Comunità di S.Egidio


 

WDR

09/09/2003

Weltfriedensgebet in Aachen beendet
"Erfolg f�r den Dialog"
Das erste Weltfriedensgebet in Deutschland ist am Dienstagabend in Aachen zu Ende gegangen. Das Treffen war ein Erfolg f�r den Dialog zwischen den Religionen, so die Laienorganisation Sant'Egidio, die zusammen mit dem Bistum Aachen eingeladen hatten.

 

"Es hat einen echten Dialog und einen tiefen Austausch �ber schwierige Fragen gegeben", sagte Andrea Riccardi, der Gr�nder der Gemeinschaft Sant'Egidio, am Ende des dreit�gigen Treffens.

Der Aachener Bischof Heinrich Mussinghoff zog ebenfalls eine positive Bilanz. Er betonte besonders die "gro�e und gute Delegation der Muslime", die der Einladung gefolgt waren.


Frieden nur durch arabisch-christlichen Dialog m�glich

Auch irakische Religionsf�hrer hatten beim Weltfriedensgebet zum Frieden in ihrem Land aufgerufen. Ohne das irakische Volk k�nnten die Amerikaner keinen Frieden und Demokratie in ihrem Land erreichen, sagte der f�hrende Schiit Sajed Dschamal Aldin. Die religi�sen und politischen F�hrer m�ssen in dem Dialog eine Schl�sselfunktion einnehmen, sagt er weiter.

Der libanesische Erzbischof Paul Jussuf Matar erkl�rte, der Kampf gegen der Terrorismus sei zur religi�sen Konfrontation geworden. Frieden sei nur mit einem arabisch-christlichen Dialog und im gegenseitigen Respekt m�glich.


Kardinal Meisner: Gott in Europa weitgehend abhanden gekommen

Die Rolle Europas beim ersten Friedensgebet in Deutschland war unterschiedlich bewertet worden. Der K�lner Erzbischof Kardinal Meisner erkl�rte, dass Gott in Europa "weithin abhanden" gekommen sei. Als Beispiele daf�r nannte er Drogenkonsum und allgemeinen Werteverfall. Die abendl�ndische Gesellschaft drohe langfristig zusammenzubrechen, mahnte er.

Der Oberrabbiner von Mailand, Guiseppe Laras, warnte hingegen davor, die christlichen Werte zu sehr zu betonen. In Europa lebten 15 Millionen Muslime. Die EU m�sse Bedingungen schaffen, die das friedliche Zusammenleben verschiedener ethnischer Gruppen m�glich mache, sagte Laras. Eine zu starke Betonung der christlichen Wurzeln k�nne trennend wirken.


Hochrangige Glaubensvertreter aus aller Welt

500 hochrangige Glaubensvertreter aus aller Welt und mehr als 3.500 Teilnehmer nahmen an dem Dialog der Religionen teil. "Zwischen Krieg und Frieden � Religionen und Kulturen begegnen sich", lautete das Motto des interreligi�sen Treffens, dessen H�hepunkt die Prozessionen zum Katschhof in der N�he des Aachener Marktes mit der Unterzeichnung eines Friedensappells war.

Beim Weltfriedensgebet hatten buddhistische M�nche, indische Sikhs, katholische Kardin�le oder hochrangige Muslimf�hrer in 30 Foren �ber Themen wie Aids, Einwanderung, Todesstrafe, Wasserversorgung, �kumene und �ber weltweite Konflikte und Kriege diskutiert.