Am 16. April fand in Lingotto in der Sala die Duecento am Turiner Sitz von Eataly die wichtige Veranstaltung der Gemeinschaft Sant'Egidio "Auch ich kann etwas" über den Wert der Arbeit von Behinderten statt. Es ging vor allem um die Arbeitsintegration von Behinderten im Gaststättenbereich. Auf diesem Gebiet arbeiten die beiden sehr unterschiedlichen Organisationen Eataly und Sant'Egidio zusammen und sind mit großer Leidenschaft engagiert; es geht allgemein um die Arbeit, sowie um Qualität und Menschlichkeit im Arbeitsleben. Die hohe professionelle Eignung von Behinderten im Gaststättenbereich, die bei der Gemeinschaft Sant'Egidio in Rom im Rahmen der Gaststätte "Gli Amici" mitten in Trastevere in sehr schönen Räumlichkeiten erreicht wurde, hat in Eataly einen überzeugten Verbündeten gefunden.
Daniela Sironi, die Verantwortliche der Gemeinschaft Sant'Egidio für die Region Piemont, leitete das Treffen ein und sprach über normative und ökonomische Aspekte der Arbeit von Menschen mit Behinderung.
Die schlimme aktuelle Wirtschaftskrise kann nach ihrem Eindruck eine Gelegenheit sein, ausgehend von den Schwächsten und mit Blick auf die ganze Gesellschaft über Arbeit und Unternehmerschaft nachzudenken, wenn die Krise ohne Resignation betrachtet wird.
In seinem Zeugnis erzählte Giuse Fiaccabrino von den Schwierigkeiten behinderter Menschen bei der Integration in die Arbeitswelt, auch wenn es nicht an Gelegenheiten fehlt. Er vertraut auf gemeinsame Arbeit mit anderen, denn mit einem Zitat aus dem Manifest der Bewegung "Die Freunde" sagte er: "Wenn wir zusammenhalten, sind wir sehr stark und können viele Dinge tun: andere lieben, singen, malen, arbeiten, helfen und uns helfen. Wir können froh sein".
Der Dokumentarfilm von Maite Carpio "Auch ich kann etwas" über die Erfahrungen im Arbeitsleben der Gaststätte "Die Freunde" führte zu einer lebhaften Diskussion, an der Vertreter verschiedener Einrichtungen aus Turin, die seit vielen Jahren für die Integration Behinderten in die Arbeitswelt tätig sind, Sozialreferenten der Stadt, Vertreter der Gewerkschaft CGIL und Vertreter von GGL (Eltern für das Recht auf Arbeit von Menschen mit geistiger Behinderung) teilnahmen. Zunächst wurde betont, dass seit den 60er Jahren wichtige Kämpfe für den Schutz der Rechte der Schwächeren geführt wurden und dass man wachsam sein muss, um das Erreichte nicht wieder zu verlieren. Dann waren sich alle einig, dass man die Schaffung von wirklichen Arbeitsplätzen bei neuen Firmen fördern müsse.
Wie in der Gaststätte "Die Freunde" ist es möglich, das Bedürfnis des Marktes mit Solidarität und Gleichheit in Einklang zu bringen. In Krisenzeiten kann die Hinwendung zu den Schwächeren zu einer Chance werden, um das Leben aller zu verbessern und in die Zukunft zu investieren. |