Aachen (an-o) - Es war eine bunte Menge, die gestern zu Er�ffnung des ersten deutschen "Weltfriedensgebetes" in Aachen in den Europa-Saal des Eurogress dr�ngte. Menschen aus 70 Nationen nahmen im Europa-Saal des Eurogress Platz, um f�hrende Vertreter der Religionen zu h�ren.
�ber die Grenzen von Nationen und Religionen hinweg wollen Christen, Muslime, Juden und Buddhisten in den kommenden zwei Tagen in Aachen gemeinsam f�r den Frieden arbeiten und beten. Als gelte es diesen Anspruch zu unterschreiben, sa� auf dem elfk�pfigen Podium im Eurogress neben Protestanten, Katholiken, neben dem Patriarchen von Moskau Seine Eminenz Kyrill und dem Oberrabbiner Israel Meir Lau auch ein bekennder Atheist, der franz�sische Schriftsteller Regis Debray. In den kommenden zwei Tagen wollen sie alle gemeinsam mit den 3500 G�sten im Gespr�ch nach M�glichkeiten des Friedens suchen.
Bischof Heinrich Mussinghoff, der gemeinsam mit der katholischen Laiengemeinschat Sant'Egidio das erste deutsche Treffen organisiert hat, begr��te die G�ste mit der Hoffnung, dass die verschiedenen Religionen und Kulturen durch den Dialog miteinander einen wichtigen Beitrag zum Frieden in den Krisensituationen der V�lker leisten m�gen.
An die bereits vorzeigbaren Erfolge eines solchen Dialogs erinnerte Karl Kardinal Lehmann, Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz in seiner Rede: "Die Gemeinschaft Sant'Egidio engagierte sich f�r den Frieden, indem sie zwischen scheinbar unvers�hnlichen Gegenern vermittelte. Der Friedenschluss in Mosambik in den 80er-Jahren veranschaulicht das auf das Eindr�cklichste." Von dem Treffen in Aachen erhoffe er sich ein deutliches Signal f�r eine weltweite Verst�ndigung und ein "Friedens-Netzwerk".
Europa und sein Erbe
Dabei k�me Europa eine besondere Rolle zu schrieb der oberste Kirchenvertreter der Katholiken, Papst Johannes Paul II., in einem Gru�wort an das Treffen: "Aus seinen christlichen Wurzeln ist Europa zu einem Schmelztiegel der Kulturen geworden. Diese Erfahrung ist ein Erbe, das f�r die gesamte Menschheit eingesetzt werden kann."
Besorgt �u�erte sich der Papst zu der Entwicklung nach dem Attentat auf das World Trade Center in New York, der sich in ein paar Tagen zum zweiten Mal j�hrt: "Mit den T�rmen des Twin Tower scheinen leider auch viele Friedenshoffnungen gefallen zu sein." Diese Hoffnung wieder zu n�hren sei eine Aufgabe des Dialogs der Religionen.
Auch Johannes Rau, der nicht pers�nlich teilnehmen konnte, hatte ein Gru�wort geschickt. Darin mahnte der Bundespr�sident nicht nur zur Toleranz, sondern auch zu einem offenen Umgang zwischen den Religionen und Kulturen: "Wir sollten Gemeinsamkeiten zu entdecken suchen und uns den Differenzen stellen und offen ansprechen", schrieb der Bundespr�sident.
Andrea Zuleger
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