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K�lnische Rundschau |
08/09/2003 |
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Aachen - Der K�lner Erzbischof und Kardinal Joachim Meisner hat beim ersten Weltfriedensgebet in Deutschland Europa als gottlos kritisiert. "In Europa ist Gott weithin abhanden gekommen", sagte Meisner am Montag in Aachen. Ausdruck daf�r sei der Werteverfall. Die abendl�ndische Gesellschaftsordnung drohe langfristig zusammenzubrechen. Meisner sagte, der "Entgottungsvorgang" mache sich auf allen Ebenen des Lebens bemerkbar. Ein Beispiel daf�r sei der Drogenkonsum. Der Oberrabbiner von Mailand, Guiseppe Laras, dagegen warnte Europa mit Blick auf die hier lebenden Moslems davor, zu sehr seine christlichen Werte zu betonen. Er hoffe auf eine baldige Aufnahme der T�rkei in die Europ�ische Union, sagte Laras. Die EU m�sse Bedingungen schaffen, die das Zusammenleben verschiedener ethnischer Gruppen m�glich mache. Das Weltfriedensgebet in Aachen war am Montag mit Diskussionsforen fortgesetzt worden. Schwerpunkte waren Europa und Afrika. In einer Gru�botschaft hatte Johannes Paul II. Europa als m�glichen Friedensstifter in der Welt bezeichnet. An dem "Dialoggipfel der Kulturen und Religionen nehmen 500 f�hrende Vertreter der Religionen und Kulturen teil. Israelis und Pal�stinenser bekr�ftigten bei dem Treffen ihren Friedenswillen. "Die �berw�ltigende Mehrheit der Menschen will in Frieden leben", sagte der Direktor f�r interreligi�se Beziehungen des amerikanisch-j�dischen Kommitees in Israel, David Rosen. Die Menschen seien deprimiert wie nie zuvor. "Wir m�ssen einen Weg finden, der die W�rde beider V�lker garantiert", sagte Rosen. "Wir m�ssen uns Seite an Seite die H�nde reichen, dann werden wir die Welt etwas anders sehen", sagte der pal�stinensische Direktor der Prophet-Elias- Hochschule in Israel, Elias Chacour. Bei einem Forum rief die Bundestagsabgeordnete Christa Nickels (Gr�ne) dazu auf, Afrika nicht weiter mit Pessimismus zu betrachten. "Wir m�ssen den Reichtum afrikanischer Kultur und die F�higkeiten und die Kraft der Menschen als Chance begreifen", sagte Nickels Europa m�sse Afrika bei der L�sung seiner Probleme unterst�tzen und den Kontinent zugleich als Partner ernst nehmen. Das Weltfriedensgebet hatte am Sonntag begonnen. Es war 1986 vom Papst gegr�ndet worden und findet zum ersten Mal in Deutschland statt. Das Treffen der Laienbewegung Sant'Egidio (Rom) gilt als Dialoggipfel der Kulturen und Religionen.
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