Comunità di S.Egidio


 

28/04/2006


USA: Weltfriedenstreffen, "Dialog ist eine Kunst"

 

In Washington ist gestern Abend das Weltfriedenstreffen zu Ende gegangen. Vertreter aller Weltreligionen waren auf dem Campus der interreligi�sen Georgetown University versammelt, um einen gemeinsamen Friedensappell zu verk�nden: Frucht des zweit�gigen Diskussions- und Gebetstreffens, das die Gemeinschaft Sant Egidio initiiert hatte.

�Mit Gewalt und Terror kommt die Menschheit nicht voran, aber mit Glauben und Liebe. Der Fundamentalismus ist eine Kinderkrankheit aller Religionen und Kulturen. Vor euch jungen Menschen sagen wir deshalb allen, die t�ten, die Terror s�en und Krieg im Namen Gottes f�hren: �Haltet ein! H�rt auf zu t�ten! Gewalt ist immer eine Niederlage! Reden wir miteinander, dann wird Gott uns erleuchten!� Nur der Frieden ist heilig! Lasst uns uns gemeinsam f�r einen ernsthaften und aufrichtigen Dialog eintreten.

Dialog ist eine Kunst. Nicht die �ngstlichen entscheiden sich f�r ihn, nicht die, die dem B�sen Raum lassen ohne zu k�mpfen. Der Dialog fordert jeden Mann und jede Frau dazu heraus, im Anderen das Gute zu sehen und sich zum Guten in sich selbst zu bekennen. Der Dialog heilt Wunden; er verhilft den gegenw�rtigen wie zuk�nftigen Generationen zum Leben. Wir fordern heute feierlich dazu auf, die Kunst des Dialogs zu leben.�

Kirchenf�hrer und Politiker waren anwesend. Er sch�tze deren Einsatz, eine bessere Welt aufzubauen, hatte US-Pr�sident George W. Bush in einer Gru�botschaft erkl�rt. Der Erzbischof der Gastgebenden Di�zese Washington, Kardinal Theodor McCarrick, betonte:

�Was war diese Veranstaltung f�r ein Segen. So viele verschiedene Menschen, so viele verschiedene Rassen und Nationen, so viele aus Gottes Familie. Gestern � es scheint mir Wochen her zu sein, haben wir begonnen und mehr Verst�ndnis f�reinander und um Enthusiasmus gebeten. Und wir haben es erreicht. Gott m�ge dieses Gebet f�r den Frieden erh�ren, und er m�ge uns auf diese Stra�e des Friedens schicken, durch die Liebe und den Respekt, die wir in diesen Tagen f�reinander gefunden haben. Daf�r bin ich dankbar, aber f�r die gro�e Herausforderung, der sich jeder von uns bei der Suche nach Frieden hier gestellt hat. Was f�r ein gro�er Tag. Dank sei Gott.�

Und Andrea Riccardi, der Sant Egidio 1968 in Rom gegr�ndet hatte, eine Gemeinschaft, der heute weltweit rund 50.000 Personen angeh�ren, erg�nzt:

�Diese Worte sind nicht in den Wind gesprochen. Sie sind aus tiefster Seele gesprochen und im Gebet gereift. Bevor wir uns hier auf dem Campus versammelten, haben wir uns an verschiedenen Orten zum Gebet getroffen. Das Wort �Frieden� gr�ndet auf dem Gebet. Das Wort �Frieden� ist heilig: Es ist das kostbare Destillat gro�er religi�ser Weisheit, inst�ndiger Bitten und der Hoffnung von M�nnern und Frauen. Ist Frieden ein Traum? Oder gar unbeschreiblich gro�e Naivit�t? Das glauben wir nicht. Frieden ist n�mlich vor allem ein Geschenk Gottes, nicht blo� Resultat menschlicher Anstrengungen. Frieden ist die gr��te Sehnsucht von Millionen von Menschen. Suchen wir den Frieden mit aller Kraft und mit dem Dialog!�

Riccardi unterzeichnete als letzter den Friedensappell von Washington. Wie die Vertreter von Islam, Judentum, wie Hindus und den zahlreichen anderen Religionen und Gemeinschaften hatte auch er zuvor eine Kerze entz�ndet. Zum Abschluss dann der Friedensgru� aller Besucher auf dem Campus � zu den Kl�ngen von H�ndels �Halleluja�.