Sunday C. Mbang
Pr�sident des Weltrates Methodistischer Kirchen
Kontakte zwischen Europa und Afrika waren manchmal schmerzlich und verwerflich und doch notwendig; sie finden schon �ber viele Jahre hinweg statt. Die manchmal bitteren Erfahrungen bei einigen dieser Kontakte werden diesem Kontinent und seinen V�lkern lange Zeit in Erinnerung bleiben. Der beste Kontakt von allen war in aller Unvollkommenheit wahrscheinlich der religi�se Kontakt. Auf diesem Gebiet sind die Beziehungen zwischen vielen christlichen Konfessionen und ihren entsprechenden Teilkirchen in Europa und Afrika herzlich geblieben und st�ndig intensiver geworden; sie wurden auf viele vern�nftige, wohlt�tige und zufriedenstellende Arten und Weisen gest�rkt. Das Christentum ist von Europa und Amerika aus nach Afrika gekommen. Im Verlauf der Jahre haben einige Konfessionen in Europa ihren Kindern in Afrika Vollmachten verliehen, um ihre eigenen Angelegenheiten zu regeln und das Lob des Herrn in eigenen Melodien, Wegen und Formen zu singen. Die Kirchen in Afrika haben einen Prozess durchlaufen, bei dem die Einheimischen Bereiche der Verwaltung, der Musik, des Gottesdienstes, der Theologie, der Ethik und der Liturgie selbst �bernommen haben. Diese Kirchen sind in jeglicher Hinsicht Afrikanische Christliche Kirchen geworden. Das neue Verh�ltnis ist nicht das eines Herrn zu seinem Diener, sondern das Verh�ltnis unter Gleichberechtigten im Dienst unseres Herrn Jesus Christus, die Informationen, Erfahrungen, theologische Forschung und Quellen miteinander teilen. Jeder Partner ist daher zum H�ter des anderen geworden. Der Nutzen dieses neuen Verh�ltnisses ist f�r die V�lker offensichtlich und unvorstellbar. Das kann aber nicht von der Politik und der Wirtschaft gesagt werden. Ich frage mich, ob irgendeinem afrikanischen Land frei und friedlich die Unabh�ngigkeit verliehen wurde. Einige dieser L�nder mussten sich den Weg zur Freiheit erk�mpfen. Die Apartheid-Politik S�dafrikas wurde von Europa unterst�tzt und am Leben erhalten. Im Kern der Auseinandersetzungen ging es immer um die Besitzt�mer dieser L�nder, die von Gott geschenkt worden sind. Wer ist f�r die heutigen Kriege und Konflikte in vielen Teilen dieses Kontinents wirklich zu tadeln? Wer sind die Hersteller und Lieferanten all der Waffen, die zum Teil sehr gef�hrlich und entwickelt sind und in diesen Konflikten und Kriegen verwendet werden? Bis heute ist mir nicht bekannt, dass irgendein afrikanisches Land, au�er vielleicht S�dafrika, eine vern�nftige Verteidigungsindustrie besitzt. Schlimm ist auch, dass wir von ausl�ndischen S�ldnern aus Europa h�ren, die in diesen Kriegen und Konflikten k�mpfen. Wann wird Europa bereit sein, ihren ehemaligen Kolonien die Erlaubnis zu geben, in Freiheit ihre eigenen Gesch�fte zu regeln ohne irgendwelche Einmischungen? Afrika ist der �rmste und r�ckst�ndigste Teil der Welt trotz aller menschlichen, materiellen und nat�rlichen Reicht�mer. Es ist dazu geworden aufgrund der Haltung, der Politik, der Wege und Weisen, in denen das Verh�ltnis von Europa zum afrikanischen Kontinent gestaltet wurde. Lassen Sie mich kurz einige Stra�ensperren aufz�hlen, die einer neuen Morgend�mmerung Afrikas entgegenstehen: 1. Unterdr�ckung der afrikanischen W�hrungen und Weigerung, ihnen denselben Status zu gew�hren wie denen Europas. 2. Die unfaire und unmenschliche Politik auf dem Gebiet des Handels, die die L�nder Afrikas dazu zwingt, weniger zu verdienen als die L�nder Europas. 3. Hilfen und Spenden, die frei gegeben werden sollten, sind von Europa sehr zum Vorteil der Geber manipuliert. 