Friedensappell
Friedensappell


M�nner und Frauen verschiedener Religionen sind in der alten Stadt Lyon zusammen gekommen, um zu beten, Dialog zu f�hren und Menschlichkeit und Frieden aufzubauen. Wir gedenken in Ehrerbietung Johannes Pauls II., der ein Meister des Dialogs und unerm�dlicher Zeuge f�r die Heiligkeit des Friedens war. Wir sind davon �berzeugt, dass diese Welt ohne Frieden unmenschlich wird. Wir haben auf den Schrei vieler geh�rt, die unter Krieg und Terrorismus leiden. Wir haben intensiv �ber unsere religi�sen Traditionen nachgedacht und lesen in ihnen eine Friedensbotschaft. Wir haben f�r den Frieden auf der Welt gebetet.

Mit meiner Eintragung unterschreibe ich den Friedensappell des internationalen Treffens
Menschen und Religionen "Mut zu Frieden und Menschlichkeit" in Mailand (11.-13. September 2005)

 

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Im Namen des Friedens wenden wir uns an unsere Schwestern und Br�der im Glauben, an die M�nner und Frauen guten Willens, an alle, die noch davon �berzeugt sind, dass die Gewalt die Welt verbessern k�nne. Und wir sagen: Der Einsatz der Gewalt muss endlich aufh�ren! Das menschliche Leben ist heilig. Die Gewalt erniedrigt die Menschen und diskreditiert das Anliegen derer, die sie anwenden. Die Welt ist es leid, in Angst zu leben. Die Religionen wollen keine Gewalt, keinen Krieg und keinen Terrorismus. Das sagen wir mit aller Deutlichkeit zu allen Menschen!

Wir beklagen die Zerst�rung der heiligen St�tten der einen oder anderen Gemeinschaft, Moscheen, Kirchen, Synagogen, Tempel. Die Symbole des Glaubens der anderen d�rfen nicht zerst�rt werden, denn sie erinnern alle daran, dass der Name Gottes heilig ist und nicht unter der Verf�gung der Menschen steht. Wie wir die Achtung des menschlichen Lebens fordern, fordern wir auch die Achtung vor den heiligen St�tten des spirituellen Lebens.

Der Friede ist der Name Gottes. Gott will nicht, dass die Menschen einander umbringen. Gott hat Mitleid mit allen, die von Gewalt, Terrorismus und Krieg getroffen werden und leiden. Wer den Namen Gottes benutzt, um eigene Interessen durchzusetzen oder Gewalt zu legitimieren, dem�tigt die Religion. Ein Krieg kann niemals heilig sein. Man macht die Menschheit durch Gewalt und Terror nicht besser.

Die Religionen lehren, dass der Friede im Herzen entscheidend ist. Gott schenkt diesen Frieden denen, die an ihn glauben. Unsere feste Hoffnung besteht darin, dass sich der Friede, der eine Gabe Gottes ist, auf alle M�nner und Frauen ausbreite, alle V�lker der Erde erreiche, den H�nden der Gewaltt�ter Einhalt gebiete und die Pl�ne des Terrors zunichte mache. Daf�r haben wir in Lyon gebetet.

Wir haben auch wahrgenommen, dass die Welt voller Leid ist: die Menschheit ist noch weit davon entfernt, die Milleniumsziele zu erreichen, die sie sich gesetzt hat, wie die Bek�mpfung der Armut, das Recht auf medizinische Behandlung, Erziehung und Wasser, die Sicherheit des Lebens, die Beseitigung des Hungers. Das ist sehr schwerwiegend! Unsere Welt ist immer noch von verzweifelter Armut gekennzeichnet. Diese schmerzhafte Feststellung f�hren wir mit gro�er Sorge den politischen Verantwortungstr�gern vor Augen. Wir machen uns die Verzweiflung und Not von Millionen von Armen der Erde zueigen. Wir fordern eine intensivere Konzentration von Energien und Mitteln, um die Welt des 21. Jahrhunderts menschlicher und weniger arm zu machen.

Der Friede macht eine bessere Welt m�glich. Der Weg des Friedens ist der Dialog. Der Dialog macht die Verteidigung gegen die anderen nicht schw�cher, sondern er ist ein Schutz; er verwandelt den Fremden in einen Freund; er macht den gemeinsamen Einsatz im Kampf gegen die Armut und jedes �bel m�glich.

In Lyon haben wir einen offenen Dialog gelebt, der vom religi�sen Geist des Gebetes erleuchtet wurde. Vertreter der verschiedenen Religionsgemeinschaften haben mit Pers�nlichkeiten, die sich in unserer Zeit f�r Menschlichkeit einsetzen, einen Dialog gef�hrt. Die tiefgreifenden Unterschiede zwischen Religionen und Kulturen sind dabei deutlich geworden. Trotz der Globalisierung ist die Welt nicht in allem gleich geworden. Doch es wurde sehr deutlich, dass es nur ein gemeinsames Schicksal gibt. Es ist Zeit, mit Mut f�r eine Menschlichkeit zusammen zu arbeiten, die den Frieden unter den V�lkern und Individuen aufbauen kann. Das Ziel besteht nicht darin, dass sich der eine oder der andere durchsetzt, sondern eine Kultur des Zusammenlebens zu schaffen. Die Kunst des Dialogs ist der geduldige Weg, um diese Kultur des Zusammenlebens aufzubauen.

M�ge Gott der Welt und allen M�nnern und Frauen das wunderbare Geschenk des Friedens gew�hren!

Lyon, 13. September 2005