 2002 eingeweiht, bei der Patriarch Teoctist von Rum�nien und Kardinal Francis Eugene George, der Titelkardinal der Basilika, feierlich eine Ikone der �neuen M�rtyrer� des 20. Jahrhunderts segneten, die in der Kirche aufgestellt wurde.
Zu den Reliquien des Apostels Bartholom�us und verschiedener moderner Glaubenszeugen aus den Verfolgungszeiten des Faschismus und Kommunismus ist nun ein von der Familie von Paul Schneider w�hrend des Gottesdienstes feierlich �bergebener, von ihm geschriebener Brief aus Buchenwald dazugekommen, damit sein Ged�chtnis bewahrt bleibe zum Zeugnis f�r den gemeinsamen Glauben an den einen Herrn. Die Basilika St. Bartholom�us ist zusammen mit St. Paul vor den Mauern zu einem zweiten gro�en geistlichen Zentrum der �kumene in Rom geworden.
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