4. Afrikaner erleiden alle Arten von Dem�tigungen in europ�ischen Botschaften und Konsulaten bei der Suche nach Visa, um nach Europa reisen zu k�nnen, und am Ende wird ihnen das Visum doch vorenthalten. Viele Botschaften und Konsulate behandeln Afrikaner schlechter als ihre Hunde. 5. Afrikanische L�nder werden von Europ�ischen L�ndern als von Korruption verseuchte L�nder bestraft. Wenn man diese �berzeugung unparteiisch hinterfragen w�rde, dann w�rden zwei wichtige Trugschl�sse zum Vorschein kommen, n�mlich: 5.1. dass korrupte Afrikaner in den meisten F�llen durch Unterst�tzung und Beteiligung der S�hne und T�chter aus Europa in ihren b�sen Taten ermutigt werden; 5.2. dass korrupte Eink�nfte, die von korrupten afrikanischen F�hrern erworben und angeh�uft wurden, in europ�ischen L�ndern auf die Bank gebracht und investiert werden unter Duldung ihrer Regierungen. 6. Versprechen, die in afrikanischen Angelegenheiten gegeben werden, werden normalerweise nicht eingehalten. Afrikanische L�nder bekommen normalerweise als letzte Hilfen in vielen Notsituationen und Notstandsgebieten. 7. Afrikaner m�ssen f�r alle Wahren und Dienstleistungen, die aus Europa kommen, mehr bezahlen. 8. �berall werden gegen Afrika und seine B�rger von Europa und seinen Freunden Ungerechtigkeiten eingebaut. 9. Die Vereinten Nationen, die gegr�ndet wurden, um allen Mitgliedern gleiche Rechte zuzugestehen, ist zur gr��ten manipulierten Institution der Welt geworden. Das Motto einiger Mitglieder der Organisation lautet: �Macht ist Recht�. Wie kann demzufolge eine neue Solidarit�t aussehen? Oben wurden einige Bemerkungen zu einer neuen Solidarit�t von christlichen Konfessionen und Christen in Europa zu ihren Kollegen in Afrika gemacht. Dasselbe Model mit einigen Ver�nderungen und Erg�nzungen hier und dort wird dem Verh�ltnis von Europa und Afrika Lebensfrist schenken. �ber viele afrikanische L�nder wird gesagt, das sie die Unabh�ngigkeit von ihren Kolonialherren erhalten haben. Sind diese L�nder aber wirklich unabh�ngig? Hat sich das Verh�ltnis zwischen Kolonialherren und ihren Subjekten ver�ndert und ist nicht mehr ein Verh�ltnis von �Herren� zu �Dienern�? Europ�ische L�nder m�ssen mit einem neuen Blick auf die Gegenden schauen, die ich als Gebiete aufgez�hlt habe, mit denen man keine bedeutungsvollen Beziehungen f�hren will, und eine neue Solidarit�t aufbauen. Europa muss zu einem ehrlichen Handel mit einem gleichberechtigten Afrika bereit sein. Hilfen f�r Afrika m�ssen ohne Berechnungen gegeben werden. Es wird keine Gesetze gegen die Geber geben, um zu kontrollieren, wie die Gelder ausgegeben werden. Die Vorstellung, dass Angeh�rige der Geberl�nder solche Spenden verteilen, war immer kontraproduktiv. Europ�ische L�nder m�ssen afrikanischen Regierungen bei der Bek�mpfung der Korruption helfen, indem sie in ihrem Land diejenigen identifizieren, die helfen, Korruption zu vermindern, und sie unterst�tzen. Europa muss bereit sein, allen afrikanischen L�ndern zu helfen, die unter Finanzmissmanagement leiden als Ergebnis von finanzieller Korruption seiner S�hne und T�chter, um das Geld und die Gesch�fte zur�ck zu erwerben, die mit einem Minimum an Schwierigkeiten korrupt erworben wurden. Die alte Ordnung muss in alle Richtungen, sei es im Handel, bei Visumsantr�gen oder der W�hrung vollkommen �berarbeitet werden, um einen kr�ftigen Ansto� zu einer neuen Solidarit�t und Gerechtigkeit zu geben. Schlie�lich m�ssen Europa und Afrika f�reinander H�ter werden auf dem Gebiet von Wissenschaft, Technik, Medizin, Wirtschaft etc. zum Vorteil beider Kontinente. Es kann keinen anderen Weg zur Beseitigung der Hindernisse aus der Vergangenheit geben, als eine ganz neuer Zugang zueinander. Vielen Dank, Gott segne Sie
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