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WDR |
08/09/2003 |
Weltfriedensgebet: Gipfeltreffen der Religionen in Aachen |
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Dass Gott in Europa "weithin abhanden" gekommen sei, mache sich auf allen Ebene des Lebens bemerkbar, so Meisner am Montag (08.09.03) beim ersten Weltfriedensgebet in Deutschland. Als Beispiele daf�r nannte er Drogenkonsum und allgemeinen Werteverfall. Die abendl�ndische Gesellschaft drohe langfristig zusammenzubrechen, mahnte er. Aufgabe der Kirche sei es, der Gesellschaft dabei zu helfen, ihre moralische Identit�t zu finden. Der Oberrarabbiner von Mailand, Guiseppe Laras, warnte hingegen davor, die christlichen Werte zu sehr zu betonen. In Europa lebten 15 Millionen Muslime. Die EU m�sse Bedingungen schaffen, die das friedliche Zusammenleben verschiedener ethnischer Gruppen m�glich mache, sagte Laras. Eine zu starke Betonung der christlichen Wurzeln k�nne trennend wirken. Hochrangige Glaubensvertreter aus aller Welt 500 hochrangige Glaubensvertreter aus aller Welt waren am Sonntag (07.09.03) in Aachen zusammengekommen, um beim Weltfriedensgebet �ber das Miteinander der Religionen und Fragen der Konfliktbew�ltigung zu diskutieren. Hoffnung auf mehr Frieden in der Welt n�hrte Kardinal Lehmann: "Ich w�nsche allen, dass aus dieser Begegnung, ganz besonders vom Gebet her, ein Friedensnetzwerk entsteht", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz zum Auftakt. Bis einschlie�lich Dienstag diskutieren buddhistische M�nche, indische Sikhs, katholische Kardin�le oder hochrangige Muslimf�hrer in 30 Foren im Konferenzzentrum Eurogress �ber Themen wie Aids, Einwanderung, Todesstrafe, Wasserversorgung, �kumene und �ber weltweite Konflikte und Kriege. Wer als Zuh�rer dabei sein m�chte, muss sich lediglich im Eingang einen kostenlosen Ausweis ausstellen lassen. 3.500 Teilnehmer haben sich angemeldet, 150 Journalisten berichten, 1.300 freiwillige Helfer sind im Einsatz � fast wie auf einem kleinen Kirchentag. Prozessionen und Friedensappell "Zwischen Krieg und Frieden � Religionen und Kulturen begegnen sich", lautet das Motto des interreligi�sen Treffens, zu dem die katholische Laienorganisation Sant'Egidio in Zusammenarbeit mit dem Bistum Aachen eingeladen hat. H�hepunkt der Veranstaltung sind am Dienstag die Prozessionen zum Katschhof in der N�he des Aachener Marktes mit der Unterzeichnung eines Friedensappells. Der Gr�nder der Gemeinschaft, der r�mische Geschichtsprofessor Andrea Riccardi, erhofft sich davon "ein verst�rktes Vertrauen in die Kraft des Dialoges, die Frieden bringen k�nne".
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