Auf Einladung der Ortspfarrei hat eine Delegation der Gemeinschaften von Padua und Parma am 1. September in Cavezzo an der Feier zum Gedenktag des Hl. Ägidius teilgenommen, dem Patron des vom Erdbeben am 29. Mai heimgesuchten Ortes.
Die Teilnahme an der Eucharistiefeier im großen Zelt eines Sportplatzes und die Beteiligung an der anschließenden Prozession durch die Straßen des Dorfes mit dem Bild des Heiligen sind eine Frucht der Hilfen für die vom Erdbeben betroffenen Bevölkerung und ihrer Pfarrei. Bischof Antonio Lanfranchi von Modena sprach in der Homilie der Eucharistiefeier unter seinem Vorsitz über die Bedeutung solcher freundschaftlicher Verbundenheit: "Das Reich Gottes ist nahe, das spüren wir deutlich und haben es durch die Menschen erlebt, die uns nahe waren. Das Reich Gottes ist nahe in der Suche nach Gemeinschaft, die mit neuem Leben erfüllt wurde".
Bischof Lanfranchi erinnerte daran, dass der Hl. Ägidius in alten Quellen als "ein besonders eifriger Heiliger in der Hilfe für Bedürftige und Betrübte" gilt, und rief anschließend alle auf, "das gemeinschaftliche Band nicht nur innerhalb des Ortes weiter zu vertiefen, sondern auch mit den Gemeinschaften, denen ihr begegnet seid".
Anschließend fand die Prozession während eines starken Regenschauers statt, worauf das Gebet des Bischofs um den Schutz des Ortes und der Abschlusssegen mit der Reliquie des Hl. Ägidius folgten.
Weitere Übergabe von Hilfslieferungen
Am 29. August wurde dem zentralen Lagerhaus von Cavezzo eine große Menge Lebensmitteln übergeben. Dieser Ort in Emilia gehört zu den Ortschaften, die durch das Erdbeben im vergangenen Mai am meisten zerstört wurden.
Die Gemeinschaften von Parma und Padua haben die Ausgabe und Entladung des LKWs persönlich begleitet.
Ein Vertreter der Kommune von Cavezzo, Freiwillige vom Zivilschutz, der Pfarrer der Pfarrei Sant'Egidio, Don Giancarlo, und die Psychologin der Zeltstadt waren bei der Ankunft anwesend.
Die von der Gemeinschaft Sant'Egidio mit Unterstützung der Caritas Liechtenstein organisierten Hilfslieferungen sollen das Lagerhaus ausstatten, das zwei Mensen unterstützt, die noch in Betrieb sind. Eine Mensa befindet sich in der Zeltstadt Abruzzen, wo aktuell 240 Personen und unter ihnen 70% Immigranten untergebracht sind. Die zweite Mensa gibt täglich Mittagessen und Abendessen an viele Menschen aus, die ihre Wohnungen nicht mehr nutzen können.
Der Leiter des Lagerhauses dankte der Gemeinschaft mit herzlichen Worten und sagte, dass die Hilfen in diesem Augenblick noch wichtiger sind als in den Tagen direkt nach den schweren Erdstößen. Denn die Notlage der Bevölkerung ist immer noch so groß wie vor drei Monaten, immer noch sind 75% der Häuser von Cavezzo nicht bewohnbar, und viele haben die Arbeit verloren. Zudem kommen weniger Hilfsgüter an, während die Bevölkerung befürchtet, in Vergessenheit zu geraten.
Wir wollten unsere Verbundenheit weiter zeigen, die nicht nur in Hilfsgütern besteht, sondern an in Besuchen und Freundschaften, die in diesem Sommer entstanden sind und weitergehen werden. Das zeigte sich besonders an der Feier anlässlich des Gedenktages des Hl. Ägidius am 1. September.
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