25 Jahre sind seit dem 4. Oktober 1992 vergangen, als an jenem Sonntag nach einem langen Verhandlungsprozess am Sitz der Gemeinschaft Sant’Egidio die Delegationen der Frelimo und der Renamo das Allgemeine Friedensabkommen von Rom in der Aula der Internationalen Konferenzen der Farnesina (Außenministerium) unterzeichneten.
Genau an diesem Ort fand nun eine Konferenz statt, um an die Schritte dieses sogenannten „italienischen Frieden“ zu erinnern. Dieses Abkommen hat eines der ärmsten Länder der Welt geholfen, mit dem Frieden Wege für eine demographische und wirtschaftliche Entwicklung einzuschlagen.
Neben Andrea Riccardi, dem Gründer der Gemeinschaft Sant’Egidio und einem Mitwirkenden bei diesem außergewöhnlichen Abkommen, sprachen der italienische Außenminister Angelino Alfano, der Vizejustizminister aus Mosambik, Joaquim Verissimo, während die Moderation von Andrea Montanari, dem Direktor von TG1, übernommen wurde. Vor einem zahlreichen und aufmerksamen Auditorium wurden die Eckpfeiler dieses „italienischen Friedens“ betrachtet, der nicht ein Ergebnis eines Abkommens von Staaten ist, sondern eine Synergie von verschieden Akteuren: die christliche Gemeinschaft Sant’Egidio, der italienische Staat und die Kirche von Mosambik.
Die Größe und Stärke dieses Friedens liegt nach den Worten von Alfano in der Tatsache, dass durch lange Verhandlungen mit „institutionellen und nicht-institutionellen“ Akteuren ein Dialog zwischen Parteien zustande kam, die zuvor nur die Sprache der Waffen kannten: die gegen die Regierung gerichtete Guerilla Renamo (Nationaler Widerstand Mosambiks) und die Regierung von Maputo unter der Führung der Frelimo (Befreiungsfront Mosambiks), die einzige Partei damals. Er bezeichnete ihn als „italienisches Markenzeichen“, das ein neues „Modell“ geschaffen hat durch eine gemeinsame Arbeit von „Ländern und Bereichen der Zivilgesellschaft“.
Der Leiter der Farnesina bestätigte, dass Sant’Egidio eine „moralische Instanz“ darstellt für Friedensverhandlungen, und erinnerte an den großen Einsatz der Protagonisten in den 27 Verhandlungsmonaten: es waren der ehemalige Staatssekretär im Außenministerium Mario Raffaelli, der Gründer der Gemeinschaft Sant’Egidio, Andrea Riccardi, der Erzbischof von Beira, Don Jaime Goncalves (der vor kurzem verstorben ist), und der heutige Erzbischof von Bologna, Matteo Zuppi, der damals ein junger Priester von Sant’Egidio war. Der Frieden in Mosambik „ist von Dauer und hat Freiheit, Entwicklung und wirtschaftlichen Fortschritt möglich gemacht“.
„Mosambik lebt seit 25 Jahren in Frieden nach einem Bürgerkrieg mit einer Million Toten durch die 27monatigen Verhandlungen von Rom, die von Vermittlern geführt wurden ohne Eigeninteresse und mit der Überzeugung, dass Friede möglich ist“, denn mit Ausdauer gelang es ihnen, den Konfliktparteien eine „Grammatik des gegenseitigen Verstehens“ zu vermitteln; so äußerte sich Andrea Riccardi, einer der Hauptakteure bei der Vermittlung. Der Gründer von Sant’Egidio erinnerte an die komplizierten Phasen bis zum Beginn der Verhandlungen in Rom am Sitz von Sant’Egidio zwischen den beiden Verhandlungsparteien und dem schrittweisen Aufbau einer Dialogatmosphäre, die zur „italienischen Formel“ wurde, wie es der damalige UNO-Generalsekretär Boutros Boutros Ghali bezeichnete. Dadurch wurde ein Friede möglich, an den anfänglich niemand geglaubt hat. Riccardi erinnerte an den Widerstand der Frelimo, mit „bandidos armados“ zu sprechen, aber auch an die ständigen Garantieforderungen der Renamo, die erst am Ende der Verhandlungen die Waffen niederlegten.
Mit den Worten von Nelson Mandela erinnerte er daran, dass der Friede in Mosambik eine Hoffnung für ganz Afrika darstellte.
Der Friede hat dieses damals ärmste Land der Welt mit einem pro Kopf BIP von 60 Dollar entwickelt, heute sind es 500 Dollar, auch die Lebenserwartung ist von damals 45 Jahren auf 54 Jahre gestiegen. Die „Festigung des Friedens ist eine ständige Herausforderung“, betonte der Vizejustizminister Mosambiks, Joaquim Verissimo, der Italien und der Gemeinschaft Sant’Egidio dankte, die „berühmt sind für ihre Unterstützung des mosambikanischen Volkes“. „Die Bilanz ist positiv trotz einiger Hindernisse auf dem Weg in den vergangenen Jahren. Mosambik hat Jahre in Frieden und politischer Stabilität gelebt, die bedeutsame politische und wirtschaftliche Fortschritte mit sich gebracht haben“.
Es war ein Tag des Gedenkens, nicht als ein Ritual, sondern als Anlass zum Austausch, der neue Friedensperspektiven in Afrika und weltweit auftut.
Fotos >>
I 25 anni dalla fine della guerra in Mozambico dimostrano che la pace è sempre possibile: Andrea Riccardi su HuffingtonPost >>
La firma a Roma 25 anni fa. Quando il Mozambico scelse pace e sviluppo: Marco Impagliazzo su Avvenire >>
Il Mozambico celebra le nozze di pace d’argento: 25 anni fa lo storico accordo: Antonio Ferrari su Corriere della Sera >>
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