Friedensbem�hungen angesichts des drohenden Irak-Konflikts bestimmen in diesen Tagen die Schlagzeilen. Einen kontinuierlichen � und oftmals erfolgreichen- Dialog f�r den Frieden pflegt seit fast zwanzig Jahren die katholische Gemeinschaft St. Egidio.
Gestern er�ffnete des Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff gemeinsam mit Ambrogio Spreafico von des italienischen Sant�Egidio-Gemeinschaft und Vertretern des Soweto Hauses in Aachen das Weltfriedensb�ro. Das B�ro im Soweto-Haus bereitet in den n�chsten Monaten das Weltfriedensgebet vor, das vom 7. bis 9. September in Aachen und damit erstmals in Deutschland stattfinden wird. Zwei Vertreterinnen der Gemeinschaft aus M�nchengladbach und W�rzburg nehmen ab heute ihre Arbeit auf.
Dialog der Kulturen
Seit dem ersten Weltfriedensgebet 1986 in Assisi har es sich die Laiengemeinschaft Sant�Egidio zur Aufgabe gemacht, allj�hrlich das Weltfriedensgebet auszurichten.
Auf Einladung Bischof Mussinghoffs arbeitet die Gemeinschaft in diesem Jahr mit dem Aachener Bistum zusammen. Aachen als historisch bedeutsame Stadt im Herzen Europas und in unmittelbarer Grenzlage symbolisiere auf wunderbare Weise den Dialog der Kuturen, so der geistige Vertreter des Italiener, Spreafilo.
Das dreit�gige Programm umfasst verschiedene Gespr�chsformen und Gottesdienste. Am letzten Tag treffen sich die verschiedenen Religionsgemeinschaften zum Friedensgebet in ihren jeweiligen Gottesh�usern, um anschlie�end in einem sternf�rmigen Marsch zur Abschlusskundgebung auf dem Katschhof zu ziehen.
Ein gemeinsames Friedensgebet aller Religionen ist allerdings nicht geplant. Laut Mussinghoff seinen die Unterschiede zwischen den Religionen zu gro�, um eine gemeinsame Andacht zu halten, in der sich alle beteiligten Glaubensrichtungen wiederf�nden.
Angesichts der aktuellen politischen Lage sei man sich �ber den Programminhalt auch noch nicht ganz im Klaren, so eine Mitarbeiterin des Weltfriedensb�ros. M�gliche Themen seien unter anderen die Situation der Religionen in Europa, der Dialog zwischen Christentum und Islam, aber auch konkrete Konfliktherde, wie die Nahostregion oder Lateinamerika.
Unter des zweitausend erwertenden Teilnehmern werden sich auch um die f�nfhundert Vertreter der aus verschiedenen Religionen und aus der Politik befinden. So wird unter anderem Bundespr�sident Rau und der Kardinal Roger Etchegaray, der in diesen tagen vom Papst zur Friedensmission nach Bagdad gesandt wurde, erwartet. Besonders freue man sich auf die Vertreter der osteurop�ischen Kirchen und der afrikanischen L�nder, sagte der Bischof.
Das dreit�gige Forum erh�lt keinen konkreten Arbeitsauftrag. Vielmehr geht es der Gemeinschaft Sant�Egidio um den Dialog zwischen den internationalen Teilnehmern. �Gerade in Zeiten, in denen alle Bem�hungen um die diplomatische L�sung eines zwischenstaatlichen Konflikts vom Scheitern bedroht sind, ist es wichtig, den Dialog zwischen den Kulturen und Religionen zu f�rdern�, erkl�rte Mussinghoff die traditionelle Zielsetzung des Treffens.
Friedensstifter
Die Gemeinschaft Sant�Egidio, 1986 in Rom als karikative Laiengemeinschaft gegr�ndet, hat sich in des letzten Jahren ganz praktische Erfahrungen gemacht, wie kontinuierlicher Dialog erfolgreich zu dauerhaftem Frieden f�hren kann. 1990 bot sich die Gemeinschaft als Vermittler zwischen der Regierung und den mit ihr verfeindeten Rebellen in Mosambik an. 1992 konnte dieser schon mehr als zehn Jahre dauernde B�rgerkrieg endlich in Rom mit einem Friedensvertrag beendet werden.
Aufgrund des Erfolgs wurde die Gemeinschaft auch in Algerien, Guatemala und auf dem Balkan um Vermittlung gebeten. Inzwischen wurde Sant�Egidio mehrmals f�r den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.
Grunds�tzlich ist jeder Interessierte zu den Gespr�chsforen, die im Eurogress stattfinden, eingeladen. Anmelden kann man sich kostenlos ab Mitte M�rz im Weltfriedensb�ro. Zur Teilnahme an den einzelnen Veranstaltungen sind Eintrittskarten ab dem 15. Juni erh�ltlich. Die Teilnahme an der Abschlusskundgebung am Dienstag, dem 9 September, auf dem Katschhof ist nat�rlich frei. Weitere Informationen erteilt das Weltfriedensb�ro am Veltmanplatz 17 in Aachen unter Tel. 0049/241-413 609 10.
Judith Lennartz
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