Aachen 2003

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Dienstag, 9. September 2003 - Eurogress
Solidarit�t als Basis f�r den Frieden

  
  

Sunday C. Mbang
Pr�sident des Weltrates Methodistischer Kirchen
  

Es gibt ein ganze Anzahl von Faktoren und Gr�nden, die dazu f�hren, dass es keinen Frieden gibt. Gr�nde f�r die Friedlosigkeit sind beispielsweise Kriege, Koflikte, Auseinandersetzungen, Gewalt und Uneinigkeit. Kriege wiederum werden oft aus politischen, wirtschaftlichen und religi�sen Gr�nden ausgel�st. Die christlichen Kreuzz�ge wurden religi�s begr�ndet. Im gleichen Kontext dienten die fr�hen Kriege der Muslime dazu, den Islam auszubreiten. In der j�ngsten Zeit begannen Amerika, Gro�britannien und ihre Alliierten einen Krieg gegen den Irak aus Gr�nden, die nicht zur Zufriedenheit festgestellt werden k�nnen. Die �berholte Philosophie �Macht ist Recht� gab den Agierenden vielleicht den gew�nschten Ansto� zum Handeln. Die Boston Tea Party, die zum Amerikanischen Unabh�ngigkeitskrieg f�hrte, war sowohl wirtschaftlich als auch politisch motiviert. In der heutigen Zeit gibt es in vielen Gebieten der Delta-Region Nigerias Krisen und Konflikte. Dieser Konflikte ist meiner Meinung nach mehr im wirtschaftlichen Bereich begr�ndet als in politischen Problemen zwischen zwei ethnischen Gruppen. Der Delta-Konflikt dient zur Kontrolle von ausgiebigen nat�rlichen Bodensch�tzen, die in dieser Region gefunden wurden.

Viele Konflikte, Kriege, Gewaltma�nahmen und Rebellionen haben sich in Folge von Unterdr�ckung, Besetzung, Kolonialismus sowie von rassischer und ethnischer Diskriminierung und Politik ereignet. Sie alle werden m�glich aufgrund von Handlungen, Einstellungen und Gesetzen eines Landes, einer Rasse, einer Gemeinschaft oder Klasse und einzelner Individuen gegeneinander. Die jahrelangen Konflikte zwischen Israel und Pal�stina, Indien und Pakistan, S�d- und Nord-Korea sowie in Nordirland m�ssen in diesem Licht gesehen werden. Dr. Martin Luther King Jr. auf Amerika opferte sein Leben um Licht in die B�rde und Dem�tigung zu bringen, die seiner Rasse und seinem Volk auferlegt worden war. Die rassistische Einstellung vieler Amerikaner war verantwortlich f�r seinen Tod. Die meisten L�nder der sogenannten Dritten Welt in Afrika, Asien, Lateinamerika und in der Karibik griffen zu den Waffen gegen ihre fr�heren Kolonialherren, um sich selbst zu befreien. Wahrscheinlich k�nnen die vielen Jahre Friedlosigkeit in Nordirland zwischen der protestantischen Mehrheit und der katholischen Minderheit zur�ckgef�hrt werden auf den Mangel an Liebe, auf Unehrlichkeit und auf die Verwaltung der Bev�lkerung. Pauls Rat an die R�mer: �Eure Liebe sei ohne Heuchelei� fordert die Menschen dort zu gegenseitigem Respekt auf.

Spannungen und der Krieg k�nnen in der Regel nicht ohne die Unterst�tzung aus dem Inland wir aus dem Ausland fortgef�hrt werden. Die Politik der s�dafrikanischen Apartheid konnte mit all ihren destablisierenden Folgen, den Konflikten, Widerst�nden und der Gewalt nur so lange bestehen, weil sie von Europa, Amerika und ihren Allierten stillschweigend unterst�tzt wurde. Warum dauert es so viele Jahre, um akzeptable und unparteiische L�sungen f�r die Krise im Mittleren Osten und vor allem zwischen Israel und Pal�stina zu finden? Wahrscheinlich h�tte man schon lange eine L�sung f�r das Problem gefunden, wenn nicht der gro�e Bruder Amerika nicht Israel auf allen Ebenen st�tzen w�rde.

Darum w�rde die Friedlosigkeit in vielen L�ndern der Welt ohne die aktive Unterst�tzung und manchmal Teilnahme von L�ndern, V�lkern, Gruppen und Individuen in vielen F�llen nicht bestehen k�nnen. Manchmal wird die Friedlosigkeit durch Solidarit�t gest�tzt. Genauso kann jedoch die Solidarit�t auch eine Wurzel f�r den Frieden sein. Doch was verstehen wir unter Solidarit�t?

Das Concise Oxford Dictionary of Common English (sechste Auflage) definiert Solidarit�t als �Zusammenhalten, gegenseitige Abh�ngigkeit, Gemeinsamkeit von Interessen, Gef�hlen und Handlungen�. Oben haben wir er�rtert, dass die ungesunde Unterst�tzung der Erfinder und Vervollkommner der Apartheid in S�dafrika dazu f�hrte, dass sich dieses unmenschliche System so lange halten konnte. Sobald die Solidarit�t mit den Verursachern des Systems abnahm, kollabierte es und kehrte nie wieder zur�ck. Man sagt, dass die Einheit St�rke bedeutet. Wenn immer und wo immer die Meinungen f�r ein Ziel zusammenkommen, besteht die M�glichkeit, dass dies zum Guten f�hrt - und umgekehrt, je nach dem, ob der Grund f�r ihr Zusammenr�cken Gutes oder Schlechtes ist.

Dieser Punkt muss unterstrichen werden: Eine halbherzige oder diplomatische Solidarit�t kann nicht den erw�nschten Erfolg bringen. Die Bem�hungen um Frieden von vielen internationalen und kommunalen K�rperschaften wurden im Bezug auf viele internationale und nationale Streitfragen entt�uscht, weil die Solidarit�t seitens all der verschiedenen Gruppierungen nicht umfassend war. Manchmal waren eigene Interessen der Grund f�r das, was ich als diplomatische Solidarit�t bezeichnet habe.

Schlussfolgerung

Konflikte, die immer zu Friedlosigkeit f�hren werden, wo auch immer sie stattfinden, gedeihen normalerweise mit Hilfe der Unterst�tzung und Solidarit�t von L�ndern, Gruppen und Personen. Keine Revolution, keine Gewalt und kein Chaos kann ohne die Solidarit�t in irgendeiner Form seitens Dritter Erfolg haben. Doch gleichzeitig ist die Voraussetzung f�r einen gelingenden Frieden in einer tumultartigen Situation die stillschweigende, ehrliche und echte Solidarit�t mit all den Bem�hungen

 

 

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