Aachen 2003

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Dienstag, 9. September 2003 - Eurogress
Muslime und Christen: M�glichkeiten des Zusammenlebens

  
  

Paul Yazigi
Griechisch-orthodoxer Metropolit von Aleppo, Patriarchat von Antiochien, Syrien
  

Seit es den Menschen gibt, gibt es Religionen. Die Religion ist von derselben Natur wie der Mensch. Denn die erste Regung der Intelligenz besteht in der Bestimmung des Verh�ltnisses zum sch�pferischen Prinzip des Universums. Vorausgesetzt der Mensch kommt nach der Welt und nicht vorher, muss man folgern, dass der Mensch immer die Gr��e des Sch�pfers bekennen muss, wenn er die Gr��e der Sch�pfung bewundert. Wenn die Menschen eine Sensibilit�t f�r die Gegenwart des Sch�pfers entwickeln, wollen sie einerseits seine Attribute festlegen, andererseits den Willen erforschen, der hinter der Erschaffung des Alls und des Menschen steht. In dieser Hinsicht zeigen die Religionen verschiedene Wege auf, die zu einem Zusammenleben unter Menschen gelangen wollen, das f�r Gott, den Sch�pfer, zufriedenstellend ist. Die Pluralit�t der religi�sen Vorstellungen darf auf keinen Fall zu Auseinandersetzungen f�hren, wie man oft feststellen muss, die sogar die Religion selbst verletzen und zu religi�sem Fundamentalismus f�hren.

Fundamentalismus entsteht, wenn man sich in sich selbst verschlie�t und den anderen ablehnt, wer er auch sei. Religi�ser Fundamentalismus tritt in zwei Arten auf, dem �intellektuellen Fundamentalismus� und dem �rassistischen oder ethnischen Fundamentalismus�.

Der �intellektuelle Fundamentalismus� verf�llt dem Irrtum, wenn er die universale Vision eines Sch�pfergottes und eines einzigen Gottes aus seinen Prinzipien verdr�ngt. Au�erdem lehnt er kategorisch jegliche M�glichkeit ab, Gott zu dienen, au�er nach den Prinzipien des eigenen Credo. In dieser Hinsicht weist jeder intellektuelle Unterschied nicht nur auf einen kulturellen Unterschied hin, sondern auch auf eine tiefe existentielle Trennung; man kommt vom freien Lauf zur religi�sen Unterdr�ckung des anderen.

Der �rassistische oder ethnische Fundamentalismus� predigt einerseits einen Vatergott, schlie�t allerdings alle anderen von dieser Vaterschaft aus. Daraus folgt, dass durch rassische oder ethnische Zugeh�rigkeit zu einer anderen Gruppe sogar die Vernichtung gerechtfertigt wird.

Die Religionskriege haben im Lauf der Jahrhunderte sowohl rassistischen wie auch dogmatischen Fundamentalismus hervorgerufen; sie beweisen eindringlich, wie sehr diese Religionen in einigen Epochen der Geschichte verkommen waren. Diese Abweichungen entspringen allerdings nicht dem religi�sen Prinzip, sondern individuellen Interessen, die sich gegen die Wahrheit der Religionen durchsetzen. Waren die Religionen doch gesund, so kann man das nicht immer von ihren Anh�ngern behaupten.

Eine Sache, die auf der Hand liegt aber gleichzeitig vom religi�sen Fundamentalismus verkannt wird, liegt darin, dass eine Religion authentisch ist, wenn sie die von ihr verk�ndete Wahrheit in aller Tiefe versteht. Alle Religionen sind das Ergebnis der menschlichen Antwort, also des Glaubens, auf die g�ttliche Initiative, die mit der Sch�pfung begann. Wenn man die g�ttliche Regung vor allen Dingen in seinem Sch�pfungshandeln feststellen kann, so regt diese Bewegung den Menschen zu einer angemessenen Antwort an, die in ihm den Glauben hervorruft. Sonst w�re Gott nicht der Eine gewesen, und das Universum in seiner Gr��e und Einheit w�re auch nicht sein Gesch�pf gewesen. Wir m�ssen allerdings feststellen, dass die menschliche Antwort auf die Berufung keine einheitlichen Ausdrucksformen kennt. Es ist nat�rlich, dass die g�ttliche Berufung, die durch die Sch�pfung zum Ausdruck kommt, viele verschiedene Auswirkungen auf die Menschen haben kann; jeder dr�ckt sich anders aus, je nach Traditionen, Gewohnheiten und Kultur, unabh�ngig vom Ort und der Art solcher Ausdrucksformen.

