Am dreißigsten Todestag von Erzbischof Romero haben sich die Gemeinschaften von Sant'Egidio aus El Salvador und Mittelamerika, die in diesen Tagen von Andrea Riccardi besucht werden, in der Kirche des kleinen Krankenhauses versammelt, dem Ort, an dem der Märtyrerbischof bei der Eucharistiefeier getötet wurde.
Am Gebet nahmen mehrere Hundert Menschen teil, auch viele Arme, zu denen die Gemeinschaft in den vergangenen Jahren eine Beziehung der Freundschaft und Solidarität aufgebaut hat.
Das Gedächtnis an Erzbischof Romero hat die ganze Familie von Sant'Egidio eng zusammengeführt: viele waren gekommen, Jugendliche und alte Menschen. Auch viele Kinder waren da, die aus Stadtvierteln stammen, die von der Gewalt der Maras betroffen sind, wie Apopa, das Stadtviertel von William Quijano, dem Jugendlichen der Gemeinschaft, der vor wenigen Monaten getötet wurde; seine Familie nahm am Gebet teil. Andere kamen von weit her: aus Herradura, eine der ärmsten Gegenden von El Salvador, wo die Gemeinschaft seit 1999 besteht, als das Gebiet vom Hurrikan verwüstet wurde; aus Chanmico und San Martin, wo durch die Solidarität der Gemeinschaft ca. 40 Häuser wiederaufgebaut wurden.
Andrea Riccardi sagte zu den Anwesenden: "Romero wurde an diesem Ort tödlich verwundet... wir alle tragen in unserem Leben einige Wunden, durch Armut, durch die Schwäche des Alters, durch Krankheit... Doch mit Liebe können diese Wunden geheilt werden, und wir spüren, dass wir durch die Liebe und das Zeugnis von Erzbischof Romero geheilt wurden, der heute noch unter uns spricht...".
Am Ende des Gebetes und in einer Atmosphäre tiefer Anteilnahme haben alle Anwesenden eine Rose zu Füßen des Altars niedergelegt, auf den Erzbischof Romero tödlich verwundet fiel.
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