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Tiroler Tageszeitung |
07/09/2003 |
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Aachen (APA) - Unter dem Motto "Zwischen Krieg und Frieden - Religionen und Kulturen begegnen sich" hat das 17. Weltfriedensgebet am Sonntag in Aachen begonnen. Der Dialog der gro�en Religionen findet zum ersten Mal in Deutschland statt. Mehr als 500 religi�se Repr�sentanten aus aller Welt wollen bis zum Dienstag �ber politische und religi�se Fragen diskutieren und die Verst�ndigung zwischen den Religionen voranbringen. Die Veranstalter rechnen mit 3.500 Teilnehmern. Die Er�ffnungsmesse im Aachener Mariendom verfolgten 2.500 Besucher. F�r 1.500 Gl�ubige wurde der Gottesdienst auf den Aachener Katschhof �bertragen. "Dieses Treffen will nicht die Vermischung der Religionen, sondern den gegenseitigen Respekt und die Achtung des anderen", sagte der Bischof von Aachen, Heinrich Mussinghoff in seiner Predigt. "Gott ist nicht christlich, j�disch oder muslimisch. Er ist der Vater aller Menschen." Als zweiter Prediger sprach der griechisch-orthodoxe Metropolit von Deutschland, Augoustinos: "Gemeinsam k�nnen wir Gottes Traum besser verstehen und leben. Er gilt nicht nur f�r einige Menschen auf einer reichen Insel im Norden, sondern auch �berall dort, wo Menschen leiden", sagte Augoustinos. Das Pontifikalamt zelebrierte Kardinal Walter Kasper, Pr�sident des P�pstlichen Rates zur F�rderung der Einheit der Christen. Das Weltfriedensgebet wird von der christlichen Gemeinschaft Sant'Egidio aus Rom und dem Bistum Aachen organisiert. Sant'Egidio setzt sich weltweit f�r Frieden und Armutsbek�mpfung ein und hat nach eigenen Angaben knapp 60.000 ehrenamtliche Mitarbeiter in 62 L�ndern. Die Veranstalter des Weltfriedensgebets sehen sich in der Tradition des ersten interreligi�sen Friedensgebets von 1986. Damals traf Papst Johannes Paul II. im italienischen Assisi mit F�hrern anderer Religionen zusammen. Das Motto des diesj�hrigen Treffens wurde w�hrend des Irak-Kriegs gew�hlt: "Zwischen Krieg und Frieden - Religionen und Kulturen begegnen sich". Die �ffentlichkeit ist zu mehr als 30 Gespr�chen am Runden Tisch eingeladen. Ein Schwerpunkt sind die Probleme Afrikas, au�erdem der Terrorismus, die Ausbreitung von Aids und die Todesstrafe. Am Dienstag wollen irakische Sunniten, Schiiten und Christen �ber die Zukunft des Landes diskutieren. Die Welt braucht den Dialog als friedenschaffendes Element so n�tig wie die Luft zum Atmen", sagte der Gr�nder von Sant'Egidio, Andrea Riccardi. Bei der Auftaktveranstaltung am Sonntagnachmittag im Aachener Eurogress-Zentrum sollte eine Botschaft von Papst Johannes Paul II. und ein Gru�wort von Bundespr�sident Johannes Rau verlesen werden. F�r die Abschlussveranstaltung am Dienstag werden eine Kundgebung und ein gemeinsamer Friedensappell erwartet.
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