Charakteristisch f�r die drei monotheistischen Religionen, Judentum, Christentum und Islam, ist, dass sie sich einig sind, was die Einzigkeit Gottes betrifft. Gott ist wirklich einer, eine Aussage, die das Bestehen von anderen Gottheiten ausschlie�t; das gilt, obwohl es unterschiedliche Sprachen, Exegesen und Schriften gibt, die Gott oder die Beziehung zu ihm beschreiben. Die Universalit�t ist eine grundlegende Charakteristik dieser drei Religionen.

Auch die Tatsache, dass sie die Religion nicht exklusiv als eine spirituelle Tatsache nur einer Nation oder einer bestimmten sozialen Klasse ansehen, gew�hrt ihnen das Attribut der Globalit�t, die zweite Charakteristik.

Dann gestehen sie ein, dass Gott einen Dialog mit all denen beginnen kann, die nicht von der Botschaft der Religion erreicht wurden, und dabei eigene Arten anwendet, auch wenn man nicht sagen kann, dass der Weg Gottes zu ihnen und zu uns identisch ist. Hier liegt eine dritte Charakteristik, die Pluralit�t.

Hier liegt eine Triade von Attributen vor, die kennzeichnend sind f�r die drei monotheistischen Religionen und die eine Sicherheitsschranke bilden gegen die Entstehung jeglicher Art von Fundamentalismus. Sie schenken diesen Religionen die Siegespalme der Authentizit�t und der Fruchtbarkeit, w�hrend ihr Fehlen zur Verdunkelung der Religion in der Unfruchtbarkeit des Fundamentalismus f�hrt.

1. DIE UNIVERSALIT�T

Es geht um den Glauben, dass der wahre Gott der eine Gott und der Sch�pfer ist. Sein Ziel ist die Erschaffung des Universums, er sorgt sich darum und er allein kann die Herrschaft dar�ber aus�ben. Er ist das Ursprungsprinzip der Gesch�pfe und auch ihr Hirt bis zum letzten Ende, also zum Heil und zur Kommunion mit Gott.

Als Mose im Alten Testament Gott nach seinem Namen fragte, h�rte er diese Antwort: �Ich bin der �Ich bin da�� (Ex 3,14). Es geht um eine radikale Unterscheidung zwischen dem wahren Gott, dem einzig Existierenden, der jegliche menschliche Anrede ablehnt, und den verschiedenen Gottheiten, die die Menschen angerufen und die sich als Hirngespinste erwiesen haben.

Das richtungsweisende Prinzip der Universalit�t besteht in der Einzigkeit Gottes und schlie�t das Bestehen von allen anderen Gottheiten aus. Denn obwohl sich die verschiedenen Religionen als die einzigen Verwalter des Glaubens an Gott verk�nden, berufen sie sich doch alle auf denselben Gott. �Alle Religionen bilden verschiedene Seile, die Gott in seinen H�nden h�lt, um die Menschen zu sich hinzuziehen�, so sagt ein christlicher Schriftsteller. Und auch der Apostel Paulus sagt: �Wenn Heiden, die das Gesetz nicht haben, von Natur aus das tun, was im Gesetz gefordert ist, so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz� (R�m 2,14). Sie werden nach ihrem Gesetz gerichtet. In Athen versucht Paulus den �Unbekannten Gott� zu identifizieren und verk�ndet, wer er ist, indem er eben �ber den wahren und einen Gott predigt (vgl. Apg 17,22-28).

