26/2/2003
Die Gemeinschaft hilft Madagaskar
mit der Sendung von Medikamenten
Von Juni 2002 bis Februar 2003 hat die Gemeinschaft Sant�Egidio
einige Ladungen an Medikamenten nach Madagaskar
geschickt,
um das Waisenhaus von Fianarantsoa und
das Kinderheim von Saint Maurice in Antananarivo zu unterst�tzen.
Die Situation
Seit Mitte Dezember 2001 bis Ende Juni 2002 ist Madagaskar von einer politischen Krise ersch�ttert
worden, die auf widerspr�chliche Ergebnisse bei den Wahlen im Dezember 2001 zur�ckzuf�hren war. Die Wirtschaft des Landes war f�r sechs Monate gel�hmt.
Der Reis, das Hauptnahrungsmittel der madagassischen Bev�lkerung (der zum Teil aus Indien importiert werden
muss, weil die nationale Produktion f�r die Bed�rfnisse im Lande nicht
ausreicht) wurde rar und der Preis stieg merklich an; Gem�se und andere
Agrarprodukte, die in dem Gebiet der Zentralen Hochebene wachsen, konnten nicht in die anderen Regionen des Landes
gelangen. Das gleiche geschah mit vielen anderen Grundnahrungsmitteln und insbesondere
Medikamenten. Die Schwere der Situation zeigt sich beispielhaft in der
Tatsache, dass eine einfache Grippeepidemie Tausenden Menschen das Leben
kostete, darunter vielen Kindern. In dieser Zeit der Wirtschafts- und Lebensmittelkrise war die Situation der Kinder besonders schwierig
geworden. Man sch�tzt (Daten f�r 2002), dass ca. 35.000 madagassische Kinder unter Mangelern�hrung gelitten
haben.
Heute ist die �Krise� zu Ende und die politische Situation des Landes ist relativ
ruhig. Die wirtschaftliche Situation jedoch bleibt verheerend, auch weil die Wirbelst�rme in den Monaten Januar und Februar �berflutung und Zerst�rung gebracht
haben.
Der Einsatz der Gemeinschaft
Einer der
Faktoren, der die politische und wirtschaftliche Krise Madagaskars verschlimmert
hat, war die Isolation. Erst im Juni 2002 war es m�glich die ersten Hilfsg�ter zu
schicken. Die Gemeinschaft hat sofort etwas unternommen, damit Medikamente in dem katholischen Waisenhaus von Fianarantsoa - einer Stadt der Hochebene (1600 m), die 500 km von der Hauptstadt entfernt ist -
ankamen.
Das Waisenhaus, welches von Nazarener Schwestern gebaut wurde, ist eins der gr��ten der
Insel. Dort leben ca. 400 Kinder, gr��tenteils Neugeborene. Neben den
Kindern, die den Schwestern von den Beh�rden anvertraut werden, gibt es
viele, die von M�ttern, die zu arm sind, um die Kinder aufziehen zu k�nnen, am Eingang des Heims zur�ckgelassen
werden.
W�hrend die Anzahl der Kinder schnell stieg, auch wegen der Auswirkungen der
Krise, gingen die Best�nde an Lebensmitteln und Medikamenten zur Neige.
Mit den ersten Fl�gen, die nach der Krise wieder aufgenommen wurden, kamen im Juni die ersten Medikamente (Vitamine - Antibiotika - gegen Malaria
usw. und besondere Medikamente f�r Neugeborene) aus Deutschland an, dank des Einsatzes der deutschen Gemeinschaften und der Unterst�tzung von Aktion
Medeor.
Die Gemeinschaft von Antananarivo hat dabei geholfen, dass die Medikamente an ihrem Bestimmungsort
ankamen, indem sie die b�rokratischen und transporttechnischen Probleme gel�st
hat.
Dank der Medikamente konnte man die schw�chsten Kinder heilen und einer Ansteckung durch die Grippeepidemie
vorbeugen, die im August allein in der Provinz von Fianarantsoa 1000 Tote gefordert
hat.
Anfang Februar kam eine weitere Fracht mit Medikamenten in Madagaskar an. Au�er f�r Fianarantsoa war sie f�r das Kinderheim
bestimmt, in dem die Schwestern von Saint Maurice sich um die Kinder der H�ftlinge des Gef�ngnisses von Antananarivo k�mmern.
In dem Haus leben einige Dutzend Kinder, die ansonsten gezwungen w�ren, mit ihren M�ttern im Gef�ngnis zu
leben. Hier jedoch gehen sie zur Schule, essen wenigstens zweimal am Tag, erhalten Kleidung und Material f�r die
Schule.
Die Unterst�tzung der Gemeinschaft von Madagaskar geschieht auch durch Patenschaften - in verschiedenen Heimen von Ordensleuten in mehreren St�dten des Landes - wodurch mehr als 200 Kinder versorgt
sind.
Dazu kommen die Behinderten des Heims von Tanjomoha in Vohipeno, im S�den von Madagaskar, die von der Bewegung "Die Freunde" adoptierten wurden.
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