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DPA |
06/08/2003 |
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(dpa). - Mit Beginn der westafrikanischen Friedensmission sind in der liberianischen Hauptstadt Monrovia die K�mpfe abgeflaut. Erleichterte Einwohner feierten am Dienstag in der seit Wochen umk�mpften Stadt die Ankunft weiterer Soldaten aus Nigeria. "Wir wollen Frieden - keinen Krieg", skandierte eine jubelnde Menge am Flughafen . Der liberianische Pr�sident Charles Taylor sagte unterdessen f�r kommenden Montag seine Ausreise nach Nigeria zu. Die Rebellen wollten mit dem Kommandeur der Eingreiftruppe, Festus Okonkwo, zusammentreffen . Rebellenf�hrer Sekou Conneh hatte am Vorabend bekr�ftigt, er wolle seine Truppen aus Monrovia abziehen, sobald die Einsatztruppe angekommen sei. Er selbst werde sich nach dem Ende der K�mpfe auf seine Farm zur�ckziehen und strebe kein politisches Amt an, sagte er dem britischen Sender BBC. "Wir haben nicht f�r die Macht gek�mpft, sondern f�r das liberianische Volk", sagte er. Conneh hielt sich in Rom bei der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio auf, die schon in mehreren afrikanischen L�ndern erfolgreich zwischen Kriegsparteien vermittelt hat. Taylors Ausreise am Montag? Taylor nannte in einem Telefonat mir seinem s�dafrikanischen Amtskollegen Thabo Mbeki erstmals einen Termin f�r seine Abreise. "Pr�sident Taylor wird das Land nach der Amts�bergabe an den Vizepr�sidenten (Moses Blah ) am Montag verlassen", sagte Mbeki. Bislang hatte Taylor seine Abreise davon abh�ngig gemacht, dass eine Anklage gegen ihn als Kriegsverbrecher fallen gelassen werde. In der Nacht waren in Monrovia noch vereinzelte Explosionen zu h�ren gewesen . Die etwa 200 nigerianischen Soldaten, die bis zum Montagabend in Monrovia angekommen waren, sicherten zun�chst den Flughafen, der etwa eine Autostunde von dem umk�mpften Stadtzentrum entfernt liegt. In den kommenden Tagen soll die Eingreiftruppe auf mehr als 3000 anwachsen. Die vor der K�ste kreuzenden US- Kriegsschiffe sind nach Berichten bis Dienstag noch nicht in Sichtweite gekommen. Humanit�re Hilfe noch nicht m�glich Die Vereinten Nationen wollen von einem vor der K�ste liegenden Schiff aus die humanit�re Hilfe f�r Liberia organisieren. Das vom UN- Weltern�hrungsprogramms WFP f�r zun�chst zwei Monate gecharterte Versorgungsschiff solle "eine zentrale Rolle im Kampf gegen die humanit�re Trag�die in Monrovia spielen ", teilte das WFP in Rom mit. Die Sprecherin des UN-Koordinationsb�ros f�r humanit�re Hilfe in Genf sagte, es gebe massive Menschenrechtsverletzungen, Pl�nderungen und Vergewaltigungen in Monrovia. Die Krankenh�user h�tten zu wenig Platz, die Menschen nutzten verschmutztes Regenwasser zum Trinken. Insgesamt l�gen 10 000 Tonnen Lebensmittel in Lagerh�usern bereit, zu denen der Zugang wegen der K�mpfe versperrt gewesen sei. Nach Sch�tzungen des UN-Fl�chtlingshilfswerkes UNHCR sind seit Mai rund 40 000 Menschen aus Liberia in die Elfenbeink�ste geflohen. Ein Hilfseinsatz in Liberia ist nach Einsch�tzung von Caritas-International auch nach der Ankunft der ersten ausl�ndischen Friedenstruppen in dem westafrikanischen Land noch nicht m�glich. 200 Soldaten aus Nigeria k�nnten in Sachen Friedenssicherung nur sehr wenig ausrichten, sagte der Leiter der Katastrophenhilfe von Caritas-International , J�rgen Lieser, am Mittwoch im DeutschlandRadio Berlin. Trotz einer leichten Besserung sei die Lage weiterhin zu unsicher, um einen Einsatz verantworten zu k�nnen. "Dazu bedarf es ganz, ganz dringend einer noch massiveren Intervention, um das �berhaupt erst einmal zuzulassen." Die Caritas-Mitarbeiter seien bereit , den Einsatz sofort zu beginnen. Viele von ihnen w�rden lieber "heute als morgen" in die Hauptstadt Monrovia fliegen. Auch die Frage, wie Hilfsg�ter in das Land gebracht werden k�nnen, sei weiterhin offen. Der Hafen sei besetzt und die Zug�nge auf dem Landweg zu unsicher. Die Lager der Caritas seien mehrfach gepl�ndert worden.
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