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14/05/2007 |
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Der Papst hat es in Brasilien gesehen: Sogar im Land mit den meisten Katholiken ger�t die Kirche in die Defensive. Gl�ubige suchen charismatische Fr�mmigkeit bei evangelikalen Freikirchen, Pfingstgruppen und Sekten. Die gro�en christlichen Amtskirchen setzen die Kraft neuer geistlicher Bewegungen dagegen: 8500 Teilnehmer aus 250 christlichen Gemeinschaften sind am Wochenende nach Stuttgart zum Kongress "Miteinander in Europa" gekommen. "Die Kirche braucht euch und ihr braucht die Kirche", sagte der Pr�sident des p�pstlichen Einheitsrats, Kardinal Walter Kasper, auf dem Kongress. Die neuen Bewegungen - Fokolare, Sch�nstatt, Sant"Egidio, Taiz�, Gemeinschaft Immanuel und viele andere - seien "ein verj�ngendes, belebendes und erneuerndes Element der Kirche". Mit Hilfe dieser missionarischen Aufbr�che wollen die gro�en Kirchen Anschluss finden an den "Megatrend Religion". Trendforscher sehen eine "R�ckkehr der Religion", einen Boom spiritueller Angebote. Die neuen Gemeinschaften sprechen Menschen an, denen die alten Amtskirchen zu blutleer, zu b�rokratisch und zu b�rgerlich sind. Die Kirchenhierarchie sucht den Kontakt zu den charismatischen Gruppen mit ihren Millionen Anh�ngern. 40 Bisch�fe verschiedener Konfessionen nahmen an dem Treffen in Stuttgart teil. Sie konnten zufrieden beobachten, dass die Veranstalter den Verdacht ausr�umten, sie suchten nur eine wohlige innere Fr�mmigkeit ohne soziale Ausrichtung: In einer Resolution verpflichteten sich alle Teilnehmer auf den solidarischen Einsatz f�r Frieden, Gerechtigkeit und Umweltschutz. "Das �lterwerden hat so seine Probleme", sagte Kardinal Kasper in Stuttgart. "Man ist in der Gefahr, sich einzurichten, nichts Neues mehr zuzulassen, �u�erst kritisch zu sein gegen die, die nachkommen, die jung sind und ihre eigenen Ideen haben." Angst vor Ver�nderungen - aus Sicht Kaspers w�re dies ein Kardinalfehler.
Frommer Aufbruch
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