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Aachener Zeitung |
30/11/2003 |
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Aachen. Seit 1976 wurden weltweit 97 Menschen zu Unrecht zum Tode verurteilt. Dies ist einer von vielen Gr�nden, warum sich die Gemeinschaft Sant'Egidio f�r die Abschaffung der Todesstrafe einsetzt. Aufmerksamkeit erregen und Bewusstsein schaffen - das war das Ziel des zweiten weltweiten Aktionstages der Gemeinschaft an diesem Wochenende, an dem sich auch Aachen als eine von vier deutschen St�dten beteiligte. Sowohl Oberb�rgermeister J�rgen Linden als auch Bischof Heinrich Mussinghoff brachten am Sonntag ihre Unterst�tzung auf der B�hne des Weihnachtsmarktes zum Ausdruck. Mit einem Stand informierte Sant'Egidio �ber ihre Aktivit�ten und bat Gleichgesinnte um Unterschriften. �An diesem Wochenende werden wir die F�nf-Millionen-Grenze �berschreiten�, freute sich Manuela Br�lls von der Gemeinschaft.
Diese sollen dem Generalsekret�r der Vereinten Nationen, Kofi Annan, �berreicht werden. In Aachen seien allein am Samstag innerhalb von vier Stunden 450 Unterschriften hinzugekommen. Nach Einbruch der Dunkelheit erstrahlte das Motto des Aktionstages auf der Rathausfront: �St�dte f�r das Leben - Nein zur Todesstrafe�. �Heute vereinen sich mit uns auf dieser Welt 150 St�dte von Berlin bis Bogot�, von Barcelona bis Dallas, von Br�ssel bis Tokio�, so Manuela Br�lls am Nachmittag. Zahlreiche Besucher des Weihnachtsmarktes blieben interessiert stehen. Linden wies auf die Fahnen der Gemeinschaft am Verwaltungsgeb�ude hin, mit denen die Stadt ihre Solidarit�t mit der Forderung zu erkennen gebe: �Wir leben in einer Zeit, in der christliche und ethische Grundwerte unser Leben bestimmen. Deshalb kann Rache nicht das entscheidende Indiz f�r die Justiz sein.� Auch Bischof Mussinghoff betonte seine Unterst�tzung: �Wir m�ssen unser Augenmerk darauf richten, Vers�hnung zu praktizieren. Weltweit wurde im vergangenen Jahr an 1500 Menschen ein Todesurteil vollstreckt. Die meisten in drei L�ndern unserer Welt - in China, Iran und den USA.� Zum Abschluss ergriffen junge Mitglieder der Gemeinschaft Sant'Egidio das Wort: �Die Todesstrafe macht unsere Welt unmenschlich, weil sie Unterdr�ckung und Rache f�rdert und die Aspekte Gnade, Verzeihung und Rehabilitation aus dem Rechtsleben eliminiert.� �ber die Aktion und die Gemeinschaft Sant'Egidio informiert die Homepage www.sant egidio.de. Interessierte sind zudem beim Abendgebet in der Pfarrkirche St. Foillan, donnerstags um 19.30 Uhr, herzlich willkommen.
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