Comunità di S.Egidio


 

07/09/2003


Papst ruft Teilnehmer des Weltfriedensgebets zum Dialog auf

 

Aachen (AP) Papst Johannes Paul II. hat die Teilnehmer des Weltfriedenstreffens in Aachen zu Begegnung und Gespr�chen aufgerufen. �Der Weg, den wir alle beschreiten k�nnen, ist der des Dialogs. Gehen wir diesen Weg mit den Waffen des Gebets und der Liebe�, schrieb der Papst in einem Grusswort. Das erste Weltfriedenstreffen in Deutschland begann am Sonntagvormittag mit einem Festgottesdienst im Mariendom. Mehr als 500 religi�se Repr�sentanten aus aller Welt kommen zu dem dreit�gigen Dialog der grossen Religionen zusammen.

Bei der Auftaktveranstaltung im Eurogress-Zentrum verlas der r�mische Kardinal Roger Etchegaray die Grussbotschaft des Papstes. Nur die Verst�ndigung k�nne ein Ausweg aus Krisen und Katastrophen sein. Angeh�rige verschiedener Religionen und Kulturen seien aufgerufen, den Weg der Begegnung zu entdecken. Weiter schrieb der Papst: �Wir erkennen, dass uns die Verschiedenheiten nicht zu einem Zusammenstoss, sondern zur Achtung und zum Aufbau des Friedens antreiben.�

Der Vorsitzende der der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann, dr�ckte seine Hoffnung darauf aus, dass das Treffen den Teilnehmern Mut und Ansporn verleihe. �Ich w�nsche uns allen, dass aus dieser Begegnung, ganz besonders vom Gebet her, ein Friedens-Netzwerk entsteht, das auch in unserem Land noch mehr Freunde gewinnt�, hiess es in dem Grusswort laut vorab ver�ffentlichtem Text.

Bundespr�sident Johannes Rau schrieb in seinem Grusswort, er sei davon �berzeugt, dass ein Kampf der Kulturen zu verhindern sei. �Sich wegen Glaubens- oder Lebensfragen nicht mehr den Sch�del einzuschlagen das ist eine zivilisatorische Errungenschaft, die jeden Tag neu gesichert werden muss�, erkl�rte Rau.

Das Weltfriedensgebet wird seit 17 Jahren von der christlichen Gemeinschaft Sant'Egidio organisiert, die sich weltweit f�r Frieden und Armutsbek�mpfung einsetzt und nach eigenen Angaben knapp 60.000 Mitarbeiter in 62 L�ndern hat. Die Veranstalter sehen sich in der Tradition des ersten interreligi�sen Friedensgebets von 1986. Damals traf sich Papst Johannes Paul II. in Assisi mit F�hrern anderer Religionen.

2.500 Besucher verfolgten am Sonntagmorgen den Er�ffnungsgottesdienst des 17. Weltfriedensgebets. In den n�chsten Tagen sind mehr als 30 �ffentliche Expertengespr�che am Runden Tisch geplant, Schwerpunkte sind die Probleme Afrikas, ausserdem der Terrorismus, die Ausbreitung von Aids und die Todesstrafe.

Am Dienstag wollen irakische Sunniten, Schiiten und Christen �ber die Zukunft des Landes diskutieren. �Die Religionen k�nnen als Benzin benutzt werden, das in das Feuer des Krieges gegossen wird, damit der Brand grausamer auflodert�, sagte der Gr�nder von Sant'Egidio, Andrea Riccardi. Berufung der Religion sei aber, Wasser zu sein, das den Brand ganz und gar l�scht. F�r die Abschlussveranstaltung des Weltfriedensgebet am Dienstag werden eine Kundgebung und ein gemeinsamer Friedensappell aller G�ste erwarte.