2. DIE GLOBALIT�T

Es handelt sich um das Vertrauen, dass die g�ttliche �konomie, die sich auf die Tatsache gr�ndet, dass Gott der eine Gott und Sch�pfer ist, allen Menschen ohne Ausnahme dient und sie umfasst. Vorausgesetzt, dass Gott und das Heil zwei universale Prinzipien sind, die er anbietet, sind sie jedem Menschen zug�nglich. Daraus folgt, dass die Berufung zum Glauben und zum Beitritt zur Religion eine Pflicht werden, die �ber jede Rasse, Sprache oder jeden Raum hinausgeht.

In den drei Jahren seiner Predigt auf der Erde hatte es anfangs den Anschein, dass Christus, der die Juden gut kannte, nur zu den verlorenen Schafen Israels gekommen war. Er befahl seinen J�ngern, ihre Predigt in Jud�a zu beginnen und keine Stadt der Samariter zu betreten.

Doch trotz alledem befahl er am Ende seines irdischen Lebens und besonders nach der Auferstehung seinen J�ngern, in Jerusalem, in Samaria und bis an die Enden der Erde zu predigen und sagte, dass sie alle V�lker taufen sollten (Mt 28,19). Die Apostel und vor allem der heilige Paulus haben diese Aufgabe ernst genommen. Auf diese Weise hat sich das Christentum �ber die Welt des Judentums hinaus ausgebreitet und schrittweise alle Menschen erreicht.

Der heilige Paulus sagt feierlich und ohne Doppeldeutigkeit, dass das Christentum nicht auf die Juden allein beschr�nkt bleiben darf, sondern f�r alle V�lkern bestimmt ist. Hat der heilige Paulus seine Mission auch mit der Predigt in den j�dischen Synagogen begonnen, so hat er sich dann doch nicht auf sie beschr�nkt, was dann jeweils zu Verfolgungen gef�hrt hat. Und auch dem Apostel Petrus wurde durch g�ttliche Offenbarungen bei der Taufe im Haus des Kornelius gezeigt, dass er die Au�enstehenden nicht als unrein ansehen durfte, sondern dass er auf sie zugehen sollte, um ihnen die gute Nachricht zu verk�nden (Apg 10,1-48).

Parallel dazu stellt sich auch der Islam als eine universalistische Religion dar, auch wenn sich die Universalit�t erst mit der Zeit durchgesetzt hat. Man kann lesen, dass Gott dem Propheten Mohammed befahl, seine Botschaft zuerst dem benachbarten Stamm zuteil werden zu lassen (Sure Al Shou�ara 26,214), dann sollte er sie der K�nigin der St�dte, Mekka, und ihrer Umgebung verk�nden und schlie�lich allen Menschen, indem er verk�nden sollte: .... �Sag: Ihr Menschen! Ich bin der Gesandte Gottes an euch alle� (Sure Al Araf 7,158). Wie Christus seine J�nger aussandte, damit sie sein Evangelium allen V�lkern verk�ndeten, so wurde auch der Prophet des Islam als Bote der Barmherzigkeit zur ganzen Sch�pfung gesandt (Sure Al Anbiya 21,107).

3. DIE PLURALIT�T

Es geht um das Vertrauen, dass Gott in seiner Vorsehung gegen�ber den Menschen verschiedene Arten gebraucht. Denn es gibt wirklich viele Wege, die die Menschen zu Gott gehen k�nnen.

Es ist nat�rlich, dass sich das Christentum als F�lle der g�ttlichen Offenbarung versteht, denn: �Viele Male und auf vielerlei Weise hat Gott einst zu den V�tern gesprochen durch die Propheten; in dieser Endzeit aber hat er zu uns gesprochen durch den Sohn� (Hebr 1,1-2). Auf jeden Fall hegt es das Vertrauen, dass auch diejenigen, die die Verk�ndigung des Evangeliums des Neuen Testaments oder die prophetische Verk�ndigung des Alten Testaments nicht empfangen, nicht f�r immer der G�te der g�ttlichen Vorsehung zur Erlangung des Heils beraubt sind. Das Christentum sieht sich als der k�rzeste und eindeutigste Weg, um zur Erkenntnis Gottes gelangen zu k�nnen. Es glaubt auch, dass Gott nicht davor zur�ckschreckt, dort andere Wege zu gehen, wohin die Verk�ndigung des Evangeliums nicht gelangt ist. Denn Gott �l�sst regnen �ber Gerechte und Ungerechte� (Mt 5,45), und Jesus Christus ist auf die kanaan�ische Frau zugegangen und hat aufgrund ihres �Glaubens� mit ihr gesprochen, nicht aufgrund ihrer Religion.

