Die Karwoche beginnt mit der Erinnerung an den Einzug in Jerusalem. Jesus m�chte so in Jerusalem einziehen, wie er es nie zuvor getan hat. Der Messias, der sich bis zu diesem Moment verborgen gehalten hat, ergreift Besitz von der Heiligen Stadt und vom Tempel, auch wenn dies � wie er sehr wohl wei� � ihn zum Tode f�hren wird. Deshalb zieht er nicht wie der Anf�hrer einer Befreiungsarmee auf einem Wagen fahrend in die Stadt ein, sondern � wie es der Prophet Sacharja vorausgesagt hatte � auf einer Eselin. Die Leute erkennen dies, breiten ihre M�ntel vor ihm aus und rufen �Hosanna�. Endlich trifft der Retter ein. Sein Gesicht ist nicht das eines M�chtigen oder Starken, sondern das eines Sanften und Dem�tigen. Es bleiben noch wenige Tage und das Gesicht Jesu ist das eines Gekreuzigten, eines Besiegten. Das ist das Paradox des Palmsonntags, der uns den Triumph zusammen mit dem Leiden Jesu nahe bringt. In der Tat will die Liturgie mit der Erz�hlung der Leidensgeschichte direkt nach dem Bericht �ber den Einzug in Jerusalem gleichsam die Zeit raffen und sofort das wahre Gesicht dieses K�nigs zeigen. Die einzige Krone, die ihm f�r die n�chsten Stunden auf den Kopf gesetzt wird, ist die Dornenkrone, sein Zepter ist ein Bambusstab und sein Gewand ein scharlachroter Mantel zum Gesp�tt. Aber vom Kreuz aus ver�ndert sich die Welt. Und sie beginnt sich von innen her im Herzen der Menschen zu ver�ndern. Zu sehen, wie Jesus am Kreuz stirbt, trifft den r�mischen Hauptmann im Herzen und er wird der erste Gl�ubige. Es ist ein Heide, der als Erster sagt: �Wahrhaftig, dieser Mensch war Gottes Sohn.�
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