S t u t t g a r t (idea) � Zur �berwindung gegenseitiger Vorurteile hat der Evangelist Ulrich Parzany (Kassel) die Kirchen und Konfessionen in Europa aufgerufen. Die Christenheit k�nne der Welt nicht dienen, wenn jede Gruppierung nur die eigenen Interessen beachte, sagte der evangelische Theologe und Leiter der Evangelisationsbewegung ProChrist beim �kumenischen Bekenntnistag �Miteinander f�r Europa� am 12. Mai in Stuttgart.
Er appellierte an die rund 8.000 Teilnehmer aus etwa 250 protestantischen, katholischen, anglikanischen und orthodoxen Gemeinschaften und Bewegungen in 15 L�ndern, durch pers�nliche und �ffentliche Verk�ndigung des christlichen Glaubens zur geistlichen Erneuerung Europas beizutragen. Die Liebe zu Jesus Christus und die Verbundenheit im Glauben solle Vorrang vor Unterschieden in Lehre und Glaubenspraxis haben. Parzany zufolge bildet nur das Evangelium eine dauerhafte Garantie f�r die Unantastbarkeit der W�rde des einzelnen Menschen. Europa m�sse h�ren, dass Jesus Christus Worte des ewigen Lebens habe, sagte Parzany.
Ein anderer Initiator des Europatags, Prof. Andrea Riccardi (Rom), bezeichnete den christlichen Glauben als Quelle der Menschlichkeit. F�r die Bewahrung von Freiheit, Solidarit�t und Kultur seien alle Christen gemeinsam verantwortlich. �Wir m�ssen Gerechtigkeit gegen�ber dem schwachen Leben einfordern, insbesondere von Ungeborenen, Kranken und Alten�, mahnte der Gr�nder der katholischen Gemeinschaft Sant� Egidio. Eine weitere gro�e Herausforderung sei Afrika, wo zwei Drittel der Bev�lkerung in Armut lebten und 30 Millionen Menschen an Aids erkrankt seien. Der Pr�sident des P�pstlichen Rates zur F�rderung der Einheit der Christen, Kardinal Walter Kasper (Rom), w�rdigte das Treffen als Teil der Bem�hung Gottes, sein Volk in Europa zu sammeln, damit Egoismus und Nationalismus �berwunden w�rden. Der Pr�ses des Bundes Freikirchlicher Pingstgemeinden, Pastor Ingolf Ell�el (Tostedt/Nordheide), bezeichnete den Europatag als Ort, an dem das Miteinander unterschiedlicher kirchlicher Traditionen gelernt werde. Man sei im Namen Jesus Christi zusammengekommen, der der einzige Weg zu Gott sei.
Fr�mmigkeit und Engagement verbinden
Dem Bekenntnistag ging ein zweit�giger Kongress voraus, bei dem zahlreiche Gruppen darstellten, wie sie Fr�mmigkeit und gesellschaftliches Engagement miteinander verbinden. Ihre Aktivit�ten umfassen Glaubenskurse, missionarische Aktionen und Einkehrh�user, Familien-, Jugend- und Sozialarbeit, Vers�hnungsdienste und Begegnungen mit anderen Religionen sowie Dritte-Welt-Eins�tze. Nach Ansicht der Gr�nderin und Pr�sidentin der katholischen Fokolar-Bewegung, Chiara Lubich (Rom), sind diese Gruppen Lichtstrahlen des Heiligen Geistes, um die Dunkelheit in der Welt zu erhellen. Das Treffen wurde per Satellit in 53 europ�ische St�dte �bertragen. In weiteren 57 St�dten fanden Parallelveranstaltungen statt. Schriftliche Gr��e �bermittelten die Leiter der gro�en Konfessionen: Papst Benedikt XVI., der Generalsekret�r des Weltkirchenrats, Samuel Kobia (Genf), das geistliche Oberhaupt der anglikanischen Kirche, Erzbischof Rowan Williams (London), und der orthodoxe Patriarch Bartholomaios I. (Istanbul). Ein erstes derartiges Treffen fand am 8. Mai 2004 ebenfalls in Stuttgart statt.
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