Die Kirchenv�ter haben besonders in den ersten drei Jahrhunderten der christlichen �ra ihre Lehre �ber das �ausges�te Wort� entwickelt. Diese besagt, dass Gott sein Wort unter allen Menschen und Gesellschaften auss�t. Daher findet man in allen Religionen und Gesellschaften Samenk�rner der Wahrheit, die Gott hier und dort ausgestreut hat. Auch die Philosophie enth�lt Wahrheiten, die der einzige Urheber aller Dinge, der Gott der Christen, dort ges�t hat. Auch die Wahrheiten, die einstmals von den Philosophien und den Philosophen verk�ndet wurden, sind die Frucht dieses g�ttlichen Samens im Scho� der Menschheitsgeschichte, bis zur Ankunft von Christus; auf diese Weise hat er die Menschheit auf sein Kommen vorbereitet. Das Christentum sieht sich zwar als Gef��, das die ganze F�lle der Wahrheit und der g�ttlichen Offenbarung enth�lt, es ist jedoch auch aufmerksam f�r das g�ttliche Echo und das Aufscheinen des Heils in anderen Religionen und Kulturen, die Teile der g�ttlichen Wahrheit und des Heils in sich bergen.

Der Islam glaubt seinerseits an die Unterschiedlichkeit der g�ttlichen Apostolate und sieht sich als ihre Erf�llung. Der Koran hat die anderen Religionen nicht unterdr�ckt, sondern Kriterien festgelegt, die die Wahrhaftigkeit aller g�ttlichen Apostolate feststellen k�nnen; und das sind: Der Glaube an den einen Gott, an den letzten Tag und die guten Werke. Au�erdem meint der Koran, dass die von den verschiedenen Religionen verk�ndete Wahrheit dieselbe ist; das gilt umso mehr, als jeder Streit unter den Menschen hinf�llig wird, wenn Gott den Tag der Auferstehung verk�nden wird. Denn es steht geschrieben: �Zu Gott werdet ihr dereinst allesamt zur�ckkehren. Und dann wird er euch Kunde geben �ber das, wor�ber ihr im Diesseits uneins waret� (Sure Al Ma�idat 5,48). Der Koran erkennt also in der kulturellen, ethnischen und religi�sen Verschiedenheit eine der Wundertaten Gottes in seiner Sch�pfung (Sure Al Roum 30,22), denn wenn er wollte, k�nnte er aus der Menschheit ein einziges Volk machen.

Alle Religionen, sowohl der Islam als auch das Christentum, setzen sich also auf den Ehrenplatz, obwohl sie die Existenz eines anderen Glaubens au�er dem eigenen akzeptieren. In dieser Hinsicht haben wir die Existenz einer Lehre hervorgehoben, die die Gegenwart des anderen zugesteht und toleriert. Es gibt allerdings auch eine andere Lehre mit einem Aufruf, sich zur eigenen Religion zu bekennen und keine andere zuzulassen. Wenn Jesus also in diesem Sinn sagt: �Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben�, dann sagt der Koran: �Die Religion Gottes ist der Islam�. Wenn das christliche Denken anerkennt, dass das Wort Gottes, Christus, in anderen Religionen und Philosophien ausges�t wurde, dann wird diese Tatsache von islamischen Exegeten in zwei unterschiedlichen Weisen erkl�rt. Die erste ist der �kanonische Islam�, nach dem der Prophet Mohammed der von Gott gesandte Bote ist, w�hrend die zweite der �ewige Islam� ist, der die Gesamtheit aller Menschen umfasst. Daraus folgt, dass der Koran die g�ttliche Herkunft von Torah und Evangelium anerkennt und seinen Anh�ngern befiehlt, sich dem anzugleichen, was Gott in ihren Schriften verk�ndet hat (vgl. Sure Al Ma�idat 5,46-47.68), da er sich als Siegel aller Schriften ansieht (Sure Al Ma�idat 5,48).

