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22/10/2007 |
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Papst Benedikt XVI. hat am Sonntag in Neapel zum Widerstand gegen jede Form von Gewalt und zu einem friedlichen Zusammenleben aller Religionen aufgerufen. "In unserer von Konflikten zerrissenen Welt, in der sogar die Gewalt im Namen Gottes zuweilen gerechtfertigt wird, ist es wichtig zu betonen, dass Religionen niemals Hass transportieren d�rfen", sagte das katholische Kirchenoberhaupt zum Auftakt eines dreit�gigen Friedens- und Gebetstreffens vor Vertretern der Weltreligionen. "Im Gegenteil k�nnen und sollen die Religionen eine wertvolle Ressource sein, um Frieden unter den Menschen zu schaffen", f�gte er hinzu. Mit dem Hubschrauber zur �kumene Benedikt war am Morgen von Rom aus mit dem Hubschrauber in die kampanische Metropole geflogen. Bei str�mendem Regen und kalter Witterung feierte er zun�chst auf der zentralen Piazza del Plebiscito eine Messe mit rund 20 000 Gl�ubigen. In seiner Predigt prangerte er vor allem Armut, Gewalt, Arbeitslosigkeit und Kriminalit�t in der s�ditalienischen Stadt an. Neapel ist immer wieder Schauplatz blutiger Clan-Fehden der Camorra, wie die Mafia in Kampanien genannt wird. Es sei jetzt wichtig, den jungen Menschen Zukunftsperspektiven zu bieten, erkl�rte der Papst und forderte "politische Akte" und auch spirituelle Erneuerung, um der Welle der Gewalt zu begegnen. Treffen mit den Delegationsf�hrern des Friedenstreffens Anschlie�end traf Joseph Ratzinger mit den Delegationsf�hrern des Friedenstreffens zusammen. Seit 21 Jahren organisiert die katholische Gemeinschaft Sant'Egidio diese internationalen Zusammenk�nfte in gro�en St�dten Italiens und in europ�ischen Metropolen. Ausgangspunkt f�r die Treffen war das Weltfriedensgebet, zu dem Papst Johannes Paul II. im Oktober 1986 nach Assisi eingeladen hatte. In diesem Jahr steht die Begegnung unter dem Motto "F�r eine Welt ohne Gewalt - Religionen und Kulturen im Dialog". Unter anderem waren auch der �kumenische Patriarch von Konstantinopel, Bartholom�us I., der Erzbischof von Canterbury Rowan D. Williams, der israelische Oberrabbiner Yona Metzger sowie Vertreter aus Politik und Gesellschaft nach Neapel gekommen. Papst ruft zur Zusammenarbeit auf Papst Benedikt XVI. hat verschiedene Glaubensf�hrer zur Zusammenarbeit im Kampf gegen religi�s motivierte Gewalt aufgerufen. "Angesichts einer von Konflikten zerrissenen Welt, in der Gewalt immer noch im Namen Gottes gerechtfertigt wird, ist es wichtig, st�ndig zu wiederholen, dass Religionen niemals zu Hass f�hren d�rfen", erkl�rte das Oberhaupt der r�misch-katholischen Kirche bei einem interreligi�sen Treffen in Neapel am Sonntag. Der Glaube sei vielmehr eine wertvolle Ressource, um eine in Frieden lebende Menschheit zu schaffen. Alle Religionen seien gefordert, die Vers�hnung voranzutreiben, sagte der Papst bei seiner Rede vor Glaubensf�hrern aus aller Welt, darunter auch geistliche Vertreter der Muslime, des Judentums und der orthodoxen Christen. Gebet in der Kapelle des Heiligen Gennaro Am fr�hen Abend betete er noch im Dom von Neapel in der Kapelle des Heiligen Gennaro, wo sich allj�hrlich das so genannte "Blutwunder" ereignet. San Gennaro war Bischof von Benevent und wurde w�hrend der Christenverfolgungen um 305 von Diokletian enthauptet. Nach der Legende hat eine Frau das Blut des M�rtyrers direkt nach seinem Tod in einer Ampulle aufgefangen und aufbewahrt. Seit 313 n. Chr. soll sich das Blut angeblich jedes Jahr im Mai und September verfl�ssigen.
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