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Weltkongress Genf 2010 |
Vom 12. bis 15. Juni organisiert die World Coalition Against the Death Penalty in Madrid den Weltkongress gegen die Todesstrafe.
Der Kongress findet alle drei Jahre statt, um wichtige Verbände im Kampf für die Abschaffung der Todesstrafe zu versammeln und einen Überblick über die aktuelle Lage zu gewinnen.
In einem interessanten Artikel in EL PAIS vom 10. Juni wird als Ziel "die Mobilisierung der Gesellschaft für diese Frage" bezeichnet, "um einen endgültigen Durchbruch zu erzielen". Dann heißt es in EL PAIS weiter: "Der Schutz der Menschenrechte geht teilweise verschlungene Wege, doch Schritt für Schritt ist ein Rechtskatalog entstanden, den fast niemand als Garantie der universal anerkannten Menschenrechte in Frage stellt". Europa spielte vor allem durch die Unterstützung einiger Regierungen in dieser Hinsicht eine wichtige Rolle.
Hier das Interview mit Mario Marazziti
Erinnert sei an den bedeutenden Beitrag des italienischen Parlaments und seiner Regierung in den vergangenen Jahren, der 2007 zur Verabschiedung der Resolution über das Moratorium der Todesstrafe durch die UNO-Generalversammlung geführt hat. All diese Ergebnisse wären jedoch nicht möglich gewesen ohne die Arbeit und das konkrete Engagement von Verbänden und Nichtregierungsorganisationen, die an der Basis gewirkt und Initiativen durchgeführt haben. Daher sollen heute Einrichtungen gehört werden, die sich für die Frage einsetzen.
Heute wird der Prozess der Ausweitung der Abschaffung der Todesstrafe durch die Regierungen Spaniens, der Schweiz, Frankreichs und Norwegens unterstützt.
Die Welt hat große Fortschritte im Bereich der Menschenrechte erzielt. Mitte der 90er Jahre begann die Gemeinschaft Sant'Egidio mit dem Einsatz für die Abschaffung der Todesstrafe. Damals hatten ca. einhundert Länder die Todesstrafe rechtlich oder de facto abgeschafft. Heute ist diese Zahl auf 145 angestiegen. Seit 1998 hat die Gemeinschaft Sant'Egidio durch einen Appell für ein universales Moratorium für dieses Ziel gearbeitet. Er ist ein moralisches Manifest, für das über fünf Millionen Unterschriften in 153 Ländern gesammelt wurden. Am Vorabend der historischen Resolution von 2007 wurden sie den Vereinten Nationen übergeben. Die Gemeinschaft Sant'Egidio setzt den Einsatz für die Abschaffung der Todesstrafe fort, sie ermutigt und unterstützt Länder, die noch an der Strafe festhalten, damit sie sich auf den Weg der Abschaffung machen. Es ist ein Einsatz auf Regierungsebene mit direkten Kontakten zu Politikern und Justizministern im Rahmen internationaler Tagungen wie auch auf der Ebene der Zivilgesellschaft. Ein wichtiges Engagement von Sant'Egidio besteht auch in der konkreten Begleitung von über 15000 Todeskandidaten in Todestrakten und in der internationalen Kampagne "Städte für das Leben", an der über 1600 Städte weltweit beteiligt sind, die die Todesstrafe als Mittel im Rechtssystem ablehnen.
Eine Delegation der Gemeinschaft Sant'Egidio wird am Kongress in Madrid teilnehmen. Es ist ein wichtiger Schritt, um diesen Einsatz auch in Zusammenarbeit mit bekannten Akteuren im Traum für eine Welt ohne Todesstrafe fortzusetzen, dazu gehören Tamara Chikunova, Bill Pelke, Curtis Mc Carty, David Attwood und viele andere. |