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20 Květen 2009

Friedensarbeit und Spiritualität

Die katholische Basisgemeinschaft Sant'Egidio wird für ihr Engagement mit dem Karlspreis geehrt

 
verze pro tisk

Der römische Universitätsprofessor und Gründer der christlichen Laienbewegung Sant'Egidio, Andrea Riccardi, wird am Donnerstag mit dem Internationalen Karlspreis zu Aachen ausgezeichnet. Mit der undotierten Auszeichnung werde Riccardis „zivilgesellschaftliches Engagement für ein menschliches und solidarisches Europa, für die Verständigung von Völkern, Kulturen und Religionen und für eine friedlichere und gerechtere Welt“ gewürdigt, so das verleihende Gremium.

„Vielleicht ist es ein Traum, den Krieg abschaffen zu wollen, aber wir dürfen auf solche Träume nicht verzichten“, sagt der Gründer der katholischen Gemeinschaft Sant'Egidio, Andrea Riccardi. Ganze Bibliotheken seien einst gefüllt worden mit der Behauptung, ohne Sklaven würden westliche Wirtschaften zusammenbrechen. Dennoch sei die Sklaverei abgeschafft. Der Traum von einer Gesellschaft ohne Kriege ist eine Antriebskraft für die 1968 von Riccardi zusammen mit einer Gruppe Studenten in Rom gegründete Gemeinschaft.

Mehrfach vermittelte die Gemeinschaft zwischen afrikanischen Konfliktparteien. Der Jahrzehnte lange Bürgerkrieg in Mosambik wurde 1992 mit einem in Rom unterzeichneten Friedensabkommen beendet, maßgeblich mit Beteiligung von Sant'Egidio. Gründer Riccardi wird an diesem Donnerstag für das gesellschaftliche und friedenspolitische Engagement der christlichen Gemeinschaft mit dem Aachener Karlspreis ausgezeichnet.

„Wir machen keine Politik, wir machen Friedensarbeit“, gibt sich der Historiker Riccardi bescheiden. „Es sei denn, man nennt jede Form von sozialem Engagement Politik.“ Unter Anspielung auf den römischen Stadtteil, in dem die Gemeinschaft in einem ehemaligen Karmeliterinnenkloster ihren Hauptsitz hat, wird Sant'Egidio auch die „UNO von Trastevere“ genannt. Die kleine gleichnamige Kirche neben dem Kloster ist längt zu klein geworden für die Anhänger. Zum tägliche Abendgebet versammelt sich die Gemeinschaft in der mittelalterlichen Basilika Santa Maria.

Unter dem Eindruck der 68er Bewegung organisierte Riccardi mit einer Schar gleichgesinnter engagierter Katholiken in den römischen Barackenstädten Schulunterricht für Vorstadtkinder. Der Schriftsteller und Regisseur Pier Paolo Pasolini erzählte in seinen Filmen Geschichten über das Leben der Bewohner in Bretterbuden mit Blechdach. Die Baracken sind mittlerweile verschwunden, ihre Bewohner in Hochhaussiedlungen am Stadtrand umgesiedelt. Die Stelle des „Subproletariats“ als unterster Gesellschaftsschicht wird nunmehr von Sinti und Roma eingenommen. In deren Wohnwagen-Camps, die bei den Römern als Horte der Kriminalität verschrien sind, organisiert Sant'Egidio heute Schulunterricht und Sozialarbeit.

Nahe ihrer Zentrale in Trastevere betreibt die Gemeinschaft ein Restaurant, in dem Behinderte die Gäste bedienen. Ein paar Straßen weiter versorgt eine Suppenküche von Sant'Egidio Obdachlose mit Lebensmitteln. „Vom Fenster dieser Suppenküche aus sieht man, wie die Armut sich verändert“, sagte Riccardi. Früher hätten vor allem Ausländer dort ihr Essen geholt. Derzeit befänden sich darunter viele Italiener, die von der Wirtschaftkrise hart getroffen wurden.

Mit ihrem Programm, christliche Nächstenliebe im Alltag zu praktizieren, fand die Gemeinschaft, die enge Verbindungen zum Vatikan hat, in den vergangenen vier Jahrzehnten weltweit Anhänger. In 70 Ländern gibt es Zweige von Sant'Egidio. Insgesamt 50.000 Mitglieder verrichten Sozialarbeit im eigenen Umfeld, versorgen Aids-Kranke in Afrika oder engagieren sich in Friedensprozessen.

Seit dem auf Anregung von Papst Johannes Paul II. 1986 in Assisi einberufenen interreligiösen Friedensgebet lädt die Basisgemeinschaft jedes Jahr an einem anderen Ort internationale Vertreter von Religionen, Politik, Wirtschaft und Kultur zu Nachfolgetreffen ein. In diesem Jahr findet die Begegnung vom 6. bis zum 9. September im polnischen Krakau statt. Mit diesem interreligiöse Austausch sollen die Bedingungen für die Beilegung von Konflikten verbessert werden.

„Dialog kann man nie nur von oben machen, er muss auch an der Basis geführt werden“, würdigt der vatikanische Ökumene-Minister Walter Kasper den Einsatz der Gemeinschaft. Für den deutschen Kurienkardinal ist dabei eine starke Spiritualität, wie Sant'Egidio sie im täglichen Abendgebet pflegt, besonders hilfreich.
 


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