Frieden ist immer möglich. Albanien ist ein Modell für das Zusammenleben der Religionen und Kulturen und wird eine eindringliche Botschaft an die Balkanregion senden, die von alten und neuen Spannungen gezeichnet ist, an Europa, das seine Einheit auf den Trümmern der Mauern wiedergefunden hat und jetzt erneut Mauern errichtet, und an die ganze Welt, die pessimistisch auf viele bestehende Konflikte blickt. Das internationale Treffen der großen Religionen beginnt am Sonntag in der albanischen Hauptstadt und wird einen Appell an die Regierenden, die Völker und vor allem an die Jugendlichen richten, damit sie sich bemühen, die Kriege zu beenden und überall ein Klima der Gastfreundschaft gegenüber vielen zu schaffen, die nur in der Emigration ihr Heil vor Verfolgung und Elend sehen und dabei ihr Leben auf den Wegen nach Europa aufs Spiel setzen.
Die letzten Vorbereitungen im Kongresspalast sind im Gange, wo die Eröffnungsveranstaltung stattfindet, und an den Orten, an denen die 26 Foren des Programms durchgeführt werden. Der Presse und den albanischen Fernsehstationen wurde von den Verantwortlichen des Organisationskommittees der Ablauf vorgestellt: vom Minister für Welfare Blendi Klosi, dem 2. Bürgermeister von Tirana Andi Seferi, Prof. Alberto Quattrucci von der Gemeinschaft Sant'Egidio, Bischof Andon Merdani von der autokephalen albanisch-orthodoxen Kirche und Bischof Lucjan Avgustini von der katholischen Diözese Sape. Anwesend waren zahlreiche Vertreter des diplomatischen Korps, wie der Vertreter der Europäischen Union Erol Akdag und der Vertreter der verschiedenen Muslimgemeinden im Land Genti Kruja. Mehrere Tausend Teilnehmer werden erwartet, wie auch mindestens 400 Vertreter der Weltreligionen, albanische Politiker (Premierminister Edi Rama bei der Eröffnungsveranstaltung, der Präsident Bujar Nishani bei der Schlussveranstaltung), Politiker aus Italien (die Minister Andrea Orlando und Paolo Gentiloni, der ehemalige Präsident der Europäischen Kommission Romano Prodi) und aus Europa (der Vizepräsident des Europaparlaments Antonio Tajani). Hunderte von Freiwilligen von der Gemeinschaft Sant'Egidio und aus Albanien sichern einen guten Verlauf der Veranstaltung.
Minister Klosi sagte: "Für Albanien handelt es sich um ein historisches Ereignis. Wir glauben fest daran, dass der Friede durch den Dialog ermöglicht werden kann. Albanien ist ein Beispiel für den Frieden und die Harmonie unter den Religionen, das wir der ganzen Welt anbieten." Quattrucci wies darauf hin: "In der aktuellen Lage von Kriegen und Konflikten mit unterschiedlichem Hintergrund möchte das Treffen von Tirana den 'Geist von Assisi' erneut verbreiten, dessen Ursprung das erste Friedensgebet von Johannes Paul II. 1986 in der Stadt des Hl. Franziskus ist. Diesmal hat das Treffen einen besonderen Charakter, denn es gibt einen neuen Beitrag der friedensschaffenden Kraft der Religionen, die sich der Gewalt mit konkreten und umsetzbaren Vorschlägen widersetzt." Der orthodoxe Bischof Merdani und der katholische Bischof Avgustini gaben Zeugnis für die brüderliche Verbundenheit ihrer beiden Gemeinden, die durch den Besuch von Papst Franziskus im vergangenen Jahr noch gefestigt wurde. Im Namen der Europäischen Union erinnerte Erol Akdag daran, dass der Aufbau des Friedens, der Schutz der Menschenrechte und die Förderung der Demokratie Europa am Herzen liegen und nicht ein für alle Male erworbene Bestandteile sind. Sie müssen ständig durch Inhalte und durch den Einsatz aller gefördert werden. |