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K�lnische Rundschau |
08/09/2003 |
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AACHEN. �Es ist schon schlimm, wenn sich in Nordirland Christen mit Waffen bek�mpfen�, sagt eine Aachener Ordensschwester. Ein evangelischer Pfarrer aus D�ren setzt Hoffnung auf Juden und christliche Pal�stinenser, die er kenne, �die allen Schwierigkeiten zum Trotz Kontakte miteinander aufrecht zu erhalten suchen�. Beide nehmen am Aachener �Weltfriedensgebet� teil, weil sie erfahren wollen, ob und wie unterschiedliche Religionen zum Frieden in der Welt betragen k�nnen. Es ist der Tropfen, der den Stein h�hlt - so lie�e sich die Methode der Laienorganisation Sant�Egidio umschreiben, die mit dem �Weltfriedensgebet� Repr�sentanten aller Weltreligionen j�hrlich miteinander ins Gespr�ch bringt. Papst Johannes Paul II. setzt darauf seine Hoffnung - gegen allen Anschein: Statt dem �Traum einer von Kriegen befreiten Welt� nachzuh�ngen, habe man den Weg eingeschlagen, �der auf Entfaltung der eigenen Interessen ausgerichtet war, wobei man auf andere Weise beachtliche Reicht�mer vergeudete, insbesondere f�r milit�rische Ausgaben�, schrieb er den Verantwortlichen f�r Unfrieden in einem Gru�wort ins Stammbuch. Das Aachener Treffen mit rund 3500 Dauerteilnehmern, das heute Abend mit Gebeten und einer Friedensdeklaration zu Ende geht, l�uft im wesentlichen ab wie ein Kongress mit Podiumsdiskussionen zu vielen Aspekten der Friedensfrage. Aber da sitzen eben vermeintliche Gegner an einem Tisch. So er�rtern Abed Alloun von der Pal�stinensischen Autonomiebeh�rde, der j�dische Diplomat Obed Ben-Hur und der israelische Pal�stinenser Elias Chacour, wie aus dem Teufelskreis von Gewalt und Gegengewalt herauszukommen w�re. Sant�Egidio erm�glicht auch den Dialog zwischen dem irakischen Schiiten Sayed Aldin, seinem sunnitischen Landsmann Ahmed Mohammed und dem chald�isch-katholischen Bischof Shlemon Warduni von Bagdad �ber einen friedlichen Aufbau Iraks. Nicht �bergangen wurde in Aachen der heikle Punkt der Auseinandersetzungen zwischen den Religionen. Keine Religion d�rfe sich als die einzig wahre deklarieren und damit jeden anderen Glauben als Irrweg diskreditieren, so ein Tenor des Kongresses. Die Zukunft k�nne nur �kumenisch sein, wurde vielfach betont. In dieser Hinsicht pr�gte der gastgebende Bischof Mussinghoff einen bemerkenswerten Satz: �Gott ist nicht katholisch, nicht evangelisch oder orthodox, ja nicht einmal christlich. Gott ist weder j�disch noch muslimisch, noch buddhistisch. Gott ist Gott und Vater aller Menschen."
Goertz Van Hajo
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