Die Gemeinschaft Sant’Egidio wird 50 Jahre alt. Eine am 7. Februar 1968 in Rom von Andrea Riccardi mit einer kleinen Schülergruppe begonnene Geschichte, die die Welt verändern wollten.
Heute hat die Gemeinschaft Sant’Egidio, die von Papst Franziskus als „Gemeinschaft der drei P“ (Italienisch preghiera, poveri, pace = Gebet, Arme, Frieden) neu getauft wurde, noch denselben Traum mit vielen Freunden, die ihn mitträumen. Sie ist auf allen Kontinenten mit über 60.000 Mitgliedern aller Altersgruppen und sozialen Schichten tätig und betrachtet die Zukunft und den Einsatz, der sie in einer globalen Welt mit immer weniger Bezugspunkten erwartet. „Wir freuen uns, dass wir in diesen Jahren mit vielen Menschen der Welt die Freude des Evangeliums entdeckt haben“, erklärt der Präsident der Gemeinschaft, Marco Impagliazzo.
In diesen siebziger Jahren hat sich die Gemeinschaft für den Namen Sant’Egidio (St. Ägidius) entschieden, den sie von einem ehemaligen Kloster mit Kirche mitten in Trastevere übernahm, wo sie ein Zuhause gefunden hat und das Abenteuer begann, das die Gemeinschaft zu den menschlichen und existentiellen Peripherien der verschiedenen Kontinente geführt hat, vom Einsatz für die Armen aller Art (Obdachlose, einsame alte Menschen, Straßenkinder in Afrika und Lateinamerika, Kinder, die in der Schule des Friedens aufwachsen) bis zu den Programmen zur Behandlung von AIDS und der Geburtenregistrierung (die Projekte DREAM und BRAVO!) und zum interreligiösen Dialog im „Geist von Assisi“ mit der Friedensarbeit, nach dem am 4. Oktober 1992 für Mosambik vermittelten Friedensschluss, der einen Bürgerkrieg mit über einer Millionen Todesopfern ein Ende setzte.
Heute stellt sich weiterhin die große Herausforderung, eine auf vielen Ebenen menschlichere Welt aufzubauen, z.B. die Begleitung der Obdachlosen, um soziale Isolation zu durchbrechen, oder die humanitären Korridore, um Menschenleben zu retten und die Integration zu fördern; dies sind nur einige Beispiele.
Viele Veranstaltungen sind zum 50. Jahrestag geplant.
Die erste findet am Samstag, 10. Februar in Rom statt. Das „Volk von Sant’Egidio“, Menschen aller Altersgruppen und aus allen Vierteln der Hauptstadt feiern mit den Armen, die dazu gehören, und mit vielen Freunden, die den Weg der Gemeinschaft begleiten, wie zahlreiche Bischöfe aus der ganzen Welt, um 17.30 Uhr in der Lateranbasilika des Hl. Johannes einen Dankgottesdienst, dem der Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin vorsteht.
Am Ende der Liturgie wird mit vielen Gästen gefeiert, alten und bedürftigen Menschen, mit denen Sant’Egidio besonders verbunden ist, mit Obdachlosen, die nicht nur unter der winterlichen Kälte leiden, sondern auch unter der Kälte der Einsamkeit, mit Menschen mit Behinderung, die in der Kunstwerkstatt oder bei Arbeitsprojekten mit der Gemeinschaft verbunden sind, mit Immigranten, die seit Jahren für eine Integration im sozialen und bürgerlichen Leben Italiens tätig sind, auch mit den durch die humanitären Korridore angekommenen Immigranten.
In diesem Volk vermischt sich der Helfende mit dem, der Hilfe erfährt, denn alle können unentgeltlich etwas für andere tun; diese Volk spürt heute noch mehr die Notwendigkeit, für den Frieden zu arbeiten, der in vielen Teilen der Welt bedroht ist.
Das Fest von Rom für alle Freunde der Gemeinschaft und für die Vertreter der Institutionen ist nur der Anfang vieler weiterer Feste, die in über 70 Ländern Europas, Afrikas, Asiens und Lateinamerikas veranstaltet werden, in denen Sant’Egidio tätig ist.
ASCOLTA L'INTERVISTA A MARCO IMPAGLIAZZO SU RADIO VATICANA |