Am 22. November hat die Gemeinschaft Sant'Egidio in Balaka in Malawi Dorfälteste von drei Distrikten zu einem Treffen mit dem Thema "Not to Death Penalty - no Justice without Life" eingeladen, um die lokalen Oberhäupter und die malawische Zivilgesellschaft für den Einsatz gegen die Todesstrafe zu sensibilisieren. Denn im Strafrecht Malawis ist die Todesstrafe vorgesehen, auch wenn es de facto seit vielen Jahren ein Moratorium der Hinrichtungen gibt. Im Land werden die Dorfältesten sehr geachtet, weil sie nicht nur eine gewisse Rechtsvollmacht in ihren Dörfern ausüben, sondern auch im Parlament vertreten sind und seit Jahren die Todesstrafe unterstützen.
Dieses Treffen mit ca. 30 Dorfältesten aus den Distrikten Balaka, Mangochi und Liwonde und mit einigen Mitgliedern der lokalen Gemeinschaften von Sant'Egidio fand in einer Atmosphäre von offenem Dialog statt. Die Diskussion wurde mit einem Vortrag von Mark Tengani, dem Verantwortlichen von Sant'Egidio in Balaka, eingeleitet, in dem der Einsatz der Gemeinschaft gegen die Todesstrafe in den vergangenen Jahren und die Bewegung Städte für das Leben (Cities for Life) vorgestellt wurden. Zu Beginn führten einige Dorfälteste Argumente für die Todesstrafe im malawischen Strafrecht ins Feld, doch im Verlauf des Dialogs waren sich am Ende alle einig, dass das Gesetz verändert und die Todesstrafe in Malawi endgültig abgeschafft werden sollte. |