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Aachener Zeitung |
09/09/2003 |
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Eine �beraus bedr�ckende Bilanz der europ�isch aftikanischen Beziehungen ziehen der katholische Erzbischof von Kinshasa (Kongo), Frederic Kardinal Etsou Nzabi Bamungwabi, und Bischof Sunday C. Mbang, nigerianischer Pr�sident des Weltrates Methodistischer Kirchen. "Es wird h�chste Zeit, Europas Beziehungen zu Afrika in Ordnung zu bringen", meint der kongolesische Geistliche. Der in der westlichen Welt verbreitete Neoliberalismus k�nne Menschen und V�lkerrechte nicht bewahren. Die Armen vor allem in Afrika w�rden durch diese Art des Wirtschaftens "erdr�ckt, verkannt, vom Wohlstand ausgeschlossen'. Sie vegetierten in unbeschreiblichem Leid, im Ungewissen �ber den n�chsten Tag. Es sei "in h�chstem Interesse Europas, Afrika zu helfen, da Armut erste Ursache f�r Terrorismus, Kriminalit�t und gef�hrlichen Aberglauben�, sei. Dem pflichtet Mario Giro von der Gemeinschaft Sant'Egidio bei: "Wenn Afrika explodiert, etwa durch die sich weiter ausbreitende Aids Epidemie, wird Europa nicht ungeschoren davon kommen." Bischof Mbang sagt, Europa behandele Afrikaner nicht wie menschliche Wesen. "Sie sollen nicht auf uns herabschauen, als w�ren wir nicht von Gott geschaffen." Mbang wirft Europa vor, mit massiven Waffenlieferungen den Krieg auf den Schwarzen Kontinent zu exportieren. "So darf Afrika nicht ausgenutzt werden." Der Geistliche wehrt sich gegen das Klischee, alle Afrikaner seien bestechlich: Korruption sei von denen eingef�hrt worden, die den Kolonialismus zu verantworten haben. "Behandelt uns als gleichwertige Menschen, dann wird sich einiges ver�ndern", lautet sein Appell. Die Vorsitzende des Menschenrechtsausschusses im Bundestag, Christa Nickels, macht sich f�r fr�hzeitigere friedenschaffende Ma�nahmen seitens der Europ�er stark. Es d�rfe niemals mehr ein Fall eintreten wie vor dem Genozid in Ruanda 1995, als au�er Bangladesch keine Nation Blauhelme nach Zentralafrika schicken wollte. Auf einem anderen Podium finden die Teilnehmer keine Ebene, miteinander �ber ihr Verst�ndnis von Selbstkritik zu diskutieren. Selbstkritik verbindet Athanasios, orthodoxer Bischof von Achaia (Griechenland), mit dem Dialog und vergleicht ihn mit einer Leiter. "Die erste Stufe ist die Liebe, dann folgt die Demut. Menschen machen auch Fehler, gehen einen Schritt zur�ck. Aber mit Liebe, Offenheit und Intelligenz kommen sie im Dialog weiter. Es geht nicht darum, sich durchzusetzen, sondern darum sich verstehen." F�r den t�rkischen Staatsminister Mehmet Aydin ist die Geschichte der Religionen eine Geschichte der Selbstkritik. Ab "Nach dem 11. September erwarte der Westen Selbstkritik vom Islam. Es ist aber nicht gut, Menschen zur Selbstkritik zu zwingen!"
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