Zum heutigen 12. Welttag gegen die Todesstrafe kündigt die Gemeinschaft Sant'Egidio, Mitbegründerin der World Coalition Against the Death Penalty, zwei internationale Tagungen in Asien zum Thema "Keine Gerechtigkeit ohne Leben" an, die am 23. Oktober in Japan, in Tokio, und vom 27. bis 28. Oktober auf den Philippinen in Manila stattfinden werden.
Auf dem Kontinent Asien fordert die Todesstrafe die meisten Todesopfer (die meisten der 58 Länder, die die Todesstrafe anwenden, liegen in Asien). In den letzten Jahren kam es jedoch zu wichtigen Veränderungen auf Regierungsebene und zu interessanten Entwicklungen in der Zivilgesellschaft.
Deshalb konzentriert Sant'Egidio seinen Einsatz in diesem Jahr auf asiatische Länder.
Am 23. Oktober werden in Tokio am Sitz der Abgeordnetenkammer Parlamentarier, Richter, Intellektuelle und Menschenrechtsaktivisten zu Wort kommen. Auch Mario Marazziti, Präsident der Kommission für Menschenrechte des italienischen Parlaments, und Vertreter der Europäischen Union werden das Wort ergreifen.
In Manila findet die erste panasiatische Konferenz "Keine Gerechtigkeit ohne Leben" auf Zwischenregierungsebene statt. Sie wird vom Justizdepartment der Philippinen und der Gemeinschaft Sant'Egidio zusammen mit der Kommune Manila-Mandaluyong organisiert.
Es werden Justizminister, wichtige Funktionäre, Bürgermeister, Religionsvertreter, Zeugen im Einsatz für Gerechtigkeit und Menschenrechte aus verschiedenen asiatischen Ländern, u.a. Philippinen, Japan, Indonesien, Sri Lanka, Mongolei, Laos, Kambodscha und Vietnam, teilnehmen. Die Konferenz möchte als Dialogplattform für die Länder dienen, die Wege zu einem Moratorium von Hinrichtungen eingeschlagen haben oder einschlagen möchten. Sie soll eine Beschäftigung mit dem Thema der Erneuerung der Justiz ermöglichen, indem ein Schwerpunkt auf die Menschenrechte gelegt wird, wie sie in den kulturellen und religiösen Traditionen Asiens enthalten sind. Die Tagung wird vom Präsidenten der Philippinen, Benino Noynoy Aquino, eröffnet. |