Aachen (AP) Die �Pilgerreise f�r den Frieden� macht zum ersten Mal in Deutschland Station. Im Beisein von mehr als 500 Repr�sentanten aus aller Welt hat am Sonntag in Aachen das 17. Weltfriedensgebet der Religionen begonnen. �Der Weg, den wir alle beschreiten k�nnen, ist der des Dialogs. Gehen wir diesen Weg mit den Waffen des Gebets und der Liebe�, hie� es in einem Gru�wort von Papst Johannes Paul II.
Bundespr�sident Johannes Rau schrieb in seinem Gru�wort, er sei davon �berzeugt, dass ein Kampf der Kulturen zu verhindern sei. �Sich wegen Glaubens- oder Lebensfragen nicht mehr den Sch�del einzuschlagen das ist eine zivilisatorische Errungenschaft, die jeden Tag neu gesichert werden muss.�
In Jerusalem, Br�ssel und Bukarest hat das Weltfriedensgebet schon Station gemacht nach einer Einladung von Aachens Bischof Heinrich Mussinghoff bekam zum ersten Mal eine deutsche Stadt den Zuschlag. Es war ein friedliches Bild im Europa-Saal des Aachener Eurogress-Zentrums: Christen, Moslems und Juden, dazu Vertreter asiatischer und vieler anderer Religionen sa�en dicht gedr�ngt und bunt gemischt.
Der nigerianische Christ Utah Godwin kam aus Rom zum Friedenstreffen nach Aachen. �Es war keine gew�hnliche Reise, denn ich freue mich auf ein ganz besonderes Gebet�, sagte Godwin. F�r den Franziskaner-Pater Herbert Schneider aus Aachen ist der Brudergedanke das Wesentliche beim Friedensgebet. �Die Botschaft, die von diesem Treffen ausgeht, lautet: Bringe jedem Respekt entgegen, auch wenn Du ihn nicht kennst�, sagte Schneider.
Vor allem die brennenden Fragen von Krieg und Frieden wollen die Teilnehmer in mehr als 30 Gespr�chen am Runden Tisch diskutieren. �Viele Kriege sind nicht im eigentlichen Sinne Religionskriege�, sagte Kardinal Karl Lehmann, der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, am Rande des Treffens. Die religi�se Motivation in vielen Auseinandersetzungen sei aber unverkennbar. Andererseits k�nnten Gl�ubige manchmal mehr f�r den Frieden tun als offizielle Diplomaten.
Weitere Themen der Diskussionen in Aachen sind die Ausbreitung von Aids, die Umweltzerst�rung und die Todesstrafe. Zum Abschluss des Weltfriedenstreffens am Dienstag ist eine Friedensprozession geplant, dort wollen alle G�ste einen gemeinsamen Friedensappell unterzeichnen. �Das wird ein besonders bewegender und sch�ner Augenblick�, sagte Mario Marazetti, Sprecher der christlichen Laiengemeinschaft Sant'Egidio, die das Weltfriedenstreffen veranstaltet.
Deren Gr�nder Andrea Riccardi setzt auf die Kraft der Verst�ndigung: �Den Dialog als friedenschaffendes Element braucht die Welt so n�tig wie die Luft zum Atmen�, sagte Riccardi, dessen Initiative nach eigenen Angaben knapp 50.000 Menschen in 62 L�ndern angeh�ren. Das Gespr�ch zwischen Christen und Moslems oder Juden und Moslems ist nach der Auffassung von Sant'Egidio noch immer keine Selbstverst�ndlichkeit. �Wir glauben aber, dass es keine Alternative dazu gibt.�
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