Comunità di S.Egidio


 

Aachener Zeitung

10/04/2004


M�ndliches Mahnmal f�r die M�rtyrer
Die Gemeinschaft Sant'Egidio initiierte ein interreligi�ses Gebet im Oktogon

 

Aachen. Zum sechsten Mal fand im Aachener Dom in der Karwoche ein Gebet f�r die M�rtyrer unserer Zeit statt. Eingeladen hatte dazu die Gemeinschaft Sant'Egidio, eine internationale Laienvereinigung, die weltweit in 73 L�ndern vertreten ist. Sie hat sich die Evangelisierung den Dienst an den Armen und den �kumenischen und interreligi�sen Dialog zur Aufgabe gestellt.

An den zwei Gebetsstunden nahmen als �kumenische Repr�sentanten Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff, der griechisch-orthodoxe Vikarbischof Evmenios von Lefka und Superintendent Hans-Peter Bruckhoff teil. Als Ministranten dokumentierten zwei Steyler Missionare und Priesteramtskandidaten das Weltumspannende: Moses Awinongya aus Ghana und Genesis Velez von den Philippinen. Mit hoher Sensibilit�t begleiteten Mitglieder von Sant'Egidio musikalisch international diese sehr bewegende Begegnung.

Kein Jahrhundert hat so viele M�rtyrer f�r den Glauben hervorgebracht wie das 20. Jahrhundert: Missionare, Priester, Ordensleute, Krankenschwestern und Bekenner wurden weltweit gefoltert und get�tet. Ann�hernd 300 Namen wurden verlesen und 40 Lichter, die zeitgleich am Kerzenst�nder neben dem Gnadenbild unserer lieben Frau entz�ndet wurden, belegten: Die M�rtyrer sind nicht vergessen. Das Verlesen der Schicksale legte sich wie eine schwere Last auf die Seelen der Gl�ubigen im Oktogon.

Mit dem j�hrlichen Gebet f�r die M�rtyrer in der Karwoche folgt die Gemeinschaft Sant'Egidio einer Aufforderung von Papst Johannes Paul II, der den M�rtyrern der alten Zeit die Kirche des Heiligen Bartholom�us auf der Tiberinsel gewidmet hat. Die Comunit� die Sant'Egidio hat in den Kapellen dieser Kirche Reliquien und Erinnerungsst�cke der M�rtyrer unserer Zeit hinzugef�gt und eine kostbare Ikone der Bekenner malen lassen. Eine Kopie stand nun an den Stufen des Altars im Aachener Dom. Bischof Mussinghoff berichtete �ber seinen Besuch der Bartholom�us-Kirche, die von Kaiser Otto III. gegr�ndet worden war, der im Aachener Dom begraben liegt. "Diese Ged�chtnisst�tte der M�rtyrer unserer Zeit erinnert an die 'Kathedralen' aus Stacheldraht und Elektroz�unen, an die k�rperlichen Leiden und die seelischen Qualen der Gefangenen an ihre inneren Anfechtungen und Glaubensk�mpe, an Folterungen und Ermordungen." (tis)