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18 Марта 2009

AIDS: "Dem Papst geht es nicht um ein Verbot von Kondomen"

Aber "Ideologie des Vertrauens auf Präservative" ist falsch - P. Lombardi, Bischof Di Falco und Bischof Jaschke verweisen auf die Prinzipien der kirchlichen AIDS-Arbeit - Papst besuchte in Yaounde außer Programm Teilnehmer eines AIDS-Projekts der Gemeinschaft Sant'Egidio

 
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Yaounde-Paris-Hamburg (KAP) Die Äußerungen von Papst Benedikt XVI. bei seiner "fliegenden Pressekonferenz" auf dem Weg nach Yaounde im Hinblick auf den Gebrauch von Kondomen zur Eindämmung der AIDS-Pandemie haben breitgefächerte Diskussionen ausgelöst. Vatikan-Sprecher P. Federico Lombardi SJ betonte in Yaounde, Benedikt XVI. habe in seinem Statement lediglich die Position seines Vorgängers Johannes Paul II. in dieser Frage bekräftigt. Die katholischen Kirche setze im Kampf gegen den HI-Virus auf eine entsprechende Sexualerziehung, auf wirksame Therapien - auch um die Weitergabe des Virus von infizierten Müttern auf ihre Kinder zu unterbrechen - und auf eine soziale und seelsorgliche Begleitung der Betroffenen.

P. Lombardi wandte sich gegen eine "Ideologie des Vertrauens auf Kondome". Der Rückgriff auf Präservative als Lösung des AIDS-Problems verkenne die Bedeutung, die Aufklärung und verantwortliches Sexualverhalten in diesem Zusammenhang hätten. Außerdem geschehe ein nicht geringer Teil der Ansteckungen nicht auf sexuellem Weg, sondern auf Grund mangelnder Hygiene. Die Kirche stehe den Kranken und Leidenden nicht gleichgültig gegenüber, sondern zeige im Gegenteil traditionell ein großes Engagement im Gesundheitswesen.

Am Morgen hatte Benedikt XVI. außerhalb seines offiziellen Programms in der kamerunischen Hauptstadt 67 Teilnehmer eines AIDS-Projekts begrüßt. Die jungen Mediziner und Sozialarbeiter aus verschiedenen afrikanischen Staaten absolvieren derzeit einen Fortbildungskurs in neuen Therapien gegen AIDS. Die Veranstaltung ist Teil des "Dream"-Programms der Gemeinschaft Sant'Egidio, die sich in der medizinischen Begleitung von HIV-Infizierten einsetzt. Benedikt XVI. betrachtet diese Initiative als vorbildlich und wegweisend im Kampf gegen die Epidemie.

Der französische "Medien-Bischof" Jean-Michel Di Falco meinte in einem RTL-Interview, der Papst habe sichtlich sagen wollen, dass es jenseits von Diskussionen um Kondom-Gebrauch vor allem einer Erziehung zur verantwortlichen Sexualität bedarf. Di Falco, der für seine Kenntnis der Situation in französischsprachigen Ländern Afrikas, aber auch für seine direkten Antworten bekannt ist, sagte unverblümt: "In einigen afrikanischen Ländern kommt es wegen der außerordentlichen Armut dazu, dass Präservative mehrfach oder von mehreren Personen benutzt werden". Aber der Papst könne auf solche Details nicht eingehen.

Benedikt XVI. habe die Christen in Afrika an das Ideal der Treue erinnert, betonte Bischof Di Falco. Wer dieses Ideal nicht leben könne, dürfe aber weder "ein Verbrecher noch ein Selbstmörder" sein und müsse daher das Präservativ benützen. Die Geistlichen in Afrika hätten in den letzten 20 Jahren nie etwas anderes gesagt.

Verantwortung für sich selbst und andere

Auch der Hamburger Weihbischof Hans-Jochen Jaschke lehnte es ab, Kondome zu tabuisieren; zugleich warnte er aber vor ihrer Überschätzung. In einem Beitrag für die Hamburger Wochenzeitung "Die Zeit" verteidigte Jaschke zugleich die Position der katholischen Kirche im Hinblick auf AIDS: Die Kirche verfolge einen ganzheitlichen Ansatz von Aufklärung, Vorbeugung und Hilfen für Kranke. Zu humaner Sexualität gehöre die Verantwortung für sich selbst und andere. Jeder einzelne müsse deshalb in seiner Sittlichkeit gestärkt werden.

"Die Kirche steht nicht in einer finsteren Anti-Kondom-Ecke, von der aus sie die Menschen einschüchtern will", unterstrich der Weihbischof. "Wer AIDS hat und sexuell aktiv ist, wer wechselnde Partnerschaften sucht, muss andere und sich selber schützen", betonte er. Wenn ein AIDS-kranker Ehemann mit seiner Frau sexuell verkehre, dann sei "Schutz angesagt".

Der Weihbischof warnte jedoch zugleich vor "Mythen und Verharmlosungen". Allein die Verteilung von Kondomen könne das Problem nicht lösen. Männer lehnten ihren Gebrauch oft ab. Unwissen, mangelnde Hygiene und menschenunwürdige Lebensbedingungen bildeten einen gefährlichen Nährboden für die Ausbreitung von AIDS.

