Comunità di S.Egidio


 

08/04/2008


BENEDIKT XVI.: DAS MARTYRIUM IST DER SIEG DER LIEBE �BER DEN TOD
Besuch in der Basilika des heiligen Apostels Bartholom�us auf der Tiberinsel

 

Im Martyrium siegt die Macht der Liebe �ber den Tod. Bei einem Wortgottesdienst in der Gedenkst�tte der M�rtyrer des 20. und 21. Jahrhunderts in der Basilika des heiligen Apostels Bartholom�us auf der Tiberinsel erinnerte Papst Benedikt XVI. am gestrigen Montagabend an �unz�hlige M�nner und Frauen, bekannte und unbekannte�, die �ihr Blut f�r den Herrn vergossen� haben.

Der Besuch des Papstes in der Gedenkst�tte fand zum 40. Jahrestag der Gr�ndung der Gemeinschaft Sant�Egidio statt. Ihr hatte Papst Johannes Paul II. vor 15 Jahren die r�mische Basilika anvertraut. Im Jahr 2000 hatte er festgelegt, dass die Tiberinsel zur Gedenkst�tte der neuen M�rtyrer werde.

In seiner Predigt bezeichnete Benedikt XVI. die diesj�hrige Begegnung als eine �Pilgerreise zum Gedenken der M�rtyrer des 20. Jahrhunderts�. Viele dieser Glaubenszeugen seien gefallen, w�hrend sie der kirchlichen Sendung zur Evangelisierung nachkamen. Dabei h�tten sie ihr Blut mit dem Blut all jener Christen vermischt, denen der Glaube �berbracht worden war. Andere seien aufgrund von Glaubenshass ermordet worden. Und schlie�lich h�tten sich nicht wenige aufgeopfert, um die Bed�rftigen, die Armen und die ihnen anvertrauten Gl�ubigen nicht zu verlassen.

Der Heilige Vater erw�hnte ausdr�cklich Erzbischof Oscar Romero, Kardinal Posadas Ocampo und den im Februar 2006 in der T�rkei get�teten r�mischen Priester Andrea Santoro.

�Warum haben diese unsere M�rtyrerbr�der nicht versucht, um jeden Preis das unersetzbare Gut des Lebens zu retten?�, fragte der Papst. In der Liebe h�tten sie ihr Blut vergossen und sich gel�utert: �in der Liebe Christi, die es ihnen m�glich gemacht hat, sich ihrerseits aus Liebe aufzuopfern.� Auf diese Weise werde man zum Freund Christi.

In der Niederlage, in der Erniedrigung derer, die aufgrund des Evangeliums leiden, wirke eine Kraft, die die Welt nicht kenne: �Es ist dies die Kraft der Liebe, die wehrlos und sogar in der scheinbaren Niederlage siegreich ist. Es ist dies die Kraft, die den Tod herausfordert und ihn besiegt.�

Das br�derliche Zusammenleben, die Liebe, der Glaube, die Entscheidungen zugunsten der �rmsten zeichneten das Dasein der christlichen Gemeinschaft aus, erkl�rte Benedikt XVI. Deshalb stie�en sie mitunter auf gewaltt�tige Abneigung. Aus diesem Grund sei der Blick auf die M�rtyrer so wertvoll und n�tzlich.

Benedikt XVI. wandte sich dann an die Mitglieder der Gemeinschaft Sant�Egidio und ermutigte sie, den Mut und die Beharrlichkeit der M�rtyrer im Dienst am Evangelium vor allem unter den Armen nachzuahmen. Er rief die Gemeinschaft dazu auf, Erbauer des Friedens und der Vers�hnung zu sein und ihren Glauben durch das H�ren und die Betrachtung des Wortes Gottes, durch das t�gliche Gebet und die Teilnahme an der hl. Messe zu n�hren. Die wahre Liebe Christi werde so zur Quelle der gegenseitigen Liebe.

