�ber allem die bunten Fahnen aller EU-L�nder : Wird die wachsende europ�ische Gemeinschaft so vielf�ltig und dabei so harmonisch vereint wie beim ersten Europatag christlicher Bewegungen und Gemeinschaffen in Stuttgart muss einem um die Zukunft des Kontinents nicht bange sein.
Rund zehntausend Gl�ubige verschiedener Konfessionen und L�nder waren unter dem Motto �Miteinander f�r Europa� zusammengekommen.
Hohe Prominenz unter den G�sten : EU-Kommissionspr�sident Romano Prodi und Kurienkardinal Walter Kasper sprachen ebenso wie die Kongress-Mitinitiatorin und Gr�nderin der Fokolar-Bewegung, Chiara Lubich, und der Gr�nder der Gemeinschaft Sant�Egidio, Andrea Riccardi.
Leitmotiv der Kongresses das sich durch alle Beitr�ge zog, was der Wunsch nach Geschwisterlichkeit aus christlichem Geist, nach einer �Seele f�r Europa�. Konfessionelle Grenzen und Unterschiede zwischen den 175 vertretenen Bewegungen spielten zumindest auf dem Kongress keine Rolle.
Dabei trafen in der Stuttgarter Schleyerhalle Bewegungen zusammen, die von ihrer Tradition und Weltanschauung bisher wenig gemeinsames Profil zeigten.
Von �marianisch-p�pstlich� bis zu �evangelikal� reichte die Brandbreite, wie einer der Organisatoren hervorhob. Es gelte, mehr das Gemeinsame als das Trennende zu entdecken, mahnte Lubich. Sie rief zu einem Dialog des Volkes auf, den es neben den offiziellen kirchenpolitischen und theologischen Gespr�chsebenen geben m�sse. Ein �Europa des Geistes�, das von einer alle einschliessenden Liebe erf�llt sei, sollten die Bewegungen voranbringen, sagte die Pr�sidenten der Fokolare und Tr�gerin des Unesco-Preises f�r Friedenserziehung.
Blick �ber die Grenzen
Was die Fahnen augenf�llig symbolisierten, mahnten die Redner immer wieder an : Europa d�rfe sich nicht einigeln. Der Kontinent sei keine �bequeme Insel� betonte Riccardi. Wenn Europa sich nicht um die allem in Afrika � k�mmere, bleibe es herzlos. Der Gr�nder von Sant�Egidio weiss, wovon er spricht. Seine Gemeinschaft nimmt sich in Italien der Migranten an, die �bers Meer ins Land kommen. Unter Hinweis auf den Umgang der Christen mit dem Islam sagte Riccardi, es gehe nicht um den Aufbau einer christlichen Front gegen die Muslime.
Wohl aber m�ssten die Christen eine klare Identit�t finden, auf deren Basis sie mit dem Islam einen von gegenseitigem Respekt getragenen Dialog f�hren k�nnen.
In einem vor dem Kongress verlesenen Grusswort mahnte auch Papst Johannes Paul II zur Solidarit�t mit den Armen in der Welt.
Das Europ�ische Haus k�nne nur gelingen, wenn seine Erbauer �ber nationale und kontinentale Grenzen hinaus schauten.
Der �kumenische Dialog trage entscheidend zu einem europ�ische, Bewusstsein bei, das auf dem christlichen Glauben gr�nde, so Johannes Paul II.
Mehr Gerechtigkeit
Von einer �prophetischen und historischen Stunde� sprach der Kongress-Mitinitiator und Vorsitzende der Geistlichen Gemeindeerneuerung, Friedrich Aschoff. Das Treffen habe gezeigt, dass nicht Abgrenzung und �ngstlichkeit unter den Christen bestimmend sein m�ssten. Vielmehr seien Vielfalt, Bewegung und �bereinstimmung zu sp�ren gewesen. In 150 St�dte wurde der von einem musikalischen Programm begleitete Kongress �bertragen.
Gemeinsam verabschiedeten die Gemeinschaften und Bewegungen eine �Erkl�rung f�r Europa�.
Darin fordern sie eine gerechte Verteilung der G�ter und Ressourcen, Offenheit f�r alle Menschen anderer Kulturen und religi�ser Traditionen sowie Solidarit�t mit den Schwachen und Bed�rftigen.
|