Der Weihbischof lobte die sogenannte A-B-C-Methode, die u.a. in Uganda von Staat und Kirche propagiert werde: Der Buchstabe A steht für "Abstinence", B für "Being Faithful" (Treue) und C für "Condoms".

Jaschke verwies zugleich auf das weltweite Engagement der Kirche gegen AIDS. 50 Prozent aller Einrichtungen im Kampf gegen AIDS weltweit würden von den Kirchen getragen, 25 Prozent von der katholischen Kirche. Ziel ihrer Arbeit sei es auch, erkrankte Menschen aus ihrer Isolation und Lethargie herauszuholen, das Schweigen gegenüber der Krankheit zu brechen und AIDS-Kranke zu pflegen.

"Drei Linien der Kirche im Kampf gegen AIDS"

Im Hinblick auf die heftige internationale Diskussion um die Äußerungen des Papstes in Sachen AIDS bei seiner "fliegenden Pressekonferenz" veröffentlichte die "Sala Stampa" des Heiligen Stuhls am Mittwochnachmittag eine Erklärung, in der es wörtlich heißt: "In Bezug auf das Echo, das einige Worte des Papstes zur AIDS-Problematik ausgelöst haben, stellt der Direktor der 'Sala Stampa', P. Federico Lombardi SJ, fest, dass der Heilige Vater die Positionen der katholischen Kirche und die wesentlichen Linien ihres Kampfes gegen die schreckliche Geißel AIDS unterstrichen hat: Erstens die Erziehung zu einem Verantwortungsbewusstsein der Menschen in ihrem Sexualverhalten und das Hervorheben der zentralen Rolle von Ehe und Familie; zweitens die Erforschung und die Anwendung wirksamer medizinischer Mittel gegen AIDS, die einer möglichst großen Zahl von Kranken über Gesundheits-Initiativen und -Institutionen zur Verfügung gestellt werden sollen; drittens die menschliche und geistliche Unterstützung und Begleitung von AIDS-Kranken und aller Leidenden, was der Kirche seit jeher besonders am Herzen liegt.

Das sind die Richtungen, auf die die Kirche ihren Einsatz konzentriert. Sie glaubt nicht, dass in erster Linie eine Verbreitung von Kondomen tatsächlich der bessere, der weiterblickende und wirksamere Weg ist, um der Geißel von AIDS zu begegnen und menschliches Leben zu schützen".

Kritik des "Osservatore Romano"

Die Afrika-Reise des Papstes wird nach Ansicht der offiziösen Vatikanzeitung "L'Osservatore Romano" von den Medien einseitig und teilweise unter polemischem Vorzeichen dargestellt. Der neue Auslandsbesuch sei wichtig, das hätten die Medien verstanden, jedoch werde die Reise bislang auf einen einzigen Aspekt reduziert, nämlich die Maßnahmen gegen AIDS, heißt es in einem Kommentar der Donnerstagausgabe.

Die Afrika-Reise von Benedikt XVI. sei in vielfacher Hinsicht bedeutsam, heißt es in dem Kommentar des Chefredakteurs, Prof. Giovanni M. Vian, auf der Titelseite. Sie gelte mit Kamerun und Angola zwei großen Ländern des Kontinents, dem der Papst insgesamt seine Verbundenheit bekunde. Der Papst besuche einen Kontinent, wo es eine dynamische katholische Kirche gebe, die stark wachse und die sich zugleich auf alte Wurzeln stütze.

Afrikanische Bischöfe auf Seiten des Papstes

Während in politischen und medialen Kreisen des Westens die Empörung über die Äußerungen Benedikts XVI. über AIDS und Kondomgebrauch hochgeht, sind führende afrikanische Kirchenvertreter an die Seite des Papstes getreten. "Ich appelliere an die Leute im Westen, uns Afrikanern nicht ihre einseitige Sichtweise aufzudrängen", sagte der Erzbischof von Dakar, Kardinal Theodore-Adrien Sarr, im Gespräch mit französischsprachigen Medien. Die Förderung von Werten wie Treue und Enthaltsamkeit - die in der afrikanischen Kultur durchaus vorhanden seien - könne einen entscheidenden Beitrag zur AIDS-Prävention leisten. Er verwahre sich entschieden dagegen, dass man der Kirche in Afrika verwehren wolle, diese Werte zu predigen.

In ähnlichem Sinn äußerte sich der Erzbischof von Gitega in der ostafrikanischen Republik Burundi, Simon Ntamwana. Im Westen gebe es einen offenbar unüberwindlichen Drang zum sexuellen Hedonismus. Wörtlich sagte der Erzbischof: "Es ist nicht das Präservativ, das zu einer Verringerung der Zahl der AIDS-Infektionen beiträgt, sondern die Haltungsänderung der Menschen". Der sicherste Weg, um gegen die AIDS-Epidemie anzukämpfen, sei die entschlossene Willensentscheidung.

Der Erzbischof der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa, Laurent Monsengwo Pasinya, betonte, er teile die Auffassung des Papstes, dass die Anwendung des Präservativs das Problem verstärke, weil es "eine falsche Sicherheit vorgaukelt". Das beginne schon damit, dass Kondome von "schlechter Qualität" sein können.


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