04/11/2005

Bisch�fe �bergeben in Rom J�gerst�tter-Handschrift

Im Rahmen einer Wort-Gottes-Feier in der Kirche San Bartolomeo, die dem Gedenken an die Glaubenszeugen des 20. Jahrhunderts gewidmet ist, wird eine Handschrift des 1943 hingerichteten Franz J�gerst�tter �bergeben. Der Postulator des Seligsprechungsprozesses Bischof Manfred Scheuer wird die Feier leiten.

"Unrecht und pers�nliche Schuld"

Die �sterreichischen Bisch�fe �bergeben am Rande ihres Ad-limina-Besuches in Rom eine Original-Handschrift des von den Nazionalsozialisten hingerichteten ober�sterreichischen Kriegsdienstverweigerers Franz J�gerst�tter an die M�rtyrer-Gedenkst�tte San Bartolomeo auf der Tiber-Insel. Die �bergabe erfolgt im Rahmen eines von der Gemeinschaft Sant'Egidio gestalteten feierlichen Abendgebetes am 4. November um 20.00 Uhr in San Bartolomeo. Papst Johannes Paul II. hatte diese Kirche mit der Grabst�tte des Apostels Bartholom�us dem Gedenken an die M�rtyrer des 20. Jahrhunderts gewidmet und das Gotteshaus der Gemeinschaft Sant'Egidio anvertraut. In den Seitenkapellen von San Bartolomeo sind Erinnerungsst�cke an Glaubenszeugen des 20. Jahrhunderts aus mehreren Kontinenten zu sehen.

Der Innsbrucker Di�zesanbischof Manfred Scheuer ist der Postulator im Seligsprechungsprozess Franz J�gerst�tters. Auch andere zum Ad-limina-Besuch in Rom versammelte �sterreichische Bisch�fe werden an der Wort-Gottes-Feier teilnehmen. Der �sterreichische Botschafter beim Heiligen Stuhl, Helmut T�rk, hat ebenfalls sein Kommen zugesagt.

F�r die Seligsprechung von Franz J�gerst�tter, "die viele erhoffen, ist alles bereit", sagte Kardinal Christoph Sch�nborn in seiner Predigt am Allerheiligentag im Wiener Stephansdom. "Dieser eine steht f�r viele, die f�r ihren Glauben einstanden und einstehen", unterstrich der Wiener Erzbischof.

Der aus dem ober�sterreichischen St. Radegund stammende Bauer und Mesner Franz J�gerst�tter verweigerte 1943 den Kriegsdienst. Er sah es als Unrecht und pers�nliche Schuld an, mit der Waffe in der Hand in Hitlers Armee zu k�mpfen. Wegen "Wehrkraftzersetzung" wurde er vom so genannten Reichskriegsgericht in Berlin zum Tod verurteilt und am 9. August 1943 in Brandenburg/Havel enthauptet. Zur Erinnerung an Franz J�gerst�tter w�hlte seine Witwe Franziska einen Text aus, den ihr Mann in den letzten Lebenstagen geschrieben hatte. Bei der Feier in San Bartolomeo wird auch die soeben im "Berti"-Verlag in Piacenza erschienene italienische �bersetzung der Gef�ngnisbriefe und Aufzeichnungen J�gerst�tters vorgestellt. Sie enth�lt auch den Text der in San Bartolomeo �bergebenen Handschrift.

�sterreichs Bisch�fe feierten Messe am Petrusgrab

Bereits am Donnerstagmorgen feierten die �sterreichischen Bisch�fe mit dem Vorsitzenden der �sterreichischen Bischofskonferenz, Kardinal Christoph Sch�nborn am Petrusgrab die Heilige Messe. Dabei gedachte der Kardinal in besonderer Weise der in den letzten Jahren verstorbenen oder emeritierten �sterreichischen Bisch�fe.

In seiner Predigt betonte Kardinal Sch�nborn, dass die Kirche "immer jung" sei, weil sie "die Kirche des auferstandenen Christus ist". Der verstorbene Papst Johannes Paul II. habe diese �berzeugung im Leben der Kirche umgesetzt. Aber auch sein Nachfolger Benedikt XVI. habe schon in seiner Antrittspredigt diese �berzeugung proklamiert.