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Augsburger Allgemeine Zeitung |
13/06/2007 |
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Weltweit anerkannt ist das segensreiche Friedenswirken der katholischen Laiengemeinschaft Sant' Egidio mit Sitz in Rom, der im Jahre 2003 in Dillingen der Europ�ische St.-Ulrichs-Preis verliehen worden ist. Mit verhaltener Ironie stellte Landrat Leo Schrell, der Vorsitzende der Europ�ischen St.-Ulrichs-Stiftung, fest, dass nach Dillingen nunmehr auch die Gro�macht Amerika die Bedeutung der religi�sen Hilfsorganisation entdeckt hat. Ein Besuch der Gemeinschaft im historischen Stadtteil Trastevere in Rom war ein fester Programmpunkt beim zweit�gigen Besuch des amerikanischen Pr�sidenten George Bush in Rom. Die Gemeinschaft Sant' Egidio war am 27. September 2003 im Goldenen Saal der Akademie f�r Lehrerfortbildung und Personalf�hrung in Dillingen f�r ihren unerm�dlichen und ideenreichen Einsatz f�r den Frieden unter den V�lkern und die Verst�ndigung unter den Kulturen und Weltreligionen sowie f�r ihr selbstloses Wirken f�r die Armen und Randgruppen unserer Gesellschaft mit dem Europ�ischen St.-Ulrichs-Preis geehrt worden. Den Preis hat seinerzeit der Gr�nder der katholischen Laiengemeinschaft, Prof. Dr. Andrea Riccardi, entgegengenommen. Der damalige Vorsitzende der Stiftung, der verstorbene Landrat Dr. Anton Dietrich, w�rdigte die Laienbewegung, der �rzte, Journalisten, Unternehmer, Geistliche und zahlreiche Menschen verschiedenster Berufe angeh�ren, als eine "glaubw�rdige Gemeinschaft", die seit ihrer Gr�ndung im Jahre 1968 unglaublich viel zum Dialog und dem Frieden in der Welt beigetragen habe. Die gr��te diplomatische Leistung der Gemeinschaft Sant' Egidio, die ihren Namen der kleinen Kirche Sant' Egidio im r�mischen Stadtteil Trastevere verdankt und heute rund 50 000 Mitglieder in 70 L�ndern umfasst, war der "Friedensvertrag von Rom", mit dem 1992 der 15-j�hrige B�rgerkrieg in Mosambik beigelegt wurde, der mehr als 150 000 Tote gefordert hatte. "Kleine Uno von Trastevere" mehrfach f�r Friedensnobelpreis nominiert Nach seinem Gespr�ch mit Papst Benedikt XVI., dem italienischen Staatspr�sidenten Giorgio Napolitano, dem italienischen Ministerpr�sidenten Romano Prodi und dem Oppositionschef im italienischen Parlament, Silvio Berlusconi, wollte der amerikanische Pr�sident die Bewegung Sant' Egidio, die vielfach auch "die kleine UNO von Trastevere" genannt wird und mehrfach f�r den Friedensnobelpreis nominiert war, in dem �beraus engen und dicht besiedelten Stadtteil von Trastevere besuchen, um �ber Armut in der Dritten Welt, Aids und Hilfen f�r Afrika zu diskutieren. F�r die Sicherheitskr�fte schien das un�bersichtliche Gassengewirr unkontrollierbar und risikoreich. Deshalb verlegten die Amerikaner das Treffen in letzter Minute in die vom Stadtleben praktisch isolierte US-Botschaft. Dort w�rdigte George Bush insbesondere das Projekt "Dream" (Traum) von Sant' Egidio zur Eind�mmung der Immunschw�che HIV/Aids als ein Notprogramm von "gro�er Wichtigkeit". Bush lobte Sant' Egidio als "ein Heer der Barmherzigen" und unterstrich die gleichen Absichten und das starke Hilfsengagement der USA f�r die Menschen in Afrika. Das Projekt "Dream" der Gemeinschaft begann im Jahre 2002 und hat sich inzwischen in Mosambik, Malawi, Tansania, Kenia, Guinea, Guinea-Bissau, Nigeria und Angola bew�hrt und beachtliche Erfolge erzielt. F�r Landrat Leo Schrell ist die Anerkennung des amerikanischen Pr�sidenten eine Best�tigung, dass die Europ�ische St.-Ulrichs-Stiftung mit der Verleihung des St.-Ulrichs-Preises eine herausragende Wahl getroffen und eine Gemeinschaft geehrt hat, die als eine Friedensbewegung in Politik und Kirche eine hohe Wertsch�tzung genie�t.
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