Gedenken an die Glaubenszeugen des 20. Jahrhunderts

 



Die Ikone der "Neuen M�rtyrer"

�kumenisches Gebet

Das Leben des Pfarrers Paul Schneider

Der Gruss der Gemeinschaft Sant'Egidio 

Homilie von Kard. W. Kasper

Homilie von Pastor I. Noko

Die F�rbitten

Der Brief von Paul Schneider aus dem KZ Buchenwald

 

 

Rom, 1/2/2003
Dr. Ishmael Noko
Generalsekret�r des Lutherischen Weltbundes
2 Korinther 4,7-15
Diesen Schatz tragen wir in zerbrechlichen Gef��en; so wird deutlich, dass das �berma� der Kraft von Gott und nicht von uns kommt. Von allen Seiten werden wir in die Enge getrieben und finden doch noch Raum; wir wissen weder aus noch ein und verzweifeln dennoch nicht; wir werden gehetzt und sind doch nicht verlassen; wir werden niedergestreckt und doch nicht vernichtet. Wohin wir auch kommen, immer tragen wir das Todesleiden Jesu an unserem Leib, damit auch das Leben Jesu an unserem Leib sichtbar wird. Denn immer werden wir, obgleich wir leben, um Jesu willen dem Tod ausgeliefert, damit auch das Leben Jesu an unserem sterblichen Fleisch offenbar wird. So erweist an uns der Tod, an euch aber das Leben seine Macht. Doch haben wir den gleichen Geist des Glaubens, von dem es in der Schrift hei�t: Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet. Auch wir glauben, und darum reden wir. Denn wir wissen, dass der, welcher Jesus, den Herrn, auferweckt hat, auch uns mit Jesus auferwecken und uns zusammen mit euch vor sein Angesicht stellen wird. Alles tun wir euretwegen, damit immer mehr Menschen aufgrund der �berreich gewordenen Gnade den Dank vervielfachen, Gott zur Ehre.

Der Apostel Paulus benutzt das Bild der Zerbrechlichkeit und Sterblichkeit des Menschen, seiner eigenen Schw�che und der Schw�che seiner apostolischen Helfer, um �ber das Vertrauen zu Gott durch Christus zu sprechen. Wieder und wieder legt er dar, dass der Mensch den Schwierigkeiten seiner Zeit ausgesetzt ist, die ihn auch zu Grunde richten k�nnen. Deshalb liegt nur sehr wenig in der Hand des Menschen selbst. Er gleicht einem Krug aus Ton, der einmal zerbrochen nicht wieder ganz werden kann. Seine k�rperliche Schw�che steht im Kontrast zu der unvergleichlichen Macht, die allein Gott zukommt. Paulus m�chte seiner Gemeinde den pastoralen Rat geben, wachsam zu sein und der nie endenen Versuchung zu verfallen, auf sich selbst anstatt auf Gott zu vertrauen.

Paulus spricht mit seiner Botschaft auch zu uns, die wir heute aus einem bestimmten Anlass zusammengekommen sind: Wir gedenken des Lebens und des Zeugnisses von Pfarrer Paul Schneider, einem evangelischen Pfarrer, dessen Glaube an Christus ein unersch�tterliches Vertrauen auf Gott offenbarte. Pfarrer Schneider war ein Tr�ster f�r seine Mitgefangenen. F�r ihn war der Tod nicht Grund genug, um an den Verhei�ungen des Evangeliums zu zweifeln. Sein Blut wurde wie das Blut unseres Herrn Jesus Christus zum Zeichen f�r das Evangelium, und sein Glauben war ein wichtiger Beitrag f�r den geistlichen Reichtum der Kirche. Paul Schneider fand in Christus einen "Freund" inmitten von Feinden.

Paul Schneiders Zeugnis ist eine Herausforderung f�r uns, die wir in einer Welt leben, in der der Glaube im Leben und Wirken der Menschen keine Rolle mehr spielt. Woran sollen wir glauben in einer Welt, in der mehr als zwei Drittel aller Nationen nicht durch den Willen der Bev�lkerung regiert werden? In der die schwierige Herausforderungen durch Konfrontation gel�st werden, die zu gewaltsamen Auseinandersetzungen anstatt zum Aufbau von Vetrauen f�hren? In der Kinder und Frauen Tag f�r Tag misshandelt werden? In der die M�chtigen in Wirtschaft und Finanzen voller Gier sind und gemeinsame Werte immer seltener werden?

Meine lieben Freunde in Christus, wir denken �ber das Leben und das Zeugnis der Heiligen nach, die wie Paul Schneider vor uns aus dieser Welt gegangen sind. Lassen Sie uns ihr Beispiel und ihr Zeugnis nicht vergessen, ihr Zeugnis f�r den Herrn der Kirche - Jesus Christus, der uns in seinem Tod und seiner Auferstehung zu seinen Freunden und zu Freunden untereinander machte. Das Zeugnis der M�rtyrer soll unsere Gedanken und unsere Arbeit befruchten auf dem Weg zur Einheit des Leibes Christi und zur Verwandlung der Menschheit in eine menschliche Familie.
Amen.