Das Wort Gottes, die Liebe zur Kirche und die Vorliebe f�r die Armen sowie die Verk�ndigung des Evangeliums: Dies seien die �Sterne� gewesen, die die M�rtyrer in ihrem Zeugnis f�r die eine Botschaft Christi unter verschiedenen Himmeln geleitet h�tten. Der Papst brachte in diesem Zusammenhang die Hoffnung zum Ausdruck, dass sich die Mitglieder der Gemeinschaft auch am Beispiel der M�rtyrer inspirieren m�gen, um �wahre Freunde Gottes und echte Freunde der Menschheit� zu sein.

�Habt keine Angst vor den Schwierigkeiten und den Leiden, die dieses Missionswerk mit sich bringt�, so schloss Benedikt XVI. seine Predigt. �Sie geh�ren zur �Logik� des mutigen Zeugnisses der christlichen Liebe.�

In seinem Gru�wort an den Papst bekr�ftigte der Gr�nder von Sant�Egidio, Andrea Riccardi, dass die Leben der M�rtyrer �von einer Liebe k�nden, die stark ist wie der Tod�. Sie h�tten nicht f�r sich selbst gelebt, sondern seien �Steine des Ansto�es� f�r die Welt des 20. Jahrhunderts gewesen; die Aufforderung �Rette dich selbst�, die dem gekreuzigten Jesus zugerufen worden war, h�tten sie sich zum obersten Gesetz gemacht.

Riccardi erkl�rte, dass die Liebe zum Wort Gottes immer der Leitstern der Gemeinschaft �auf dem Weg der Liebe� gewesen sei. �Wir sind zufrieden damit, Christen und Kinder der Kirche zu sein�, rief Riccardi aus. �Wir sagen dies mit einem Freudenruf, der lauter ist als die Schmerzensrufe, die wir in der Welt h�ren.�

An der Feier auf der Tiberinsel hatten zehn Kardin�le, 16 Bisch�fe und viele Tausende von Gl�ubigen teilgenommen. Auf dem kleinen Platz vor der Kirche gegen�ber dem Krankenhaus der Barmherzigen Br�der waren Gro�bildschirme aufgebaut worden, um es allen Menschen zu erm�glichen, das Ereignis zu verfolgen. Am Ende des Besuches nahm Benedikt XVI., der mit einer wei�en Mozzetta bekleidet war, wie sie die P�pste bis zu den ersten Jahren Pauls VI. nur in der Osteroktav zu tragen pflegten, als Geschenk eine Ikone entgegen, die den seligen Franz J�gerst�tter darstellt. Die Reliquien des �sterreichischen Widerstandsk�mpfers, der als �Zeuge des Gewissens� gilt, werden in der Basilika des heiligen Bartholom�us aufbewahrt.

Nachdem der Papst die anwesenden Obrigkeiten begr��t hatte � darunter auch den ehemaligen italienischen Staatspr�sidenten Francesco Cossiga �, verweilte er im Gebet vor dem Hauptaltar der Grabst�tte der Reliquien des Apostelm�rtyrers Bartholom�us, vor dem die Ikone der �Neuen M�rtyrer� angebracht ist. Benedikt XVI. entz�ndete dann vor jedem Seitenaltar, in denen Reliquien und Erinnerungsgegenst�nde verehrt werden, eine Kerze. Zu den Gegenst�nden, die das Ged�chtnis an die M�rtyrer des 20. und 21. Jahrhunderts hochhalten sollen, geh�ren unter anderem auch die Stola und der Messkelch von Don Andrea Santoro. An jenem Altar begegnete der Heilige Vater der Schwester des ermordeten Priesters.

Schlie�lich enth�llte Benedikt XVI. am Eingang der Basilika eine Tafel, die an seinen Besuch erinnert. Dort begr��te er die Verantwortlichen der r�mischen Gemeinschaft sowie nationale und internationale Delegationen. In seine abschlie�enden Dankworte schloss der Papst auch die �rzte und Kranken des gegen�berliegenden Krankenhauses der Barmherzigen Br�der ein.

Jesus Colina