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30 Juni 2016 | BRÜSSEL, BELGIEN

Die humanitären Korridore im Europaparlament - eine auf andere Staaten der Union übertragbare Best-practice

Sant'Egidio und evangelische Kirchen stellen in Brüssel das Projekt vor, das in wenigen Monaten ca. 300 syrische Flüchtlinge gerettet hat

 
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Während Europa über die Bedeutung der durch den Brexit errichteten neuen Mauer nachdenkt, hat die Gemeinschaft Sant'Egidio am 28. Juni im Europaparlament bei einer Konferenz mit dem Titel "The humanitarian corridors: a replicable civil society initiative in the migrant crisis" die neue Brücke der humanitären Korridore vorgestellt. 

Den Vorsitz der Konferenz übernahm Hilde Kieboom, die Vizepräsidentin der Gemeinschaft Sant'Egidio, im Beisein des Vizepräsidenten des Europaparlaments Antonio Tajani.

Vor einem großen und aufmerksamen Publikum mit Europaabgeordneten aus verschiedenen Ländern (Italien, Belgien, Ungarn, Polen) und Parteien (EVP, SPE, Grüne) haben Mauro Garofalo von der Gemeinschaft Sant'Egidio und Paolo Nao von der Union der Evangelischen Kirchen Italiens das Projekt vorgestellt, durch das in den vergangenen Wochen ca. 300 syrische Flüchtlinge aus dem Libanon nach Italien einreisen konnten. Betont wurde die Bedeutung, dass bedürftige Flüchtlinge auf legalem und sicherem Weg nach Europa kommen können, indem sie ein humanitäres Visum bekommen und vor allem nicht mit Booten sondern mit Flügen einreisen. Die Organisatoren planen, bis zum Ende des Jahres durch die humanitären Korridore zwischen 1000 und 1500 Flüchtlinge (Männer, Frauen, alte Menschen und Kinder) retten zu können.

Eugenio Ambrosi, der Direktor der International Organization for Migration (IOM) glaubt, dass es "keine Migrationskrise gibt, sondern nur eine 'Krise der Solidarität und der Gastfreundschaft' in Europa". Giulio di Blasio aus dem Kabinett von Federica Mogherini, der Hohen Vertreterin der Europäischen Union und Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, wies auf die Originalität der Initiative der humanitären Korridore hin, an der die Zivilgesellschaft, die Kirchen und die Bürger Europas aktiv beteiligt sind.

Der Vizepräsident Tajani und alle Redner hoffen, dass diese 'Best-practice'-Initiative möglichst bald auch von anderen europäischen Ländern übernommen wird.

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