In seiner Rede beim Forum 22 "Migranten - eine globale Herausforderung" richtete Armash Nalbandian, armernischer Primas von Damaskus, einen Appell an die Kirchen des Westens, damit sie die Kirchen in Syrien nicht vergessen und sie in ihren "humanitären, pastoralen Handeln sowie im Einsatz für die Gesundheitsfürsorge" unterstützen. In Bezug auf die Krise im Nahen Osten und auf die damit zusammenhängenden Veränderungen sagte Bischof Nalbandian: "Die Christen haben Jahrhunderte lang mit den Muslimen zusammengelebt. Durch die Erfahrung der gemeinsamen Geschichte haben wir das Zusammenleben gelernt. Die Frage lautet: Welche Form des Islam wird es im Nahen Osten geben? Oder welchen Islam wollen wir. Der Islam durchlebt eindeutig eine innere Krise. Es ist heute eine Identitätskrise. Auch die Islamisten rechtfertigen ihre radikalen Ideologien mit den Schriften, dem Koran und instrumentalisieren sie. Hier können die Christen eine wichtige Rolle spielen. Die Christen im Nahen Osten können die Funktion erfüllen, Brücken zu bauen, und dadurch ihren Beitrag leisten."
Eine andere bekannte Stimme aus dem christlichen Osten stammt von Epiphanios, Bischof der koptisch-orthodoxen Kirche und Förderer einer Bewegung der Solidarität mit den verfolgten Christen. Beim Forum 5 "Die Märtyrer - das Gesicht des Christentums im Wandel" erinnerte Epiphanios an den Austausch von brüderlichen Botschaften zwischen Papst Franziskus und Papst Tawadros II. von Alexandrien. Dazu sagte er: "Das Blut der Märtyrer aus den ersten Jahrhunderten des Christentums war der Samen des Glaubens für das Wachstum des Christentums. Wie für die Märtyrer von heute ist ihr Blut der Same für die Einheit, die wir uns unter den christlichen Kirchen wünschen."
Beim gemeinsamen Gedenken an das Kreuz können die Christen wieder entdecken, dass sie Geschwister sind.
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