AACHEN, 7. September 2003 (Zenit.org).- 500 Religionsf�hrer aus aller Welt und Tausende von Menschen befinden sich von Sonntag bis Dienstag in Aachen, um an dem Gebetstreffen "Menschen, Religionen und Friede" 2003 teilzunehmen. Es handelt sich hierbei um eine Initiative der Gemeinschaft Sant�Egidio, deren spirituelle Ausrichtung ihren Schwerpunkt im Dialog der Gl�ubigen und verschiedenen Religionen untereinander hat. Das erste Treffen dieser Art, das die Gemeinschaft Sant'Egidio organisierte, fand 1987 nach dem legend�ren Gebetstreffen von Assisi (1986) statt. "Ohne Dialog stirbt diese Welt", so Andrea Riccardi, der Gr�nder dieser katholischen Bewegung, bei einer Presserunde �ber das Gebetstreffen von Aachen. "Diese Begegnung findet in einem f�r alle Religionen schwierigen Augenblick statt, in dem der Dialog nicht selbstverst�ndlich ist", so Riccardi in seiner Erkl�rung zu dem Motto "Zwischen Krieg und Frieden - Religionen und Kulturen begegnen sich". Aus Deutschland nahmen unter anderem Bischof Karl Kardinal Lehman von Mainz, Vorsitzender der deutschen Bischofskonferenz und Nikolaus Schneider, Pr�sident der Evangelischen Kirche des Rheinlands teil. Mit dabei waren auch Roger Kardinal Etchegaray, der ehemalige Pr�sident des P�pstlichen Rates Iustitia et Pax, sowie der russisch-orthodoxe Metropolit Kyrill von Smolensk und K�nigsberg, Beauftragter des Moskauer Patriarchates f�r die Beziehungen zum Ausland. Auch der ehemalige Gro�rabbiner von Israel, Meir Lau und der t�rkische Staatschef Mehmet Aydin kamen nach Aachen. Von Sonntag bis Dienstag finden Vortr�ge, Gespr�chsrunden, Diskussionen und Begegnungen im Kleinen statt. Von der Diskussion �ber die Abschaffung der Todesstrafe �ber Umweltfragen bis zur Selbstkritik der Religionen sind alle Themengebiete abgedeckt. Einige der Teilnehmer sind mit der sogenannten "Karawane des Friedens" in Aachen angekommen, die unter anderem auch das Konzentrationslager von Dachau auf ihrem Weg besucht hat. Im Jahr 1968 gr�ndete Andrea Riccardi die geistliche Gemeinschaft Sant`Egidio. Die in Rom entstandene Gemeinschaft umfasst inzwischen 40.000 Mitglieder und ist derzeit in mehr als 60 L�ndern auf vier Kontinenten verbreitet. Andrea Riccardi war Vermittler bei den Verhandlungen, die nach 16 Jahren B�rgerkrieg zum Friedensschluss in Mosambik gef�hrt haben. 1994 und 1995 organisierte die Gemeinschaft Sant'Egidio in Rom Begegnungen zwischen politischen Vertretern aus Algerien. Die Gemeinschaft und mit ihr vor allem Andrea Riccardi unterh�lt politische Kontakte mit dem Ziel, bei weiteren kriegerischen Konflikten L�sungsm�glichkeiten zu f�rdern. Hier sind Initiativen in verschiedenen L�ndern Afrikas, aber auch Lateinamerikas sowie auf dem Balkan zu nennen. Mit besonderer Sensibilit�t f�r das Thema des Zusammenlebens und des interreligi�sen Dialogs zwischen verschiedenen Kulturen besch�ftigte sich Riccardi mit den Beziehungen zwischen Christen und Muslimen im 19. und 20. Jahrhundert. Er setzte sich f�r islamisch-christliche und j�disch-christliche Begegnungen ein, die 1991 zu einem ersten dreifach besetzten Kolloquium in Rom f�hrten.
Hier nun der �berblick �ber das Programm des Friedenstreffens von Aachen:
Sonntag, 7. September
10.30 Uhr Dom zu Aachen: Eucharistiefeier in Anwesenheit von �kumenischen Vertretern
16.30 Uhr Eurogress Er�ffnungsveranstaltung
Montag, 8. September
9.30 Uhr Foren zu verschiedenen Themen
16.30 Uhr Foren zu verschiedenen Themen
Dienstag, 9. September
9.30 Uhr Foren zu verschiedenen Themen
17.30 Uhr Friedensgebete an verschiedenen Orten entsprechend der religi�sen Tradition
19.00 Uhr Friedensprozession von den Gebetsorten zum Katschhof
19.30 Uhr Katschhof Schlusszeremonie: Verlesen, Unterzeichnung und �berreichen des Friedensappells 2003
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