Comunità di S.Egidio


 

06/09/2003


Zum ersten Mal findet w�hrend drei Tagen in Aachen das internationale Weltfriedensgebet statt �Pilgerreise des Friedens�

 

Aachen - Buddhistische M�nche in orangen Gew�ndern, b�rtige orthodoxe Metropoliten, turbangeschm�ckte Sikhs: Ab morgen wird Aachen eine bunte Stadt der Religionen. Zum ersten Mal findet das internationale Weltfriedensgebet in Deutschland statt.

Kardin�le und Patriarchen, Rabbiner und Imame, Pers�nlichkeiten aus Politik und Gesellschaft - �ber 3500 G�ste aus aller Welt haben sich angek�ndigt, darunter mehr als 500 f�hrende Vertreter der Weltreligionen - so viele wie noch nie. Drei Tag lang treffen sie sich in der Kaiserstadt, diskutieren und beten miteinander, lernen einander kennen, tauschen sich gemeinsam aus.

Einander begegnen und Freundschaften schlie�en, das w�nscht sich auch der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff von dem Treffen. Er hat zum diesj�hrigen Weltfriedensgebet eingeladen. Kein Zufall. Seit Jahren verbinden ihn enge Freundschaft und Zusammenarbeit mit der r�mischen Gemeinschaft Sant'Egidio, die in diesem Jahr zum 17. Mal das Weltfriedensgebet ausrichtet. Mussinghoffs Wunsch: Das Treffen der f�hrenden Religionsvertreter aus aller Welt soll eine gro�e �Pilgerreise des Friedens� werden.

Aktuelles Thema

Das diesj�hrige Motto unterstreicht seine Hoffnung: �Zwischen Krieg und Frieden: Religionen und Kulturen begegnen sich.� Mit Blick auf den Irak-Krieg ist das Thema des Treffens aktueller denn je: ��ber 30 Kriege ersch�ttern derzeit L�nder aller Erdteile�, erkl�rt Mussinghoff. Da sei es wichtig, dass nicht nur Politiker, Theologen und Philosophen dar�ber diskutierten, sondern auch f�hrende Vertreter der Weltreligionen.

�Ich habe den Eindruck, in diesem Jahr ist �berall eine unheimlich gro�e Friedenssehnsucht zu sp�ren�, dr�ckt Aachens Oberb�rgermeister Dr. J�rgen Linden seine Empfindungen aus. Eine Sehnsucht, aufgew�hlt durch die zahlreichen Krisenpunkte in aller Welt: �In dieser Zeit�, unterstreicht Cesare Zucconi, Sprecher von Sant'Egidio, �in der Kriege eine lautere Stimme haben als der Friede, wollen wir zeigen, dass der Weg des Dialogs nicht tot ist.� Daher stehen in Aachen auch aktuelle Probleme der Zeitgeschichte auf dem Programm.

Probleme der Zeit

In 30 Foren wird diskutiert �ber die Aidsproblematik, die Wasserknappheit und Umweltfragen in Afrika, �ber die �kumenische Herausforderung zwischen Katholiken und Protestanten, �ber Konfliktherde in Afrika, Lateinamerika und der islamischen Welt.

Dass �ber Friede jedoch nicht nur gesprochen wird, sondern Friede auch seinen Preis hat, gibt Zucconi unumwunden zu. �Aber er ist billiger als der Krieg�, lacht er. Rund 800 000 Euro veranschlagt das Aachener Treffen in den kommenden drei Tagen. Kosten, die ohne die unerm�dliche Unterst�tzung und den Einsatz ehrenamtlicher Helfer aus den Nachbarregionen und -l�ndern noch h�her w�ren, betont Zucconi.

Aachen als �Hauptstadt des Friedens� - im Vorfeld des Treffens hat Andrea Riccardi, Gr�nder von Sant'Egidio, auf den Punkt gebracht, wof�r das Treffen in Aachen steht, was Herzst�ck des Weltfriedensgebetes sein soll: �Wir wollen in verschiedenen Sprachen und Kulturen ausdr�cken, dass es nur durch den Dialog m�glich ist, eine authentische Kultur des Zusammenlebens aufzubauen, die so lebensnotwendig ist f�r die Zukunft unserer Welt.