SCHLUSSFOLGERUNGEN

Wenn die Gl�ubigen aller Religionen ehrlich sind und die Lehre der anderen Glaubensrichtungen und ihre Praxis betrachten, m�ssen sie unbedingt bekennen, dass Gott nicht zu den einen gesprochen hat, indem er die anderen �bergangen hat. Gott umarmt die ganze Sch�pfung durch seine Vorsehung und will in seiner Vaterschaft niemanden ausschlie�en, obwohl die Menschen verschiedene Sprachen im Dialog mit ihrem Sch�pfer sprechen, mit dem, der eine einzige Sprache spricht, die Sprache �der Liebe�.

Auf alle F�lle ist die Verantwortung der Religionen in unseren Tagen im Vergleich zur Vergangenheit viel gr��er geworden. Leider hat sich heute der Fundamentalismus �berall ausgebreitet, so dass �ffentliche Fragen mit einem religi�sen Denken angegangen werden, das die anderen ablehnt. Alle nichtreligi�sen und nichtg�ttlichen Bewegungen gr�nden sich auf dieses Prinzip und lassen der Verletzung des menschlichen Lebens und seiner M�glichkeiten freien Lauf, w�hrend die Religionen, besonders die monotheistischen Religionen, aufgerufen sind, den Glauben an einen Gott zu verbreiten, der ein Freund der Menschen ist, der in die Geschichte eintritt, um alle gleicherma�en zu f�rdern.

Die Vision der Universalit�t, der Globalit�t und der Pluralit�t der monotheistischen Religionen ist die L�sung f�r die Welt der Zukunft. Diese L�sung schlie�t jegliche Heuchelei aus, denn auf diesem Gebiet verschmutzt die Heuchelei unzweifelhaft alle Religionen und macht die Sprache der menschlichen Gewalt st�rker als die Sprache der g�ttlichen Liebe, indem sie auf diese Weise zul�sst, dass verschiedene politische, rassistische und konsumistische Bewegungen anstelle der menschlichen und spirituellen Werte die Welt regieren.

Die Zukunft der Welt h�ngt sehr von der �ffnung der Religionen nach einer Zeit von Verschlossenheit ab. Vielleicht ist dieses Treffen eine g�nstige Gelegenheit, eine positive Initiative und ein grundlegender Schritt, um Vorbehalte untereinander aufzul�sen. Ist nicht die intellektuelle und rassistische Abgrenzung der Grund daf�r, warum man sich nicht begegnet? Mit diesen Worten m�chten wir unsere Zufriedenheit und unseren Dank an die Gemeinschaft Sant�Egidio aussprechen, die dieses Treffen organisiert hat, und w�nschen ihr immer Erfolg bei dieser Initiative und dass �hnliche Initiativen entstehen. Wir sind davon �berzeugt, dass diese Treffen ein wahrer Dienst sowohl an den Religionen als auch an den verschiedenen Teilnehmern ist.

Kurz gesagt ist in der christlichen Perspektive die H�lle die Abgrenzung in sich selbst. So wie ein Mensch, der allein in einem dunklen Zimmer ist, das ganz mit Spiegeln ausgestattet ist, die immer nur seine einzige Person widerspiegeln und in dem es keine andere menschliche Gegenwart gibt.

Daher m�chten wir auf h�herer Ebene darauf hinweisen, dass die drei monotheistischen Religionen von ein und demselben Vater Abraham abstammen, den Vater aller Gl�ubigen und Freund Gottes. Hier findet man einen urspr�nglichen Schl�ssel, um im Scho� der drei Religionen allen Fundamentalismus auszurotten, um nicht nur den intellektuellen Dialog zu st�rken, sondern auch den existentiellen Dialog und den Dialog des Lebens, der auf die Liebe und den freien Wettstreit des Menschen in der Nachfolge der Religion gegr�ndet ist, die er erw�hlt hat.

Zum Abschluss: Ist �der andere� f�r die Existentialisten �meine H�lle�, so ist er f�r den heiligen Serafim von Sarov �meine Freude�. Denn nur unter dem Zeichen des Dialogs und der Begegnung entwickelt sich die wahre Glaubenssprache.

 

 

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