Comunità di S.Egidio


 

Aachener Zeitung

15/11/2004


Strategien im Kampf gegen Angst und Unsicherheit

 

Der Kampf um Falludscha im Irak, B�rgerkrieg an der Elfenbeink�ste, Unruhen in den Niederlanden nach dem Mord an dem Regisseur Theo van Gogh und noch andere Krisen - dem ranghohen Vertreter der geistlichen Gemeinschaft von Sant� Egidio und Rektor des p�pstlichen rum�nischen Kollegs in Rom fielen auf Anhieb viele Anl�sse ein.

In Aachen stellte Lemmens, bis zum Mai 2004 Generalvikar und Regens des Priesterseminars der Di�zese Hasselt, jetzt ein Buch des Sant�-Egidio-Gr�nders Andrea Riccardi vor. Allen Schrecken zum Trotz tr�gt es den Titel �Gott hat keine Angst� (Echter Verlag, 234 Seiten, 16,80 Euro).

Dass Riccardis Buch (in dessen Abwesenheit) ausgerechnet in Aachen vorgestellt wurde, hat seinen guten Grund. Denn in der Kaiserstadt fand im September 2003 das von der Gemeinschaft initiierte Weltfriedensgebet mit Vertretern aller gro�er Religionen statt.

Hierhin - genauer in das Pfarrheim von St. Foillan im Schatten des Domes - kehrten die Mitglieder von Sant� Egidio mit der Buch-Vorstellung gewisserma�en heim. Das gilt um so mehr, als der Band den Zustand der Welt im Lichte der Erfahrungen und Begegnungen in Aachen betrachtet.

�Das Buch macht Mut�, befand Aachens Bischof Heinrich Mussinghoff. Sein Inhalt biete gute Strategien zum Kampf gegen das weit verbreitete Gef�hl von Angst und Unsicherheit. Der Bischof macht auch aus seiner N�he zu Sant� Egidio keinen Hehl: �Geistliche Bewegungen wie diese entfalten neues Leben.�

Aachens Oberb�rgermeister J�rgen Linden rief die Zuh�rer auf, nicht in der Innerlichkeit zu verharren und appellierte an sie, �nicht nur Angebote zum Gebet, sondern auch M�glichkeiten zur Begegnung von Menschen und zur ge�bten N�chstenliebe zu schaffen�.

Gemeinsam gelte es, sich den Herausforderungen zu stellen. �Reich und Arm driften stark auseinander�, charakterisierte der Sozialdemokrat die herrschenden Zust�nde. Ganz und gar nicht wohl sei ihm beim Blick �ber die Grenze: �Was jetzt in den Niederlanden passiert, kann auch bei uns passieren�, bef�rchtete Linden mit Blick auf die Gewaltausbr�che.

Mit hintergr�ndigem Humor gingen der Leiter des P�pstlichen Missionswerkes der Kinder, Monsignore Winfried Pilz, und der Journalist Ulrich Harbecke, Leiter der Programmgruppe �Religion und Kirche� beim WDR in K�ln, ihre Ausf�hrungen an. Pilz beurteilte die Chancen des Christentums und seiner institutionellen Vertreter optimistisch.

Harbecke pries Riccardis Werk als ein �ungew�hnliches Buch, das in die Breite und in die Tiefe geht�. Mehr noch: �Es ist reich an Analysen und frei von der zynischen Haltung der Intellektuellen.� Monsignore Lemmens und die anderen Mitglieder der Gemeinschaft von Sant� Egidio werden es mit Freuden geh�rt haben.

Christoph Hahn